Gender-Kacke in Schule und Alltag 2.0

Liebe interessierte Neu-Rabeneltern,

wenn Ihr Euch für das Forum registrieren möchtet, schickt uns bitte eine Mail an kontakt@rabeneltern.org mit eurem Wunschnickname.
Auch bei Fragen erreicht ihr uns unter der obigen Mail-Adresse.

Herzliche Grüße
das Team von Rabeneltern.org
  • Es ist auch nicht so einfach, das im Vorfeld einzuschätzen. Mein erstes Kind hatte die absolute Empfehlung fürs Gymnasium. Alle Grundschullehrerinnen waren sich einig, dass das kein Problem wird, dass dieses Kind unbedingt aufs Gymnasium gehen soll, weil es ansonsten unterfordert sein wird. Wir hatten wenig Ahnung, waren zwar selbst auf dem Gymnasium, aber das ist schon ein paar Jahre her. Und im Freundeskreis waren fast alle Kinder jünger und wir konnten uns nicht austauschen.

    Also haben wir uns auf die Einschätzung der Grundschule verlassen. Und ich sage es ganz ehrlich, mir war nicht bewusst, was das bedeutet. Wieviel Zeit das Kind investieren muss, um mitzuhalten. Wenn ich das im Vorfeld gewusst hätte, nie und nimmer hätten wir diese Entscheidung getroffen.

    Das Kind investiert viel Zeit und Mühen und am Ende kommt eine maximal mittelmäßige Note dabei raus. Das ist frustrierend für die ganze Familie. Wir denken immer mal wieder über einen Schulwechsel nach, das ist hier in der Umgebung allerdings nicht so einfach.

  • Kann es sein, dass du dich irgendwie angepiekt fühlst durch mein Posting? Ich habe aber nicht über deinen Siebtklässler geschrieben, sondern über meinen Achtklässler. Und über meine Ressourcen und allgemein über die Familie Spinosa. Und ich KANN meinen Kindern nicht mehr Unterstützung bieten. Für uns passt es mit dem Sohn auf der Realschule so gut. Mit genau diesem Sohn auf genau dieser Realschule. Wenn das dort nicht so gut laufen würde, wäre die Lösung nicht, dass ich mehr unterstütze, denn das kann ich nunmal nicht. Sondern dann hätte er halt schlechtere Noten. Oder er müsste zur Hauptschule wechseln.

    Mit dir und deinen Kindern hat das aber nix zu tun.

    Ich bin halt eine schlechte Mutter. #weissnicht

    Machen ist wie Wollen, nur krasser.

  • Spinosa Ich bin da völlig bei dir. Hier gehen/gingen auch alle drei Kinder auf die Realschule. Sie sind gute Schüler und andere Eltern hätten die vermutlich aufs Gymnasium geschickt. Wir nicht, weil ich es sehe es wie du. Ich kann das nicht leisten. Und wir bereuen es nicht. Das größte Kind ist jetzt nach sechs recht entspannten Jahren einfach nach dem Mittleren Schulabschluss in die Oberstufe gewechselt und kommt da gut mit.

    Gymnasium ist nicht der ultimative Weg für alle und wir Eltern wissen schon, was für unsere Kids passt. Zieh dir den Schuh nicht an. Ihr macht das schon richtig ;)

  • Ach, ich bekomme halt sinngemäß so häufig zu hören, fast reflexartig: "Du hast 4 Kinder? Und bist berufstätig? Wow, du super tolle Powerfrau, wie du das bloß alles schaffst!" Dabei bin ich gar keine "Powerfrau" und ich schaffe das alles auch gar nicht so gut. Ich bin eine bestenfalls mittelmäßige Mutter und eine mittelmäßige Arbeitnehmerin. Muss überall Kompromisse eingehen. Zu den Kompromissen gehört, dass ich mich zuständig fühle für die Gesundheit und das emotionale Wohlergehen meiner Kinder, aber nicht für Ihren Schulerfolg. Oder doch, ganz tief drin fühle ich mich doch zuständig für den Schulerfolg, aber das kann ich halt leider nicht leisten. Ich gehe auch zu keinen Elternabenden mehr und zu Elternsprechtagen auch nur noch, wenn ein Lehrer mich ausdrücklich sprechen möchte. Und schon gar nicht lasse ich mich in irgendwelche Ehrenämter wählen, bin keine Elternsprecherin und keine Kassenwartin und nicht im Förderverein oder so. Ich schaffe das einfach nicht.

    Machen ist wie Wollen, nur krasser.

  • Spinosa Ich bin da völlig bei dir. Hier gehen/gingen auch alle drei Kinder auf die Realschule. Sie sind gute Schüler und andere Eltern hätten die vermutlich aufs Gymnasium geschickt. Wir nicht, weil ich es sehe es wie du. Ich kann das nicht leisten. Und wir bereuen es nicht. Das größte Kind ist jetzt nach sechs recht entspannten Jahren einfach nach dem Mittleren Schulabschluss in die Oberstufe gewechselt und kommt da gut mit.

    Gymnasium ist nicht der ultimative Weg für alle und wir Eltern wissen schon, was für unsere Kids passt. Zieh dir den Schuh nicht an. Ihr macht das schon richtig ;)

    Ich kann das Angepiekssein von Spinosa 's Beitrag schon verstehen. Wir haben unseren Großen bewusst auf die Realschule geschickt, weil ganz klar war, dass er das Gymnasium nicht schaffen würde und (sowieso nicht leistbare) enge Begleitung unsererseits zu emotionalem Dauerstress fürhen würde. Der wirde jetzt hoffentlich den Weg über die FOS zu irgendeiner Form von Abitur gehen und ich bin sicher, dass der seinen Weg gehen wird.

    Beim Kleinen sah es aber ganz anders aus. Die Empfehlungen aus der GS waren eindeutig, das Arbeitsverhalten komplett anders, das Knd ließ sich an der GS gut extrinsisch zum Lernen motivieren und ist mit relativ wenigen Eingriffen/Begleitung unsererseits durch das bayerische GS-Abi gekommen. Jetzt am Gymnasium läuft es überhaupt nicht rund. Noten in mehreren Fächern eher 4-5, selbst 3ern sehe ich an, dass das Kind die Dinge nicht wirklich verstanden hat.

    Dieses frühe Trennen der Kinder und das extrem leistungsorientierte aber pädagogisch schwache (bayerische) Gymnasium ist einfach ein gesellschaftlicher Schwachsinn.

  • Dass vieles im Schulsystem so angelegt ist, dass Hilfe notwendig ist, ist ja tatsächlich ein Fakt (Abhängigkeit von Bildungserfolg und sozialer Herkunft). Sehr wahrscheinlich übernehmen in sehr sehr vielen Fällen diese Hilfen die Mütter, mit der Konsequenz, dass sich die klassische Rollenverteilung über die Kleinkindzeit hinaus manifestiert, mit allen Konsequenzen. Ob diese Unterstützung immer nötig und vor allem hilfreich ist, sei mal dahingestellt.

    Anekdotisch: Ich bin mit meinen Geschwistern mit zwei Vollzeit arbeitenden Eltern in einem Umfeld aufgewachsen, in dem alle Eltern Vollzeit gearbeitet haben und keine Mutter hatte da die Kapazitäten und die Zeit diese in meinem Leben als Lehrerin und Mutter erfahrene scheinbar erwartete Unterstützung in einem Umfeld, in dem Mütter maximal Teilzeit arbeiten, wenn überhaupt, zu leisten. Dennoch haben wir eine vernünftige Schullaufbahn hingelegt, mit Höhen und Tiefen, aber halt immer mit der Klarheit: Darum müssen wir uns weitgehend selbst kümmern.


    Ich kann da Spinosa voll verstehen, denn so wie ihr geht es mir auch.

    Nur kann ich mich eben durch die zumindest indirekte Erwartung, dass ich das anders sehen sollte, nicht erwehren, immer wieder ein schlechtes Gewissen zu haben - zum Beispiel wenn ich nun auf eine 75%-Stelle hochgehe und klar sage, dass ich perspektivisch mal wieder auf Vollzeit kommen möchte (Und die Kinder??) oder ich wie dieses Wochenende der Einladung zu einer Veranstaltung folge, die etwas mit meiner vorherigen Leistung zu tun hat, mich also ehren soll und die ich genießen sollte. Aber das Umfeld guckt dann schief, weil ja das Kind am Sonntag Geburtstag hat und wer backt denn dann Kuchen (der Vater einen und der Bäcker den anderen)?! Da kann ich gewissenstechnisch noch nicht immer aus meiner Haut.

    Das ist für mich das Genderthema daran.


    Übrigens war mein Mann mit der Kleinen vorgestern bei der U7 und musste ankreuzen, was das Kind schon sagen und tun kann. Sehr deutlich sichtbar war der Zettel sehr alt (schlechte Kopie). Gefragt waren Beispiele wie „Mama Buch anschauen“ oder „Mama kochen“ und „Wo geht Papa hin“ (arbeiten natürlich) oder „Das Kind kann sich… schlecht von der Mutter trennen“.


    Auch krass fand ich die mir und meinen Kolleginnen beim Elternsprechtag oft gestellte Frage: „Haben Sie denn Kinder?“ Unabhängig davon, dass das einfach niemanden etwas angeht, scheint im Verständnis einiger die Frau nur eine verständnisvolle Lehrerin sein zu können, die selbst geboren hat.

    (Ich möchte nicht abstreiten, dass eigene Kinder durchaus die Perspektive auf vieles ändern können.)

  • Ich glaube ja, dass für die Eltern-Kind-Beziehing der Weg von Spinosa tatsächlich besser ist. Ich bekomme schon oft mit, dass das Thema Schule so ein Riesen-Konfliktthema ist. (Aber ich hab leicht reden, ich hab ein Kind, das tatsächlich am Gymnasium gut selbständig zurecht kommt und eins in einer Ganztagesklasse, wo tatsächlich alles (inklusive Einmaleins lernen und lesen üben) in der Schule stattfindet). Ich finde übrigens beide Schulen super: zugewandt, mit engagierten Lehrkräften und viel Unterstützung für die Schüler*innen.

  • Manchmal frage ich mich aber auch, ob Elternhilfe dem Kind mehr schadet. Ich habe hier einige Beispiele von anderen Müttern im Kopf, wo ich dachte, die machen das, weil die meinen, sie müssten.

    Eine Mutter beschwerte sich beim Elternstammtisch lautstark über die inkompetente Englischlehrerin. Die Mutter übte nach eigener Aussage jeden Tag mit dem Kind mind. 1h Englisch und trotzdem bekam das Kind sehr schlechte Noten in den Klassenarbeiten. Das Kind hatte mehr Einzelunterricht, als die Lehrerin überhaupt Stunden in der Klasse mit über 30 Kindern. Da war mein Eindruck, dass der mütterliche Einzelunterricht mehr schadete.

  • Das mit der Unterstützung im Alltag sehe ich auch entspannter... seitdem beide die 6te Klasse geschafft haben...


    Vorher mussten wir unterstützen (eher den Sohn...die Tochter brauchte moralische Unterstützung)

    ....zb hatte mein Sohn in der in der 2-3 Klasse keine Klassenleitung...und keinen festen Ansprechpartner....hätten wir da zuhause nicht mit ihm den Stoff besprochen und geübt...wäre er heute sicher nicht da, wo er jetzt ist... das war ne harte Zeit.

    Genauso wie die ersten zwei Jahre auf dem Gymnasium.... trotz 1er Zeugnis in der GS

    LG paulina mit paula (11.05)
    + paul (04.08)

  • Nur kann ich mich eben durch die zumindest indirekte Erwartung, dass ich das anders sehen sollte, nicht erwehren, immer wieder ein schlechtes Gewissen zu haben - zum Beispiel wenn ich nun auf eine 75%-Stelle hochgehe und klar sage, dass ich perspektivisch mal wieder auf Vollzeit kommen möchte (Und die Kinder??) oder ich wie dieses Wochenende der Einladung zu einer Veranstaltung folge, die etwas mit meiner vorherigen Leistung zu tun hat, mich also ehren soll und die ich genießen sollte. Aber das Umfeld guckt dann schief, weil ja das Kind am Sonntag Geburtstag hat und wer backt denn dann Kuchen (der Vater einen und der Bäcker den anderen)?! Da kann ich gewissenstechnisch noch nicht immer aus meiner Haut.

    Das ist für mich das Genderthema daran.

    Ja! Genauso geht es mir auch. Es ist wirklich keine Koketterie, wenn ich mich selbst als mittelmäßige bis schlechte Mutter bezeichne. Besonders in meinen depressiven Phasen empfinde ich das wirklich so. Die anderen Mütter schaffen es doch auch alle, einen Kuchen fürs Schulfest zu backen UND täglich mit dem Kind Vokabeln zu üben. Nur ich schaffe das nicht.

    Machen ist wie Wollen, nur krasser.

  • Ich bin ja eigentlich sehr grosse Verfechterin vom Grundsatz Schule ist Sache des Kindes.

    Und merke, dass ich dem Grundsatz für meine Kinder nicht gefolgt bin/folge. Bei uns ist das bedingt durch ein Selektionssystem, das einfach in unseren Fällen beide Male ungerecht gewesen wäre.

    Bei Klein-Talpo ging es um die Prüfungsvorbereitung für die Gymiprüfung - in der Realität bestehen das hauptsächlich Kinder, die für teures Geld profigecoacht wurden. Wir waren uns sicher, dass dies sein Weg ist und so habe ich einiges an Zeit investiert, um ihn auf die Prüfung zu "drillen". Danach hatte ich übrigens keine Sekunde mehr mit Schulkram zu tun, es war zum Glück wirklich genau die passende Schulform.

    Talpita ist ein anderer Fall, ein normal cleveres Kind mit grossen Matheschwierigkeiten, die jetzt - auf unser Drängen hin - nur WEIL ich zuhause so viel mit ihr übte und gemerkt habe, da stimmt was nicht, diagnostiziert wurden. Dieses Kind ist einfach nicht für "Schule" gemacht, auch jetzt mit 12 braucht sie noch mehr Unterstützung und Begleitung, als es ein durchschnittliches Kind bräuchte. Ich bin froh, dass wir die Ressourcen haben und stinkesauer auf ein System, dass alle Kinder, deren Eltern diese Ressourcen nicht haben, liegen lässt.

    Wobei ich sagen muss, im hiesigen System werden "richtig" schwache Kinder recht gut aufgefangen, blöd ist nur, wenn das Kind lange durch Cleverness die Probleme kaschiert.


    Kurz gefasst: ich finde, Schule sollte die Unterstützung in der Schule leisten, Eltern sollten nicht als Hilfslehrer eingespannt werden - und doch verstehe ich jedes einzelne Elternteil, das, aus welchen Gründen auch immer, sich einmischt.

    Ich gehe davon aus, dass die allermeisten dieser Eltern das tun, weil sie grosse Sorgen um die Zukunft ihrer Kinder haben.


    Liebe Grüsse


    Talpa

  • Und zum eigentlichen Thema, der Genderkacke: mir tut es Herzen weh, wenn Mütter sich als schlechte Mütter bezeichnen, weil Fienchen nur einen gekauften Kuchen mitbringt oder Mäxchen nicht täglich 2 Stunden Mathenachhilfe von Mama bekommt - und Schuld ist natürlich die Mutter mit ihrer egoistischen Berufstätigkeit.


    Frauen, Ihr seid gute Mütter! Durch Euer Vorbild, durch die Entscheidung, eine Schule zu wählen, die dem Kind Möglichkeiten bietet, ohne es zu ersticken, durch Eure Unperfektheit, dadurch dass Ihr einfach Ihr seid, die perfekten Mütter EURER wundervollen Kinder!


    So, das war das Wort zum Sonntag, das musste mal raus!

  • Ich stehe einigermaßen ratlos dieser Diskussion gegenüber. Warum ist es schlecht sein Kind zu unterstützen?

    Ob ich nun morgens sage : " denk an deinen Turnbeutel" oder nicht, ist doch wenig Aufwand? Oft genug müssen die Kinder sich selbst kümmern weil ich da schon arbeite. Aber ich bestehe darauf dass sie wach am Frühstückstisch sitzen und ich mache ihnen Milch heiß für Kakao.

    Ich würde es eher teilnehmen am Leben der Kinder nennen. Und klar höre ich Vokabeln ab und übe Mathe und erkläre Bio, wenn die Jugend drum bittet. Ich habe wenig Lust viel Geld für Nachhilfe auszugeben, da mache ich das lieber selbst. Der Aufwand hält sich bei meiner brut allerdings in Grenzen

    Schokojunkie mit Töchtern (5/07 und7/09)

  • Ich bin viel daheim und hätte entsprechend die mentalen wie auch fachlichen Ressourcen um mit dem Kind zu lernen.

    Bedarf wäre hin und wieder auch da.

    Aber mein Kind will nicht. Selbst Hausi auf Vollständigkeit prüfen müsste ich quasi gegen ihren Willen tun.

    Von daher... ich find auch, dass wir (ja, vor allem) Mütter an uns selbst viel zu hohe Ansprüche stellen.

    Und dass in solchen Settings wie z.B. Klasseneltern etc. so krass gegenseitig Druck aufgebaut wird, find ich auch richtig scheiße. Warum? Jedes Elter weiß doch, dass es manchmal einfach scheiße ist. Warum zeigt man da kein Verständnis und unterstützt sich? Stattdessen wird sich profiliert "Also ICH würde ja NIE..."

    Wie ehrenlos.

    Wenn man schon nicht die Fresse halten kann, dann einfach mal Ahnung haben!

    (Frl. Heiligenscheiß)

  • Schokojunkie


    Unterstützung hat viele Gesichter....


    Ich sehe es wie du...kleine Erinnerungen..

    Gewünschte Hilfen...Frühstück am Morgen


    Ich kenne aber auch ganz andere Sachen....da werden an den Ganztag noch unzählige Stunden Nachhilfe gezahlt zb, damit das Kind auch ja das Gymnasium packt....Mütter (zu 98% ) die mit den Kindern Kunstprojekte fertigen....Mütter die über andere Mütter (hinter deren Rücken) schlecht reden...ect..


    Und ich bin da auch eher bei Spinosa ...jedes Kind auf die Schule....die zum Kind passt.

    LG paulina mit paula (11.05)
    + paul (04.08)

  • Ich glaube, da haben wir halt Alle ein bestimmtes Bild vor Augen, was ein "Zuviel" an Unterstützung ist?

    Ich kann mir schon Situationen vorstellen, dass es auch ins Gegenteil kippt. Wo es vor allem darum geht, die Vorstellungen der Eltern umzusetzen, nicht die des Kindes.


    Und ich denke nicht, dass die meisten Userinnen hier "Denk an den Turnbeutel" gedacht haben, wenn sie das sagten. So als Vergleichsgrösse, bei uns reden wir da schon von mindestens 4-5 Stunden die Woche intensive Unterstützung beim Kind. Das zusätzlich zum normalen Aufwand. Das kann - und will - nicht jede Familie leisten.


    Liebe Grüsse


    Talpa

  • Ich hatte bei "Unterstützung" tatsächlich täglich Lesen üben / 1x1 abfragen etc im Kopf.


    Natürlich erinner ich mein Kind dran, den Ranzen mitzunehmen, falls ich dran denke #lol

    Wir sind schon öfter nochmal zurückgefahren um den Ranzen zu holen, der wahlweise noch im Esszimmer oder im Windfang stand :D


    Und Frühstück richte ich ihr natürlich auch her.

    Wenn man schon nicht die Fresse halten kann, dann einfach mal Ahnung haben!

    (Frl. Heiligenscheiß)

  • Es ist wirklich keine Koketterie, wenn ich mich selbst als mittelmäßige bis schlechte Mutter bezeichne. Besonders in meinen depressiven Phasen empfinde ich das wirklich so. Die anderen Mütter schaffen es doch auch alle, einen Kuchen fürs Schulfest zu backen UND täglich mit dem Kind Vokabeln zu üben. Nur ich schaffe das nicht.

    Eltern müssen nicht perfekt sein. Meistens gut genug reicht, damit Kinder gedeihen. Das tun Deine offensichtlich! Sonst kämen sie mit den sonstigen familiären Faktoren bei Euch überhaupt nicht durch die Schule. Letztere orientiert sich an neurotypischen Menschen, was halt einfach nicht auf alle zutrifft.


    Und nein, auch andere Familien schaffen es nicht regelmäßig oder regelmäßig nicht, Kuchen zu backen und Vokabeln zu üben. Hätten nicht sämtliche Fachleute darauf bestanden, dass mein Spezialist begabungsgerecht, nicht behinderungsentsprechend zu beschulen sei, hätte ich ihn niemals am Gymnasium angemeldet.

    Der Aufwand ist groß, aber er geht gern zur Schule. Dafür lohnt es sich.

  • Erinnern an das ein oder andere (Brotdose, Turnbeutel, Hausaufgaben,..) oder Vokabeln abfragen oder Einmaleins üben in Ordnung, das Kind auf Wunsch unterstützen auch Jupp,

    Aber sonst Nö, mag ich nicht.

    Wird aber bei uns in der Grundschule erwartet, zumindest zu einem Anteil. Inkl. Ach, morgen ist Sturm, wir machen Distanzunterricht. Machen sie das bitte mit ihrem Kind (da hab ich mich allerdings rundheraus geweigert) Am Gymnasium beschränkt sich die Erwartungshaltung auf o.g.