Schule hat meiner Meinung nach durchaus auch die Aufgabe, Inhalte zu vermitteln, mit denen man sich in der eigenen Blase nicht beschäftigen würde. Wo sonst haben Kinder, deren Eltern nicht mit ihnen ins Museum oder Konzert gehen oder sie zum Sportverein anmelden dazu Gelegenheit?
Bildung ist so wichtig (nicht!)...(ich möchte mich nur mal übergeben)
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Aber sich mit den Kuenstlern befassen, wissen wann sie lebten, all das hat durchaus Platz in der Schule
ja, aber es wird sich ja auch nicht mit allen befasst und in erster Linie mit männlichen.
Ja, aber geht das jetzt nicht am Thema vorbei? Mir sind die konkreten Inhalte viel weniger wichtig, als das gesamte Setting. Vielleicht hast du da auch einfach eine ganz andere Idee, was Schule eigentlich erreichen sollte als ich. Deshalb auch meine Fragen weiter oben.
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Inzwischen richtet man den Fokus ja auch in den Lehrplänen sehr stark auf die Kompetenzen, die erworben werden sollen, statt eines eng gesteckten Wissens. Guckt mal in die Lehrpläne eurer Bundesländer rein, die sind ja alle online zu finden.
Mir fällt das auch bei den Hausaufgaben meiner Kinder auf. Da sollen sie z.B. in Mathe bestimmte Sachverhalte als Formel darstellen - sowas haben wir NIE gemacht und deshalb konnte ich auch nie einen Bezug zum echten Leben herstellen. Trotz gutem Mathe-Abi war das für mich immer nur abstrakte Zahlen- und Buchstabensortiererei. -
Wir das heute nicht mehr unterrichtet?
Habe gerade meine Tochter gefragt...Gym 11 Klasse...
Ist ihr alles bekannt...
Edit ... bezog sich auf FrauMahlzahn
hervorhebung von mir: nur: es gibt eine signifikante Gruppe von Menschen, die gar nie an ein Gymnasium kommen. Da muss bis zur 9ten klasse das meiste gesagt worden sein, tja. Noch fragen, warum die Welt so ist, wie sie ist? Ohne Allgemeinbildung, woher wollen die Menschen Dinge wissen?
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bei Kunst Bilder benoten ist auch bescheuert. Bei Musik ja ebenso. Und ob es da so zwingend wichtig ist, dass man weiß wann Picasso oder Mozart geboren und gestorben sind?
Zumindest hier wird oft benotet, ob das Kind das behandelte Thema verstanden hat - wenn gerade Farbenlehre dran ist, gibt es eine Aufgabe zum Mischen und Verwenden von Farben. Da wird nicht benotet, ob der gemahlte Wald hübsch ist, sondern ob Komplementärfarben ... verstanden wurden.
Und die exakte Jahreszahl ist sicherlich unwichtig im Normalfall. Aber eine grobe Zuordnung zum Jahrhundert und zur Gegend sollte dann helfen für eine grobe Einordnung mit Wissen aus Geschichte und Erdkunde, was das damals für eine Gesellschaft war, wie die Möglichkeiten des einzelnen, warum manche Kunstwerke so sind, wie sie sind ...
Annie: Re "Und zum gelernten "Scheiß": Diese Kurvendiskussionen im Mathe Grundkurs z.B., waren total sinnlos. Für mein Leben. Hab ich nie wieder gebraucht."
Ich hak hier mal ein, denn das glaube ich so nicht.
Wir haben in D den absoluten Luxus, dass wir ein Schulsystem haben, in dem unheimlich viel allgemeinwissen vermittelt wird (ok, werden sollte) und ganz viele Kompetenzen, aus denen man sich dann das raussucht, was man braucht. Also ja, zum Glück wird in der schule viel vermittelt, was die meisten nie wieder brauchen. Aber was "das" jeweils ist, ist halt sehr individuell.
Un zum anderen wird viel vermittelt, wo man oft gar nicht weiss, was man daraus lernt.
Gedichtsinterpretationen wurden ja schon genannt - habe ich nie wieder gebraucht (und werde es auch so hoffentlich nie mehr). Aber die Fähigkeit einen Text zu lesen, zu hinterfragen, zu deuten und das Ganze dann noch auszuformulieren, finde ich extrem wichtig. Auch hier kommen wieder andere Fächer ins Spiel.
Dann noch der Kontakt überhaupt mit Gedichten, Literatur.
Und kurvendiskussionen - als rein mathematischen Vorgang habe ich das auch nie wieder gebraucht. Die Mechanismen dahinter - sattelpunkt, lokales oder globales extremum, ... sind im Alltag immer wieder wichtig und sinnvoll. Und rum um corona hätte es so manche Absurdität weniger gegeben, wenn der ein oder andere Entscheidungsträger etwas weniger "Mathe konnte ich noch nie und ist unnützer schulballast" verinnerlicht gehabt hätte.
Ob das immer so sinnvoll vermittelt wird, kann man sicherlich diskutieren. Aber das "dass" finde ich extrem wichtig.
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Wir das heute nicht mehr unterrichtet?
Habe gerade meine Tochter gefragt...Gym 11 Klasse...
Ist ihr alles bekannt...
Edit ... bezog sich auf FrauMahlzahn
hervorhebung von mir: nur: es gibt eine signifikante Gruppe von Menschen, die gar nie an ein Gymnasium kommen. Da muss bis zur 9ten klasse das meiste gesagt worden sein, tja. Noch fragen, warum die Welt so ist, wie sie ist? Ohne Allgemeinbildung, woher wollen die Menschen Dinge wissen?
Ich bin einer von diesen Menschen...10 Jahre Schule...und dann in die Ausbildung...und ja...alles dass hatte ich in der Schule.. und meine Kinder hatten diese Themen auch in den letzten Jahren ...dass alles wurde ihnen ja nicht in den letzten 6 Monaten beigebracht.
Daher die Frage...Sind die Unterrichtsinhalte so anderes geworden?
Dass die Ausbildungen oft erst mit 18 beginnen war mir auch nicht bewusst...ich bin Jahrgang 70...wir sind alle mit 16 in die Lehre (bis auf 2-3 Ausnahmen...die ans Gymnasium wechselten)
Und zum Thema Allgemeinbildung... die eignet man sich doch nicht nur in der Schule an...die wächst das ganze Leben
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Wir das heute nicht mehr unterrichtet?
Habe gerade meine Tochter gefragt...Gym 11 Klasse...
Ist ihr alles bekannt...
Edit ... bezog sich auf FrauMahlzahn
hervorhebung von mir: nur: es gibt eine signifikante Gruppe von Menschen, die gar nie an ein Gymnasium kommen. Da muss bis zur 9ten klasse das meiste gesagt worden sein, tja. Noch fragen, warum die Welt so ist, wie sie ist? Ohne Allgemeinbildung, woher wollen die Menschen Dinge wissen?
Ich bin einer von diesen Menschen...10 Jahre Schule...und dann in die Ausbildung...und ja...alles dass hatte ich in der Schule.. und meine Kinder hatten diese Themen auch in den letzten Jahren ...dass alles wurde ihnen ja nicht in den letzten 6 Monaten beigebracht.
Daher die Frage...Sind die Unterrichtsinhalte so anderes geworden?
Dass die Ausbildungen oft erst mit 18 beginnen war mir auch nicht bewusst...ich bin Jahrgang 70...wir sind alle mit 16 in die Lehre (bis auf 2-3 Ausnahmen...die ans Gymnasium wechselten)
Und zum Thema Allgemeinbildung... die eignet man sich doch nicht nur in der Schule an...die wächst das ganze Leben
im idealfall, ja... aber wenn ich sehe, was an Allgemeinbildung bei manchen mir bekannten 20jährigen vorhanden ist, die mit 15 aus der schule kamen - das ist dann vor allem Netflix und handy. (und unsere lernenden sind keine Hauptschüler*innen und eher Büchermenschen, die eine Bibliothek als Arbeiterin spanend finden).
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Zumindest hier wird oft benotet, ob das Kind das behandelte Thema verstanden hat - wenn gerade Farbenlehre dran ist, gibt es eine Aufgabe zum Mischen und Verwenden von Farben. Da wird nicht benotet, ob der gemahlte Wald hübsch ist, sondern ob Komplementärfarben ... verstanden wurden.
Das klingt richtig schön. Mein Kind verzweifelte, wenn es "Das Bild ansprechender machen sollte"...
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Zum Beschäftigungsverbot: Der Direktor an der Schule meiner Tochter (Gymnasium, Bayern) hat uns das so erklärt: generell kein Beschäftigungsverbot mehr durch das KuMi, aber: Der Direktor (!!!) muss sicherstellen, dass die schwangere Lehrkraft sich nicht mit Corona anstecken kann. Und das, wo es keinerlei Maßnahmen mehr gibt, sondern nur Empfehlungen. Er sagt, er kann das nicht sicherstellen, also gehen die weiterhin ins Beschäftigungsverbot oder so möglich (Hauptfächer meist) gibt es Tandems mit einem anderen Lehrer: der eine unterrichtet, der andere bereits die Tests und Arbeiten vor und korrigiert diese. Das klappt mal mehr (selten) mal weniger (öfter) gut und führt zu vielen schlechten Noten, weil der Aufgaben erstellende Lehrer nicht in der Stunde dabei ist...
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Das liegt dann aber nicht unbedingt daran, dass etwas nicht im Unterricht thematisiert wurde...
Bildung ist ja nicht...Kopf auf...Bildung rein kippen...Kopf zu...
Viele haben einfach keine Lust sich Allgemeinbildung anzueignen...es ist einfacher sich berieseln zu lassen mit Netflix...als Arte zu schauen.
Natürlich bildet die Schulen im Idealfall ein gutes Fundament...aber darauf aufbauen muss jeder für sich im Rahmen seiner Möglichkeiten
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Mein Kind verzweifelte, wenn es "Das Bild ansprechender machen sollte"...
War das eine studierte Kunst-Lehrkraft? Für mich klingt es eher nach fachfremdem Unterricht, also genau das, was nicht sein soll. Zumindest ist das Lernziel nicht angekommen, denn das "ansprechend" muss definiert und vorher im Unterricht erarbeitet worden sein. Die Umsetzung kreativer Ideen hat sehr viel mit Technik zu tun, die man sich - bei guter Instruktion - durchaus aneignen kann.
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Genau das war die Fach Lehrkraft. Die Quereinsteigerin zieht das Ganze sehr anders auf. Viel mehr konkrete Methodik und Arbeitsschritte.
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Elektra, meine Tochter (Kunst LK, mehrere Jahre Kunstkurs hinter sich, durchgehend 15 Punkte auf eigene Werke, durchaus begabt, interessiert, wollte ursprünglich Architektur studieren, aber das ist ihr nach diesem LK gründlich ausgetrieben worden) verzweifelt regelmäßig an den Aufgabenstellungen der Fachlehrkraft. Gerne auch daran, dass irgendwas nur einmal kurz am Rande im Unterricht angesprochen wurde und dann plötzlich in der Klausur groß behandelt wird. Gerne an nicht klar definierten Aufgaben, wo aus dem Kurs dann zig Rückmeldungen kommen und das sind überwiegend Abiturienten, die den Kurs nicht rein aks Verlegenheit gewählt haben. Und daran, dass auch mal 2 Wochen nach einer größeren Aufgabe dann eine Änderung kommt, die die ganze geleistete Vorarbeit zunichte macht.
Aber das ist gar nichts gegen die Fachlehrkraft davor, die einfach mal Punkte abgezogen hat, weil das digital abgegebene Bild nach "wurde nicht komplett eigenständig erstellt" aussah. Ähm, doch, jedes einzelne Pixel, Kind macht das seit Jahren. Hätte man ja vielleicht fragen können. 3 Jahre Oberstufe, eine tolle Lehrerin, eine absolute Katastrophe und eine, die im Grunde nett ist, aber schlicht zu chaotisch, s. O. Bei der kleinen war es noch schlimmer. Und die Lust auf Sport ist beiden sehr gründlich ausgetrieben worden, mit dem Sportunterricht. Musik hatte J. Gar nicht gross, Lehrermangel. S. Hat immer wieder mal Musik, die Methoden sind, sagen wir mal, interessant. Aber um Musik Lehramt hier studieren zu können, muss man eine Aufnahmeprüfung bestehen, als ob man Musik und nicht Lehramt studieren möchte. Kein Kommentar. Die Hälfte der 8. Klasse kann nach wie vor keine Noten lesen und sie werden es in diesem Jahr mit diesem Lehrer auch garantiert nicht mehr lernen.
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Das mag stimmen, wenn man in dieser Richtung seinen Beruf wählt...
Aber mal ehrlich, wer von uns, die hier am Handy..Tablet..Rechner...sitzen...wissen wirklich wie so ein Ding funktioniert?
Für mich ist Fernsehen immer noch ein Wunderwerk...wenn ich umschalte...sehe ich ein anderes Bild... ...Klar kenne ich die Technik dahinter...aber ich könnte es trotzdem nicht umsetzen...brauche ich auch nicht...dank Menschen, die sowas fasziniert.
Daher ja...ein Grundwissen sollte da sein...aber nicht alle, die etwas nutzen...müssen wissen wie es hergestellt wird.
Denn dann müsste zb nicht nur Ernährungslehre auf dem Plan stehen...sondern auch selber anbauen...ernten/ schlachten und verarbeiten...
Wo fängt man an..wo hört man auf?
Ich halte es tatsächlich für eminent wichtig, dass gesellschaftliche Impacts zumindest im Ansatz verstanden werden, wenn ein Kind aus der Schule kommt. wie soll man sonst vernünftig damit umgehen? Und das Verständnis und die Denke, die man z.B. über Kurvendiskussionen und Vektorberechnung gelernt hat, ist wichtig, um ganz viel gesellschaftlichen Brennstoff einordnen zu können. Auch wenn man die Technik selber vielleicht gar nicht mehr beherrscht: Algorithmen, KI, Statistiken. D.h. nicht, dass jeder eine Kurvendiskussion können muss nach der Schule. Gerade was Mathe/Naturwissenschaften angeht, wird mMn viel zu wenig gemacht an den Schulen, da quasi alle disruptiven Entwicklungen in irgendeiner Form auf letztendlich Mathematik beruhen. Es geht da mehr um die Denke, nicht um die konkrete Bestimmung einer Nullstelle.
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Will sagen: Schule soll und muss ein Grundlagenwissen in vielen Bereichen vermitteln, unabhängig davon ob es beruflich verwertbar ist.
Ja!
Schule hat meiner Meinung nach durchaus auch die Aufgabe, Inhalte zu vermitteln, mit denen man sich in der eigenen Blase nicht beschäftigen würde. Wo sonst haben Kinder, deren Eltern nicht mit ihnen ins Museum oder Konzert gehen oder sie zum Sportverein anmelden dazu Gelegenheit?
Und ja!
Im Schweizer Schulsystem werden Jugendliche, die auf Berufsausbildung gedrillt werden (das erklärte politische Ziel, die Gymnasialquote wird künstlich klein gehalten) für meinen Geschmack extrem von Allgemeinbildung ferngehalten. Da geht es quasi nur um die Hauptfächer und nebenher ein bisschen was Natur, Mensch, Umwelt - aber nicht zuviel, das lenkt nur von der Lehrstellensuche ab
Ich bin unterdessen überzeugt, dass 9 Jahre obligatorische Schule gar nicht ausreichen, um all das zu lernen, was ein junger Mensch heute alles können sollte.
Liebe Grüsse
Talpa
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Hier wurde völlig unkompliziert bis Klasse 4 nicht benotet.
Bei uns sind meines Wissens im ganzen Bundesland Grundschulen notenfrei.
An unserer Schule gibt es Noten erst ab Jahrgang 9, klappt seit Jahrzehnten problemlos.
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Auf der Gemeinschaftsschule geht es auch notenfrei bis zur 9. bzw. 10. Klasse
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ja aber bitte nicht auf ein System welches noch schlimmer ist.
Nachtkerze bei Kunst Bilder benoten ist auch bescheuert. Bei Musik ja ebenso. Und ob es da so zwingend wichtig ist, dass man weiß wann Picasso oder Mozart geboren und gestorben sind? Das brauch ich später nur, falls ich mal vor haben zu Wer wird Millionär? zu gehen. Max Giesinger hatte übrigens über Jahre schlechte Musiknoten. Es sagt einfach null übers Talent aus.
Ja genau ?? vielleicht solltest du dich mal mit den Bildungstheorien der Humboldt-Geschwister beschäftigen.
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Findet ihr nicht, dass die Diskussion ganz schön abgedriftet ist?
Sicherlich gibt es viele inhaltliche Aspekte, die an den Schulen verändert bzw. verbessert werden könnten. Aber die Diskussion darüber verdeckt doch das eigentliche Problem: seitens der zuständigen Ministerien wird viel zu wenig getan, um den Mangel an Lehrkräften zu bekämpfen . Es wird immer noch viel zu wenig Geld in Bildung investiert. Und: die Probleme werden seit Jahren kleingeredet und/oder nur die größten Löcher gestopft.
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Ja die Probleme des Lehrermangels werden seit 20 Jahren Klei geredet. Meinem Jahrgang wurde damals Koch sehr aktiv abgeraten lehramt zu studieren, wegen der Lehrerschwemme.