Klasse überspringen

Dann lass sie doch hospitieren.

Das hört sich so an, als ob es über das in Niedersachsen standardmäßig geltende Prozedere hinaus eine echte Empfehlung ist.

Und als Oktoberkind ist sie ja im Moment eine von den älteren Kindern und wäre in der höheren Klasse zwar dann jung, könnte aber trotzdem durchaus gleichaltrige Mitschüler:innen haben.

Pony Hütchen das kann sein, dass die Pubertät erst spät einsetzt, aber das muss nicht so sein. Pupertaetsanfang hat eine Riese Spanne ist bei Jungs und Mädchen eh nochmal richtig verschieden in soweit - auch das Argument verstehe ich nicht so ganz. Ich selbst war ganz normal in meinem Jahrgang und bestimmt die allerletzte, die körperlich in die Pubertät kam, Jahre nach meinen Klassenkameradinnen. Das ist halt so.

Auch normal eingeschulte Kinder können an manchen Schulausflügen nicht teilnehmen, weil sie zB zu kurz für den kletterwald sind oder Höhenangst haben. Aber deswegen stellt man diese Kinder doch nicht zurück.

Nachtkerze: Aber das kommt doch alles noch oben drauf, wenn ein Kind, das eh schon klein und jung ist, dann noch eine Klasse überspringt.

Es sagt doch niemand, dass das ein Ausschlusskriterium ist, aber zumindest bedenken sollte man es IMO schon.

Ja sicher ist das individuell, aber ich bin der Meinung, dass diese körperliche Komponente eine Beachtung wert ist. Mit der meist kurzen Einschränkung im Kletterwald finde ich das nicht vergleichbar. Ich hatte dies zum Zeitpunkt der Entscheidung nicht aufm Schirm und entdecke jetzt nach hinten raus, dass in unserem Fall es durchaus Nachteile gibt. Ich hätte das damals gern gewusst.

Meine jüngste ist dieses Schuljahr gesprungen (da war sie aber erst 9). Beste Entscheidung ever. Klar, der Stoff ist immer noch nebenbei, aber sozial läuft es viel besser. Ob das später nochmal schwierig wird, ist mir, ehrlich gesagt, im Moment egal. Das kann sein, kann aber auch nicht sein und kann auch aus tausend anderen, unwägbaren Gründen passsieren. Jetzt geht es dem Kind sehr viel besser, und davon profitiert sie in ein paar Jahren sicher auch noch.

Ich habe auch sehr gehadert, ob das wirklich gut ist, aber es war goldrichtig.

Möwe es kann aber genauso gut sei , dass das springende Kind früh für sein Alter in for pupertät kommt und andere viel später. Pubertät beginnt bei manchen mit 8 bei anderen mit 15. Das sind 7 Jahre spannbreite, die a sich viel größer ist als das eine Jahr des Springens. Insoweit, nein mir ist es nicht so ganz klar, warum ausgerechnet darauf so viel Gewicht gelegt wird. Klar mal kurz Andenken kann man das, aber die Varianzen ist so groß bei dem Thema, dass es einfach wahrscheinlicher ist, dass das Kind da nicht ao furchtbar rausstechen wird. Es kann sein, aber so hoch ist das Risiko nicht, dass es da nun wirklich Abstand das allerletzte sein wird.

Außerdem, es gibt einfach nicht nur eine perfekten altersjahrgang.

Pony Hütchen kurze Einschränkung? Ach so. Das mit dem kletterwald ist ja nicht nur ein Jahr so, das geht doch immer so weiter.

Ich lese interessiert mit. Mein Sohn wechselt Ende des Monats von Jahrgang 4 in Jahrgang 5. Die Entscheidung hat er mit seinem Lehrer getroffen. Da die Menschen in der Schule besser abschätzen können, ob das gut passt, unterstützen wir die Entscheidung, sind aber doch etwas unsicher. Da mein Sohn eine Schule mit Lernfreiheit und ohne jahrgangshomogene Klassen besucht, stehen bei uns im Vergleich zu anderen sicher nicht ganz so riesige Veränderungen bevor. Bedenken habe ich vorallem, da sich die Dauer der Schulbesuchspflicht ja nicht verkürzt durch das Überspringen eines Schuljahres.

Zitat von sushiba

@ Madrone

Kannst du mal konkreter erzählen, warum es ihr so viel besser geht?

Hm, weiß ich nicht, schwer zu sagen. Sie ist klein und "verspielt" aber fällt unter den ein bis zwei Jahre älteren Kindern überhaupt nicht auf. Die Bandbreite ist ja, wie Nachtkerze anmerkt, wirklich sehr groß!

Ihre Ideen und Ansichten werden geschätzt. Ich glaube, die älteren Kinder haben da einfach schon mehr Geduld um ihr zu folgen, und die Themen korellieren auch besser.

Bei einem Kind, das im Oktober Geburtstag hat, würde ich mir da gar nicht groß Gedanken machen.

Soll sie hospitieren und wenn es passt: los geht's ?

Zitat von homunkulus

Bei einem Kind, das im Oktober Geburtstag hat, würde ich mir da gar nicht groß Gedanken machen.

Soll sie hospitieren und wenn es passt: los geht's ?

Ich auch nicht.

Ich würde da aber auch keine großen hoffnungen bezüglich sozialleben haben, so groß ist der Unterschied alterstechnisch ja nicht wirklich.

Also nach meinen Beobachtungen wird in den höheren Klassen mitunter ein gewisser körperlicher Entwicklungsstand durch die Peergroup vorgegeben. Ich nehme teilweise einen konformitätsdruck wahr und den muss man dann als Familie aushalten und ausgleichen. Kinder, die dort rausfallen, haben es eine ganze Weile nicht so leicht. Sie fallen dann koperlich aus dem Raster, genau wie in den jüngeren Jahren die kognitive Entwicklung dafür gesorgt hatte. Muss nicht, kann aber zu neuen Herausforderungen führen. Schule ist nach meinen Erfahrungen sehr oft nicht in der Lage, adäquat Gruppenprozesse gut zu begleiten und dies ist eben auch in diesem Alter auch deutlich schwieriger.

Pony Hütchen

Wenn ich mir so die Bandbreite des körperlichen Entwicklungsstandes anschaue, im Gym meiner Tochter, dann ist da eine riesige Bandbreite. (Ich sehe diese jungen Menschen 1x die Woche über das gesamte Jahr)

Wenn ich mir die Gruppe meiner Tochter anschaue, selbst da ist die Bandbreite riesig.

Ich denke es kommt viel mehr auf das Miteinander an. Es gibt Klassen die harmonieren obwohl da ein riesen Mix an allen Formen udn Farben des Lebens bunt gemischt sind und es gibt Klassen da harmoniert nix obwohl sehr homogen.

Völlig richtig, ich gebe nur zu bedenken, dass man aus anderen Gründen vom Regen in die Traufe kommen kann. Die Gruppenzusammensetzung und laufenden Prozesse/Codes lassen sich nicht planen.

Ich hab das Gefühl, dass es generell schwierig ist für die Kids heutzutage Kontakte zu knüpfen und wirkliche Freundschaften zu schließen. Ich denke, da ist auch ne Menge Glück dabei. Meine Kinder haben alle Schwierigkeiten dabei, weil irgendwie, je älter alle werden, die ganzen Medien oft interessanter sind als sich zu verabreden. Und wenn sie sich dann mal verabreden, dann langweilen sie sich schnell miteinander.

Ich weiß ja nicht ob das hier auch andere kennen oder ob das echt so ein Ding ist in der Klasse meiner Jüngsten (auch 12)

Ich habe das Gefühl seit Corona ist das wirklich heftig geworden.

Naja und dann möchte ich noch zu bedenken geben, wenn sie jetzt entspannt durch die Schulzeit geht ohne sich groß zu langweilen würde ich mir gut überlegen ob man das im blödesten Fall aufgeben will.

Aber ich bin da mit meinen Kindern auch ein gebranntes Kind. Denen fällt das Lernen (ja teilweise trotz sehr hohen IQs) sehr schwer.

Das mit der Hospitation ist ne super Sache. Das würde ich auf jeden Fall machen und ich denke, dann werdet ihr auch die richtige Entscheidung treffen können.

Hier kenne ich es nicht so. Vieles läuft über Videocall, weil die Peergroup auseinander wohnt.

Bei der 12jähtigen liegt es teilweise am Typ Kind. Wobei sie da auch Fortschritte macht. Und in grossen Teilen auch an der Entfernung.

Aber in wärmeren Jahreszeiten findet man sie draussen und mit dem erweiterten Familienkreis aka Familienfreunde.

Ja, die Facetimen hier auch den ganzen Tag und schicken sich Snaps und be Reals und was nicht alles, aber ich finde das ersetzt eben keine realen Treffen auf Dauer und noch schlimmer ist eben die Langeweile wenn sie sich dann doch mal sehen.