Dass Schokolade Migräne triggert, wird meines Wissens inzwischen angezweifelt. Ich glaube da auch nicht mehr dran. Ich bin mir inzwischen sicher, dass bei mir eine mehrstündige Heißhungerphase bereits zum Migräneanfall dazugehört. Wenn ich an einem Nachmittag und Abend völlig gegen meine Gewohnheit beim Bäcker unbedingt was Süßes holen muss, den Kindern die Schokolade wegfresse und zwanzigmal zum Kühlschrank latsche und nachschaue, was ich noch essen könnte, dann wache ich mit ziemlicher Sicherheit am nächsten Morgen mit Migräne auf.
Wohingegen ich an normalen Tagen durchaus auch eine Tafel Schokolade verputzen kann, ohne danach Migräne zu bekommen.
Ich habe irgendwo gelesen, dass der Körper sich mit dieser Heißhungerattacke quasi auf die Phase mit Kopfschmerzen und Übelkeit vorbereitet, in der (jedenfalls bei mir) der gesamte Verdauungstrakt völlig lahmliegt und daher keine Nährstoffe mehr aufgenommen werden können. Bei mir ist das übrigens manchmal so, dass auch Getränke nicht mehr im Körper ankommen. Ich habe dann elendig Durst, aber alles was ich trinke, bleibt im Magen und verlässt diesen im schlechtesten Fall nach Stunden komplett wieder auf dem verkehrten Weg. Zwei- dreimal dachte ich echt schon, ich brauche jetzt eine Infusion, weil ich sonst verdurste.
Ich beginne gerade zu lernen, dass ich auf diese Heisshungerattacken besser aufpasse und dann gleich abends eine Tablette nehme, statt am nächsten Morgen drei + ein Zäpfchen zu nehmen, die sehr oft dann doch nicht mehr helfen.
Kurz: Schokolade zu meiden würde bei mir also gar nichts bringen, und auch bei den Hungerattacken nichts zu essen würde den Anfall nicht verhindern. Solltet Ihr da einen Zusammenhang beobachten, dann könnte es sein, dass es mehr Sinn macht, nach Absprache mit dem Arzt sofort mit der Medikation zu beginnen.
Die gute Nachricht zum Schluss: mein jüngerer Sohn hatte im Grundschulalter ein paar Jahre lang recht regelmäßig Migräneanfälle, das hat mit etwa 10 Jahren aber aufgehört. Das gibt es also auch. Gute Besserung!!