Gender-Kacke in Schule und Alltag 2.0

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  • Ich gehe soweit und erinnere meine Kinder nicht mal mehr an den Turnbeutel (denn das setzt ja voraus, dass ich weiß, wann der gebraucht wird) und ich fahre da auch nichts hinterher. Wie sollen sie es denn lernen, wenn ich dafür die Verantwortung übernehme? Wenn sie was vergessen, müssen sie das mit der Lehrkraft klären, ggf die Konsequenzen tragen. Unabhängig davon überfordert es mein Hirn auch komplett noch das Leben von so vielen weiteren Personen im Blick zu behalten. Genau das ist doch der mental load, der vielen von uns so zusetzt.

  • Spinosa #knuddel Ich backe auch keinen Kuchen und hier gibt es niemanden, der irgendwie diagnostiziert wäre. Hier herrscht nur der allgemeine Alltagswahnsinn.

    Ansonsten staune ich nur immer wieder ungläubig. Zu meiner GS-Zeit kam soweit mir bekannt ist nie eine Lehrerin auf die Idee, die Eltern für irgendwelche Hausaufgaben oder Projektarbeiten miteinzuplanen, wie das heute der Fall zu sein scheint.

    In der 2. Klasse der Tochter meiner besten Freundin (Bayern) mussten sie als Hausarbeit ein Herbarium anfertigen mit 10 Blumen von der Wiese. Komplett beschriftet, alle Blumen sauber gepresst, aufgeklebt. Wer hat das wohl gemacht? #rolleyes

    Da hätte ich auch zumindest mal erstaunt nachgefragt, wie ein Kind dieser Altersstufe das bitte allein können soll.

    Denn mein Mann oder ich hätten keine Zeit gehabt für solche Späße. Und was lernt das Kind dann daraus? Nix, oder?

  • Oh, Magorma, du bist meine Heldin des Tages, dass du das so selbstbewusst vertrittst.


    Ich habe das auch nicht gemacht (es sei denn, ich habe mal zufällig dran gedacht), hatte aber immer ein schlechtes Gewissen. Das sofort wieder aufploppte beim Lesen hier, weil ich selbst die genannten Basics nicht leisten konnte. Ein Highlight meiner mütterlichen Unfähigkeit war, als in der 3. Klasse die Klassenlehrerin forderte, dass die Kinder die Ranzen fortan nach Stundenplan packen und die Eltern das kontrollieren sollten. Es ging um 1-2 dünne Nebenfachordner, die nur an den entsprechenden Tagen mit durften. Meine Strategie (das Ergebnis vieler Jahre, in denen 1x die Woche ein Logopädie-Hefter mit in die Kita musste): Einfach im Ranzen lassen, stört ja nicht. Mein Kind kam dann mit Tränen nach Hause, weil das nicht erlaubt war.


    Vokabelabfragen oder Stoff erklären hätte ich machen können, wenn ein Kind gefragt hätte. Soweit kam es aber gar nicht, weil ich nicht etablieren konnte, dass überhaupt Vokabeln regelmäßig gelernt oder sich auf Arbeiten vorbereitet wird. In Anfällen von Aktionismus und mit tiefschlechtem Gewissen habe ich das ab und zu mal angefangen, aber es ist immer schnell wieder eingeschlafen. Und wenn sich die Kinder mal vornahmen zu lernen, hatten sie das meist vor der Umsetzung wieder vergessen.


    Inzwischen sind sie ziemlich groß und ich denke immer noch manchmal, es wäre hilfreich, wenn sie mal das Lernen gelernt hätten, aber dafür machen sie alles absolut selbständig. Und neuerdings werde ich vereinzelt mal um Hilfe gebeten, ganz von alleine, und das freut mich dann sehr.


    Nach allem, was ich von dir so lese, Spinosa, bin ich auch überzeugt, dass du keine schlechte Mutter bist.


    Edit: Gelöscht weil öffentlich.

  • Kurz was anderes, Gender ohne Kacke: wir werden im Ukulelegrüppchen "Summertime" erarbeiten. Vielleicht tauschen wir bei der Passage "your daddy is rich and your mom ist good looking" die Eltern und gucken, wie es ankommt. Fühlt sich jedenfalls sehr ungewohnt an.

  • Nein, ich bin angepikst, dass es diese für euch gute Lösung für uns nicht gibt oder ich sie nicht sehe und ich mit vollem Bewusstsein massiv über meine Grenzen gehe und das mit massiver Erschöpfung, ständiger Überforderung, schlechter Leistung im Job, schlechter Selbstfürsorge etc bezahle, obwohl ich weiß, dass das ganz furchtbar schlecht ist und auch überhaupt kein gutes Vorbild.


    Ich weiß, dass du von dir und deinen Kindern schreibst und ich freue mich, dass es bei euch so klappt! Sorry, wenn das anders klang.

  • Ich habe mich an so Aussagen gestoßen wie Schule sei Sache des Kindes.


    Ich weiß grob wann meine Kinder welches Fach haben, wie die Lehrer heißen und welche Eigenheiten die haben, denn sie erzählen es. Und jammern manchmal über Fächer/Lehrer.

    Ich fände es sehr respektlos dann nicht zu wissen wann der Sportbeutel mitmuss, oder wann Probe ist für die Musikauführung.


    Schule nimmt so einen großen Teil im Leben meiner Kinder ein , sie haben ihre Freunde dort, da wird zuhause auch viel drüber gesprochen.

    Schokojunkie mit Töchtern (5/07 und7/09)

  • …ich weiß durchaus was sie von der Schule erzählen, weiß ungefähr was sie in Sport gern machen und was gar nicht - aber ich finde das heißt nicht dass ich (zuverlässig) bei jedem wissen muss wann Sport ist (das ist bei uns quasi jeden Tag bei einem). Ebenso mach ich noch gern Vesper und stell das bereit und weiß auch was jeder mag, aber ich finde mit Dose hinstellen könnte es auch getan sein, da muss ich im Normalfall nicht mehr helfen oder erinnern. Hat für mich wenig mit Respekt zu tun, eher mit Selbständigkeit lernen und zulassen. In meinem Fall auch mit Selbstfürsorge, weil ich auch einige Exemplare habe die nur sehr unwillig Pflichten übernehmen und eher zurückhaltend bei jeglicher Art von Mithilfe.

    k. (*1979) mit p. (*02/2006), k. (*09/2008), h. (*12/2010) und f. (*09/2015)

  • Ich fände es sehr respektlos dann nicht zu wissen wann der Sportbeutel mitmuss, oder wann Probe ist für die Musikauführung.

    Das finde ich jetzt aber sehr hart formuliert. Wer nicht weiß, wann der Sportbeutel mit muss, ist seinem Kind gegenüber respektlos? :( Das triggert jetzt massiv mein Ich-bin-eine-miese-Mama-Gefühl. #heul


    Ich weiß, an welchem Tag die Jüngste Sport hat und wann sie Schwimmen hat und sorge dafür, dass sie dann alles dabei hat und mit Zopf in die Schule geht, nicht mit offenem Haar. Wäre sie ein Einzelkind, könnte ich eine Supermama sein.


    Aber ich kann mir sowas nicht von allen 4 Kindern merken. Ich kann nicht die Stundenpläne von 4 Kindern auf dem Schirm haben. Geht nicht. Dieser mental load überfordert mich ganz krass. Und ja, es ist deshalb schon vorgekommen, dass die beiden Mittelkinder keine Sportsachen dabei hatten und dann nicht mit turnen durften. Besonders beim Sohnemann ist das schon öfter passiert. Ich bin da nicht stolz drauf und ich denke nicht "Geschieht ihm Recht, das wird ihm eine Lehre sein". Sondern es tut mir von Herzen leid, dass er diese Erfahrungen machen musste. Aber ich kann es nicht ändern. (Zum Glück hat er aber irgendwann doch aus den Konsequenzen gelernt. In diesem Schuljahr ist es noch gar nicht passiert, dass er die Sportsachen vergessen hat. #top )

    Machen ist wie Wollen, nur krasser.

  • Spinosa Die Kinder haben ZWEI Eltern. Und Deine Große ist schon ziemlich groß.

    Genderkacke ist, das alles von Müttern zu erwarten. Als ich zur Schule ging, hat mein Vater mir die Zöpfe geflochten - vor 40 Jahren! Warum erwartet die Gesellschaft das heute nicht standardmäßig von allen Elternteilen?

  • Ich fände es sehr respektlos dann nicht zu wissen wann der Sportbeutel mitmuss, oder wann Probe ist für die Musikauführung.

    Hm, ich fühle mich tatsächlich grad angesprochen, denn ich kann mir sowas nie merken, obwohl wir Zuhause darüber auch immer reden.

    Ich kann mir nichtmal zuverlässig merken, in welcher Klasse meine Kinder gerade sind, a, b, c, d oder e. Hau ich immer durcheinander, das ändert sich doch jedes Jahr #angst . Und das bei nur 2 Kindern...

    Wenn ich mir dann noch merken müsste, wann wer Sport oder sonstwas hat und was dazu mitgenommen werden soll...No way #haare

    Ohne meinen Google-Kalender wäre ich rettungslos verloren, aber da stehen nur außerplanmäßige Termine oder regelmäßige außerschulische Termine drin. Wenn da noch Stundenpläne oder sowas drin wären, dann blickt keiner mehr durch.

    Allerdings laufen meine Kinder schulisch auch absolut easy, das bekommen sie gut selbst organisiert. Wenn sie regelmäßig Sportzeug/HA/Unterrichtsmaterialien vergessen würden, sähe es natürlich anders aus, dann würde es Support geben.

    Für respektlos halte ich mich dennoch nicht. Ich definiere Respekt und Anteilnahme am Leben meiner Kinder nicht darüber, dass ich all ihre Termine und Stundenpläne im Kopf hab #nein .

    Dieser Beitrag kann eine eigene Meinung enthalten. Im Idealfall ist es die des Verfassers. :evil:

  • Spinosa Die Kinder haben ZWEI Eltern. Und Deine Große ist schon ziemlich groß.

    Genderkacke ist, das alles von Müttern zu erwarten. Als ich zur Schule ging, hat mein Vater mir die Zöpfe geflochten - vor 40 Jahren! Warum erwartet die Gesellschaft das heute nicht standardmäßig von allen Elternteilen?

    Aber darum geht es nicht mal - ich fand das Wort respektlos auch erstmal zum Schlucken.

    Wir sind ein Elternpaar, das sich die Aufgaben und auch den mental load sehr gut aufteilt (mit dem hübschen Nebeneffekt, dass ich völlig ins Schwimmen komme, wenn wir mal spontan Tage tauschen, weil ich keine Ahnung vom Dienstagsstundenplan habe) und dennoch leiste ich vieles von dem nicht


    Es ist wahrscheinlich sehr individuell, was als absolut selbstverständliches Kümmern, was als respektvolles Interessieren und was als klein haltendes Überkümmern gilt?


    Meiner 12jährigen frage ich tatsächlich nicht nach, ob sie den Turnbeutel dabei hat, das kann sie locker - und wenn nicht, kriegt sie eine Lösung organisiert. Andere Selbstverständlichkeiten für ein anderes 12jähriges Kind muss ich dann vielleicht doch machen (zum Beispiel neben dem Kind sitzen beim Arbeiten). Da würde ich mich jetzt nicht am Einzelding aufhängen.


    Liebe Grüsse


    Talpa

  • Ich kann nicht anders als es mir merken. Ich habe riesige Schubladen mit unnützem Wissen im Kopf, Dinge die immer wiederkehren weiß ich einfach. Das muss ich mir nicht aktiv einprägen.

    Da ist vermutlich jede anders. Ich kann mir beispielsweise Namen und Gesichter sehr schlecht merken. Wenn sich jemand vorstellt, habe ich seinen Namen wieder vergessen bevor er ausgeredet hat. Das mache ich nicht absichtlich, es ist mir auch total unangenehm aber mein Hirn hat offenbar keine Strategie dafür.

    Schokojunkie mit Töchtern (5/07 und7/09)

  • Spinosa Die Kinder haben ZWEI Eltern. Und Deine Große ist schon ziemlich groß.

    Genderkacke ist, das alles von Müttern zu erwarten. Als ich zur Schule ging, hat mein Vater mir die Zöpfe geflochten - vor 40 Jahren! Warum erwartet die Gesellschaft das heute nicht standardmäßig von allen Elternteilen?

    Mein Mann fängt morgens um 6 zu arbeiten an. Wenn die Kinder und ich aufstehen, ist er bereits aus dem Haus. Da ist es keine Genderkacke, dass nun einmal nur ich morgens Zöpfe flechten und Schwimmtasche mitgeben kann. Dafür hat mein Mann ab dem frühen Nachmittag frei und kann die Kinder von der Schule abholen. Er ist auch meistens derjenige, der zum Elternabend geht (wenn denn überhaupt einer von uns hingeht). Er ist auch derjenige, der an die Müllabfuhr denkt und unsere Steuererklärung macht und wegen der Baufirma mit dem Anwalt spricht und sowas. Abgesehen davon ist mein Mann aber auch depressiv und musste deshalb seinen BU jetzt auf 75% reduzieren. :( Und ich fühle mich mies, weil ich meinem Mann nicht noch mehr mental load abnehmen kann, obwohl es ihm so schlecht geht. Ihm sogar noch zusätzlich mental load von mir rüberzuschieben steht gar nicht zur Diskussion.

    Machen ist wie Wollen, nur krasser.

  • Ich kann nicht anders als es mir merken. Ich habe riesige Schubladen mit unnützem Wissen im Kopf, Dinge die immer wiederkehren weiß ich einfach. Das muss ich mir nicht aktiv einprägen.

    Da ist vermutlich jede anders. Ich kann mir beispielsweise Namen und Gesichter sehr schlecht merken. Wenn sich jemand vorstellt, habe ich seinen Namen wieder vergessen bevor er ausgeredet hat. Das mache ich nicht absichtlich, es ist mir auch total unangenehm aber mein Hirn hat offenbar keine Strategie dafür.

    Siehst Du, aber es wäre doch etwas unfein von mir, wenn ich sagen würde: "Also ich finde das respektlos gegenüber dem Kind, wenn man seine Freunde auf der Strasse nicht erkennt".

    Das kann ich nämlich, auch noch nach x Jahren mit Namen. ;) Stundenpläne hingegen sind für mich quasi nicht abspeicherbar.


    Liebe Grüsse


    Talpa

  • Ohne meinen Google-Kalender wäre ich rettungslos verloren, aber da stehen nur außerplanmäßige Termine oder regelmäßige außerschulische Termine drin. Wenn da noch Stundenpläne oder sowas drin wären, dann blickt keiner mehr durch.

    Ich habe die Stundenpläne der Kinder in der Küche an den Türen der Küchenschränke. In Klarsichtfolien, sodass man sie einfach auswechseln kann. Da kann ich morgens bei Brotdose fertig machen auch mal schnell einen Blick drauf werfen.Ich käme im Traum nicht auf die Idee, mir die Stundenpläne in meinem Handy zu speichern (hätte aber vermutlich über die Schulportale Zugriff drauf wenn ich es wollte)

  • Genderkacke ist, das alles von Müttern zu erwarten.

    Ja, genau.

    Und schlimm ist, wenn der Schulerfolg von etwas abhängt, das nicht allen Kindern gleichermaßen zur Verfügung steht.


    Ich merke mir auch keine Stundenpläne, frage jeden Tag nach, ob das Kind zum Essen heute kommt oder nicht, erinnere nicht ans losgehen, wecke nicht mal mehr (jüngste ist 11) helfe bei keinen Hausaufgaben (das macht, wenn nötig, mein Mann oder ein Geschwister) gehe nicht zu Elternsprechtagen etc. (das macht mein Mann) und habe mit Sicherheit kein Amt (mein Mann gelegentlich).


    Aber ich bin eine gute, verlässliche Mutter, die ihre Kinder liebt, weiss, was sie bewegt (das sind nicht Hausaufgaben), sie bei guter Gesundheit und in Sicherheit hält, mit ihnen lacht und zuhört, wenn sie traurig sind.


    (Ich konnte mir schon meine eigenen Stundenpläne nie merken und musste vor jeder Stunde nachschauen. Die der Kinder?! #freu)

    the nature of this flower is to bloom

    (alice walker)

  • Was ist das denn hier gerade? Der mütter Contest?

    Wahlweise die beste oder schlechteste?

    Warum nicht so leben wie es für die Familie am besten passt?

    Grüße von Claraluna


    Shoot for the moon. Even if you miss you will land among the stars.

  • Naja, es geht um Werte und um Prioritäten.

    Hier schreiben ja ganz viele, dass sie eben nicht so leben können, wie es am besten passen würde.

    Ich finde es wichtig, zu versuchen, das in Relation zu setzen.

    the nature of this flower is to bloom

    (alice walker)

  • Naja, es geht um Werte und um Prioritäten.

    Hier schreiben ja ganz viele, dass sie eben nicht so leben können, wie es am besten passen würde.

    Ich finde es wichtig, zu versuchen, das in Relation zu setzen.

    Habe ich anders gelesen


    Von schimpfen auf die Schule bis aufs runtersehen auf andere Eltern


    Warum kann man nicht so leben wie es am besten passt. Das war doch genau der Punkt wenn jemand sagt ich kann das nicht leisten

    Grüße von Claraluna


    Shoot for the moon. Even if you miss you will land among the stars.