Alles anzeigenAlles anzeigenAber genau das ist doch das Problem: Wo zieht man die Grenze der Zumutbarkeit? Ist es z.B. noch zumutbar, halal-zertifiziertes Fleisch zu organisieren, aus der nächsten Kleinstadt? Wenn ja, warum ist es nicht zumutbar, etwa aus der nächsten Großstadt ein koscheres Gericht zu ordern. Könnte mur vorstellen, dass eine jüdische Familie angepiekst ist, wenn ersteres mit Aufwand machbar ist, zweiteres aber nicht mehr. Da werden doch Religionen gegeneinander ausgespielt.
Ich weiss recht gut, was kosher ist, danke.
Mögliche Varianten: es gibt in dieser Kleinstadt erstaunlicherweise nur 3 Kinder, die kosher essen (was per se schon eher unwahrscheinlich ist, denn religiös lebende Menschen wohnen aus verschiedenen Gründen eher in Gemeinschaften) und keine Möglichkeit, zu koscheren Nahrungsmitteln zu gelangen - dann könnte (wahrscheinlich in Absprache mit dem zuständigen Rabbinat) Tiefkühlkost angeboten werden, zur Not sogar auf Wegwerfgeschirr.
Ich denke, wenn es nötig wäre und der Wille da wäre, dann wäre sehr, sehr viel möglich.
Genauso wie es ja durchaus möglich ist, gesunde, vegetarische Kost zu kochen, die auch Kindern schmeckt - aber offenbar ist halt vielerorts der Wille nicht da....
Liebe Grüsse
Talpa
Bei Zumutbarkeit ist halt immer die Frage, was sich anbietet. Türkische oder arabische Metzgereien mit deutschem Halal-zertifikat haben wir hier an jeder Ecke. Das wäre kein Aufwand.Täglich zwei Mittagessen aus 25 Kilometern Entfernung aus einem Restaurant zu ordern, vermutlich deutlich mehr. Der Caterer muss ja sowohl die Fahrtkosten bezahlt bekommen als auch die Arbeitszeut des Fahrers. Das wird einfach unglaublich teuer und ist außerhalb der Verhältnismäßigkeit. Die Kinder *müssen* da nicht zwangsweise essen. Sie können mit einer Elternerlaubnis in der Pause nach Hause gehen oder sich eigenes Essen mitbringen. Hat meine Tochter über Jahre getan, weil sie die Mensa eklig fand.
Und da kommt eben auch die Nachfrage ins Spiel.
Es ist ja nicht unfair, etwas nicht anzubieten, wonach noch nie jemand gefragt hat, weil es den Leuten nicht so wichtig ist.
Und genau bei dem Ansatz der Nachfrage habe ich ein wenig Bauchschmerzen. Ich gebe Dir recht, man muss nicht krampfhaft bis ins Detail über unbelegte Eier philosophieren. Aber ich habe Probleme damit, wenn in einer Einrichtung beispielsweise 7 muslimische Kinder sind und 2 Hindi-Kinder, und vegetarisches Essen nicht machbar ist, schweinefleischfrei aufgrund der Nachfrage aber kein Problem. So ist es z.B. in unserer Kita und den indischen Familien ggü finde ich das nicht so ganz fair.