Hilft Moro vielleicht, wenn die Affenmama ins fallen kommt und das Junge sich festkrallt, kann die Mama es zerquetschen, fällt es kurz vorher, ist die Gefahr nicht ganz so groß? Oder kann die Mutter sich besser halten , wenn das Junge sich loslässt? So überlebt die Population eher, wenn sich das junge verletzt, die Mutter aber retten kann (und später neue Nachkommen zur Weltbringen), als dass Mutter und Junge sterben
Reine Vermutung
Das klang so überzeugend, dass ich jetzt doch mal gegoogelt hab um das bestätigt zu finden.
Erstaunlicherweise fand ich tatsächlich was dazu und nicht nur historisches sondern sehr aktuelles erstaunliches:
Der Moro-Reflex ist überlebenswichtig für den jungen Säugling, denn er ermöglicht z. B. den ersten Atemzug und hilft, die Luftröhre zu öffnen, wenn das Neugeborene zu ersticken droht. Er bildet sich beim Menschen in der 9. Schwangerschaftswoche und verliert sich ab dem 3./4. Lebensmonat durch das Reifen des Nervensystems. Er ist durch alle Wahrnehmungskanäle (auditiv, visuell, taktil, vestibulär) auslösbar und führt zu einer komplexen körperlichen Reaktion (spontane Bewegung der oberen Extremität nach hinten, Tonusreaktion im Gesicht, Ausschüttung von Stresshormon, Absinken des Blutzuckerspiegels, Steigen der Herzfrequenz und der Atemfrequenz).
Bei Jungtieren, die von ihren Eltern am Körper getragen werden, verhindert der Moro-Reflex auch das Herunterfallen vom elterlichen Körper durch das Nachgreifen im Fell. Evolutionsbiologen sehen im Moro-Reflex deshalb auch einen Hinweis darauf, dass menschliche Säuglinge ehemalige aktive Traglinge sind.
Uns sogar zum Schreitreflex hab ich was gefunden. Auch der hat seinen Sinn:
Alles anzeigenDie meisten frühkindlichen motorischen Reflexe dienen dem Schutz des Babys und der Erleichterung der Nahrungsaufnahme. Ohne den Saug- und Schluckreflex, der bei dem Baby durch Berührung der Lippenregion ausgelöst wird, wäre in der Anfangsphase nach der Geburt keine Nahrungsaufnahme möglich.
Einige wenige Reflexe sind bereits pränatal vorhanden und dienen hauptsächlich der Unterstützung des Geburtsvorgangs. Auch der Schreitreflex gehört zu den motorischen Reflexen, die schon viele Wochen vor dem Geburtstermin
vorhanden und ausgebildet sind.
Die Tatsache, dass sich der Reflex bereits ein bis zwei Monate nach der Geburt zurückbildet, lässt vermuten, dass er keine bedeutende postnatale Funktion hat. Für das Erlernen des aufrechten Gangs hat er keine Bedeutung, weil er zu dem Zeitpunkt bereits längst abgebaut ist und der aufrechte Gang auf zwei Beinen ein komplexer, multisensorisch gesteuerter, willentlicher Vorgang ist, der über den Neocortex koordiniert wird. Die spätere Automatisierung des aufrechten Gehens wird durch Speicherung der multisensorischen Abläufe im sogenannten multisensorischen Bewegungsgedächtnis möglich.
Es besteht kein Zusammenhang mit etwaigen motorischen Reflexen und kann demgemäß auch nicht mit dem Schreitreflex eines Neugeborenen
in Verbindung gebracht werden.
Der postnatale Nutzen des Schreitreflexes ist nicht klar erkennbar. Sein Nutzen liegt höchstwahrscheinlich in der pränatalen Phase. Der Reflex macht sich pränatal durch gelegentliches Strampeln des Babys im Mutterleib
bemerkbar, sobald es mit der Fußsohle an die Wand der Gebärmutter stößt. Es ist sehr wahrscheinlich, dass die Hauptbedeutung des Schreitreflexes in der Förderung der Hirnreifung und der Beinmuskulatur liegt. Möglicherweise hat er auch eine besondere Bedeutung zur Einnahme der richtigen Geburtsposition, die das Ungeborene durch sein reflektorisches Strampeln besser erreichen kann.