Gewissensfrage Schule- Freizeitaktivitäten

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  • naja, entweder muss der AG nicht gearbeitete Stunden bezahlen (will er nicht) ,, der AN Minusstunden macht, oder der AG meldet einen krank und kassiert den Lohn aus der Umlage. Sprich die anderen Unternehmen zahlen dem AG den Lohn für die Halbkranke Person.

    Ich gehe davon aus, dass in der Praxis meist 3. passiert und manchmal 2.

    Da gilt: Wo kein Kläger, da kein Richter, aber korrekt ist es nicht.

    Alles was ich sage, ist dass es im deutschen System keine Möglichkeit gibt das abzubilden und für einen halben Tag, mach ich da gar nichts. Bin ich morgens krank, bin ich es auch nachmittags und erhole mich von der morgendlichen Krankheit (was auch immer das war).

    Die Alternative für mich sind nämlich Minusstunden.

  • Ich seh es als Ärztin auch so, dass ich meinen Patientinnen empfehle, Dinge zu tun, die zur Genesung beitragen, auch wenn sie in der Öffentlichkeit stattfinden und sie AU sind. Wobei ich finde, dass dies eher für längere AUs gilt und für chronische Krankheiten.

    Mir und meinen Kindern würde ich ( auch aus Arbeitsethik) bei kürzeren Krankheiten ( lange haben wir zum Glück nicht) keine Freizeitdinge zugestehen.

  • Und das Andere ist auch die Frage, Was man arbeitet. Bürojob ohne wichtige Entscheidungen kann angekränkelt mit schweren Gliedern und Matschbirne noch irgendwoe durchziehen. Während Arbeit an ner Maschine mit hoher Unfallgefahr oderals Krankenschwester wo man den ganzen Tag Menschen heben und sich beim Medikamente verteilen extrem konzentrieren dann halt nicht mehr sinnvoll ist.

    Oder der Lagerist in der zugigen Halle vielleicht schon bei nen leichten Infekt nicht arbeiten sollte um nicht richtig heftig krank zu werden, aber Sachen die weder anstrengend noch zugig oder nasskalt sind durchaus machen kann.

    So take courage, hold on, be strong, remember where your help comes from.

  • An mein #herz Es tut richtig gut, wie liebevoll und zugewandt Du von und über die Bedürfnisse Deiner Kinder schreibst.

    Das muss ich jetzt aber auch mal sagen! Du hast so eine liebevolle Art, ich lese das so gern. Ich bin auch so ein Arbeitstier, immer los und ohne Rücksicht auf Befindlichkeiten. Meinen Kindern erlaube ich aber total gern, einfach mal nen Tag blau zu machen. Wir sind ja gerade umgezogen, von der kuscheligen Waldorf- auf die Stadtteilschule gewechselt, es ist alles viel und überfordernd. Und ich finde, wenn es einem nicht gut geht, darf man mal Pause machen.

    In meinem Job halte ich das anders, da ziehe ich durch, wenn möglich. Aber die Kinder? Das sind Kinder. Fertig.

  • Ich bin überrascht, wie viele sich oder den Kindern mal einen Tag genehmigen wenn sie (nur) nicht ganz fit sind. Ich will es nicht werten, Ich könnte es mir nur nicht vorstellen. Ist so ein bisschen wie das Pünktlichsein im Landwirtschaftsthread. Ich finde es wichtig, verlässlich zu sein und Vereinbarungen einzuhalten und meine Kinder haben sich das wohl abgeschaut, aber vielleicht ist diese Arbeitsethik wirklich sehr deutsch.

  • Das Probleme daran zur Arbeit zu gehen, wenn es einem Nachmittags wieder gut geht, ist ja das Problem, dass es kein „halb krank“ gibt. Sprich, wenn ich das tue sagt niemand „danke“, sondern „hier sind Deine Minusstunden“

    Genau so ging es mir dieses Jahr.

    Ich war mit AU vom Arzt krank geschrieben, hab aber, als es mir später am Tag besser ging von Zuhause was gemacht, weil ich wusste, es ist dringend und die Kolleg*innen sind alle so dicht mit Arbeit, die schaffen das nicht on top.

    Das Resultat? Der Tag wurde nicht als krank gerechnet und da ich nur zwei statt 4,5 h gearbeitet hatte, hab ich jetzt 2,5 Minusstunden aufm Konto.

    Danke auch!

    Wenn man schon nicht die Fresse halten kann, dann einfach mal Ahnung haben!

    (Frl. Heiligenscheiß)

  • Ich bin überrascht, wie viele sich oder den Kindern mal einen Tag genehmigen wenn sie (nur) nicht ganz fit sind. Ich will es nicht werten, Ich könnte es mir nur nicht vorstellen. Ist so ein bisschen wie das Pünktlichsein im Landwirtschaftsthread. Ich finde es wichtig, verlässlich zu sein und Vereinbarungen einzuhalten und meine Kinder haben sich das wohl abgeschaut, aber vielleicht ist diese Arbeitsethik wirklich sehr deutsch.

    Oh nein… das sind doch wirklich komplett andere Dinge

    Die Frage ist für mich… lasse ich jemanden hängen, was sind die Konsequenzen, was steckt dahinter

    Gerade mit der Schule… es ist hier so stressig die Tage nachzuholen, ist das bei euch nicht so?

    Einfach so daheim bleiben macht da null Sinn

    Dann auch freizeitaktivität ist nicht freizeitaktivität

    Eigentlich wollte ich nicht noch zu den sieben Seiten beitragen weil die Antwort ist für mich klar… kommt drauf an 😃

    Grüße von Claraluna

    Shoot for the moon. Even if you miss you will land among the stars.

  • Ich bin überrascht, wie viele sich oder den Kindern mal einen Tag genehmigen wenn sie (nur) nicht ganz fit sind. Ich will es nicht werten, Ich könnte es mir nur nicht vorstellen. Ist so ein bisschen wie das Pünktlichsein im Landwirtschaftsthread. Ich finde es wichtig, verlässlich zu sein und Vereinbarungen einzuhalten und meine Kinder haben sich das wohl abgeschaut, aber vielleicht ist diese Arbeitsethik wirklich sehr deutsch.

    Aber das hängt doch gar nicht zusammen. Ich habe als Kind häufig Auszeiten bekommen, mir als Arbeitnehmer aber nie welche genommen. Da habe ich (im wahrsten Sinne des Wortes) bis zum Umfallen gearbeitet bzw. mir dann eine Arbeit gesucht, die besser zu meinen Bedürfnissen passt.

    Das funktioniert halt nicht bei Schule oder Kindergarten. Also gibt es da Pause.

  • Ganz selten hatten wir die Situation, dass das Kind den "Pausentag" (wir sind beim Krankmelden sehr grosszügig) gegen Mittag anfing zu bereuen, wenn die Nachbarskinder draussen rumtollten. Da habe ich dann auf dem Drinbleiben beharrt. Bei diesen Kindern und dem individuellen Fall ging es mir wirklich darum, dass sie sich zweimal überlegen, ob es Unlust oder nötige Pause ist. Und lernen, gut auf sich zu horchen, was geht, was nicht.

    Ich verstehe, was Du meinst. Es kommt natürlich immer darauf an, warum Pausentag notwendig ist. Mein Kind braucht manchmal auch einfach zwei Stunden Mamazeit am Morgen, oder es geht um Pause vom Ertragen nochmals einer wirklich tödlich langweiligen Stunde. Oder den Stillistzen im Klassenzimmer.

    Alles Gründe, die dann am Nachmittag beim Herumtollen ums Haus nicht (mehr) greifen.

    Und klar, als das häufiger vorkam, haben wir natürlich mit Kind und Lehrpersonen gemeinsam nach Lösungen gesucht. Einer der Vorschläge des Klassenlehrers war übrigens: einfach mal öfters zu Hause lassen, sofern das für uns zu Hause geht. Und viel entspannten Spielkontakt mit Kindern ausserhalb des Klassenverband, gerne älteren Kindern :D

    Meist mobil im Forum. Bitte um Entschuldigung für Kürze und Tippfehler.

  • Ich bin überrascht, wie viele sich oder den Kindern mal einen Tag genehmigen wenn sie (nur) nicht ganz fit sind. Ich will es nicht werten, Ich könnte es mir nur nicht vorstellen. Ist so ein bisschen wie das Pünktlichsein im Landwirtschaftsthread. Ich finde es wichtig, verlässlich zu sein und Vereinbarungen einzuhalten und meine Kinder haben sich das wohl abgeschaut, aber vielleicht ist diese Arbeitsethik wirklich sehr deutsch.

    Ich unterscheide da klar zwischen den Kindern und mir.

    Ich arbeite im Krankenhaus im Schichtdienst, ich muss schon richtig richtig krank sein, um nicht zum arbeiten zu gehen. Also eher doof in die andere Richtung... Mit ibu wird es schon gehen.

    Ein/e Schüler/in schadet damit keinem dritten. Da sehe ich das tatsächlich völlig anders.

    Und ich stelle fest, dass meine Tochter, die in der Schulzeit gerne mal einen pausentag in Anspruch genommen hat, das bei fsj und Ausbildung ganz selbstverständlich nicht mehr macht, weil da nun eben auch Leute sind, die mehr arbeiten müssen, wenn jemand ausfällt.

    Voraussetzung bei uns beiden: wir gehen gerne arbeiten und sehen es nicht nur als notwendiges Übel.

    Das war zu ihren Schulzeiten völlig andersm

  • Tendenziell ist es bei uns auch so, dass meine Kinder nicht zu den Freizeitaktivitäten gehen, wenn sie nicht in der Schule waren. Allerdings gehen sie auch nur dann nicht in die Schule, wenn sie krank fühlen und dann auch wirklich froh sind, dass sie den ganzen Tag zu bleiben können und das auch so wollen.

    Wenn es anders wäre, würde ich schauen und dann auch individuell entscheiden.

    Ich arbeite ja vor allem nachmittags und mit Kindern (Musikschule) und es ist im Kollegium wirklich sehr oft das Thema, dass Kinder deutlich gesundheitlich angeschlagen in unseren Unterricht kommen und dann erzählen, dass sie nicht in der Schule waren, weil sie krank sind. Aber zur Musikschule gehen sie, weil dafür ja bezahlt werden muss.

    Bei meinen Schüler:innen ist das zum Glück sehr selten vorgekommen und meine Schüler:innen sind da seit Corona auch wirklich nochmal sensibler geworden, darüber freue ich mich sehr.

    Ich weiß dass hier alle geschrieben haben, dass sie ihre Kinder auf jeden Fall zu Hause lassen, wenn sie ansteckend sein könnten. Das freut mich auch sehr. Aber das nachen leider nicht alle.

    Und auch Kinder, die zwar nicht ansteckend sind, aber vielleicht nicht ganz fit, sind (in meinem Fall) im Musikunterricht nicht so gut aufgehoben. Ich gehe ja davon aus, dass meine Schüler:innen sich normal konzentrieren können und mitmachen können.

  • Ich bin überrascht, wie viele sich oder den Kindern mal einen Tag genehmigen wenn sie (nur) nicht ganz fit sind. Ich will es nicht werten, Ich könnte es mir nur nicht vorstellen. Ist so ein bisschen wie das Pünktlichsein im Landwirtschaftsthread. Ich finde es wichtig, verlässlich zu sein und Vereinbarungen einzuhalten und meine Kinder haben sich das wohl abgeschaut, aber vielleicht ist diese Arbeitsethik wirklich sehr deutsch.

    Wir (also alle neuen Eltern) wurden vom Rektor der neuen Schule beim Starter-Nachmittag extra gebeten, Kinder die nicht ganz fit sind lieber mal nen Tag prophylaktisch daheim zu lassen weil oft mal ordentlich ausschlafen und erholen schon reicht um nen beginnenden Infekt abzuwenden und damit letztlich weniger Fehltage sind als wenn die Kinder sich . Und weil sich ein schlappes Kind oder mit Bauch- oder Kopfweh eh nicht konzentrieren kann und es dann eh oft auf von der Schule abholen lassen müssen rausläuft, also letztlich eh keiner was gewinnt.

    (also, damit ist dieses "körperlich nicht fit. Brütet vielleicht was aus, vielleicht aber auch nur grade mal unpässlich?" gemeint, aber auch extremer Schlafmangel weil die Babyschwester schon die soundsovielte Nacht in Folge durchgebrüllt hat oder gegenüber die halbe Nacht Feuerwehreinsatz war, nicht "kein Bock" oder "bis in die Puppen gezockt").

    Wenn sich "nicht fit" häuft muss man genauer hinschauen, aber auch dann ist (immer noch seine Worte) die Lösung nicht, das Kind unfit zu schicken sondern wenn nix medizinisches zu finden ist gemeinsam mit Lehrer/Schulpsychologe/Rektor/....) die Ursache (Über-/Unterforderung? Mobbing? ....).rauszufinden und zu beheben bzw. zumindest dran zu arbeiten wenn beheben nicht sofort geht.

    Find ich ne gute Einstellung.

    Ich hab mein Kind noch nie wegen "nur" übermüdet daheim gelassen (also damit mein ich nicht wegen übermüdet aus gesundheitlichen Gründen weil die halbe Nacht Durchfall wegen zu viel selbstgepressten Apfelsaft nachmittags oder ständig wegen Husten oder verstopfter Nase aufgewacht, das definier ich trotzdem als krank weil da ja oft doch ein Rest-Unwohlsein bleibt und da ist daheim bleiben selbstverständlich. Sondern übermüdet weil spät in Schlaf gefunden, bis spät abends Fussball geschaut oder nicht gut schlafen können weil zu warm im Hochsommer) , da hoff ich immer auf das Verständnis der Lehrer und ich finde den Leidensdruck nicht nennenswert (schlimmstenfalls machts halt ein Powernap im Unterricht).

    Aber wegen "ist irgendwie nicht fit, mal beobachten ob er was ausbrütet oder ob er nochmal die Kurve kriegt" hab ich ihn schon öfter daheim gelassen. War dann teils so, dass er richtig krank wurde, teils hat er einfach viel geschlafen oder sich ausgeruht (immer deutlich ruhiger als normal dass man schon gemerkt hat, irgendwas kämpft der Körper schon grade) und war irgendwann zwischen Nachmittag und Abend wieder fit.

    Wenn er wieder fit war, haben wir oft schon noch was Ruhiges gemacht, ne Runde durch den Zoo gelaufen oder zum Vorleseabend in die Bibliothek, aber nix mit Action oder anstrengenderes. Damit der Körper wirklich nochmal Ruhe hat zum Infekt gar ganz besiegen.


    Wenn ich Sohni angekränkelt (im Kindergarten wusste ichs anfangs noch nicht besser) oder grade so wieder fieberfrei/symptomlos aber noch nicht wieder richtig fit schon geschickt hab, war er danach grundsätzlich (wieder) richtig krank mit wieder tagelang Fieber usw. Seitdem schick ich ihn wirklich erst wieder wenn er wieder relativ normal fit ist.

    So take courage, hold on, be strong, remember where your help comes from.

  • Bei den Beiträgen von BioBio habe ich meinen 15 jährigen vor Augen.

    Der geht Freitag Nacht um 2 Uhr, Samstag Nacht auch spät und Sonntag Abend dann erst um 23.30 Uhr ins Bett. Auf meinen Hinweis, dass er ein sehr großes schlafbedürfnis hat, kommt ein "das ist doch meine Verantwortung".

    Und montags morgens ist er dann so zerschlagen, dass er es partout nicht schafft, aufzustehen. Sondern bis 12.30 Uhr schläft.

    Da er aber ohnehin nicht viele Sozialkontakte hat, würde ich ihn nachmittags raus lassen, wenn er sich verabredet. Besser, als auf dem Sofa zu hängen.

    Er schadet letztlich nur sich selbst.

    Wenn ich wüsste, dass Schlafmangel meine migräne triggert, würde ich schon versuchen, so gut wie es halt geht, auf meinen schlaf zu achten.

    Alle eure Beispiele, wo es jemandem morgens schlecht geht, sind da ganz anders gelagert als bei zb meinem Sohn.

  • Ich bin überrascht, wie viele sich oder den Kindern mal einen Tag genehmigen wenn sie (nur) nicht ganz fit sind. Ich will es nicht werten, Ich könnte es mir nur nicht vorstellen. Ist so ein bisschen wie das Pünktlichsein im Landwirtschaftsthread. Ich finde es wichtig, verlässlich zu sein und Vereinbarungen einzuhalten und meine Kinder haben sich das wohl abgeschaut, aber vielleicht ist diese Arbeitsethik wirklich sehr deutsch.

    Aber das hängt doch gar nicht zusammen. Ich habe als Kind häufig Auszeiten bekommen, mir als Arbeitnehmer aber nie welche genommen. Da habe ich (im wahrsten Sinne des Wortes) bis zum Umfallen gearbeitet bzw. mir dann eine Arbeit gesucht, die besser zu meinen Bedürfnissen passt.

    Das funktioniert halt nicht bei Schule oder Kindergarten. Also gibt es da Pause.

    Und bei mir wars genau andersrum:

    In der Schule war immer die Devise "Du gehst erstmal hin, wenns wirklich nicht geht musst Dich halt abholen lassen". Hab ich mich aber nie getraut (ich wollte immer um keinen Preis auffallen. Mich melden und sagen dass es nicht gut geht, Sachen packen und raus gehen und alle Blicke der Klasse auf mir wär der Alptraum gewesen) und bin deshalb regelmäßig mit Mörderkopfschmerzen, unerträglichen Regelschmerzen oder hohem Fieber still in der Klasse gesessen bis zum Ende. Und etliche Klassenarbeiten vermasselt weil ich mit 40 Fieber noch mitgeschrieben und den fragenden Lehrer ("alles gut? Kannst Du mitschreiben oder willst Du lieber heim, Dir scheints nicht gut zu gehen") angelogen hab ("alles ok")


    Als ich dann erwachsen war und nicht mehr bei meiner Mutter oder Oma (die ersten eigenen Wohnungem waren bei meiner Oma bzw. meiner Mutter im Haus und die haben da noch mitgekriegt wann ich ausser der Reihe daheim war) gewohnt hab, hab ich relativ häufig blau gemacht. Zu müde, verschlafen (und Angst vor Ärger deshalb), lustlos,... (da gabs auch recht viel Mobbing auf der Arbeit, da war die Hemmschwelle für blau machen eh recht niedrig. ).

    Also das eine hat nicht zwangsläufig was mut dem Anderen zu tun.

    Das war nur ne kurze Phase, nach Wechsel der Arbeit wohin wo ich mich wohl gefühlt hab bin ich wieder zu "durchhalten solange es irgendwie geht" zurückgekehrt, aber die Phase gab es eben auch

    So take courage, hold on, be strong, remember where your help comes from.

  • Das würde für mich bedeuten wenn es mir vormittags nicht gut geht und ich meine Verabredung zum Frühstück absage und mich statt dessen noch zwei Stunden schlafen lege muss ich also mich für den spätdienst krank melden weil ich ja vormittags auch nicht fit war?

    Wie ein Quadrat in einem Kreis,
    eck ich immer wieder an.....


  • Ich bin überrascht, wie viele sich oder den Kindern mal einen Tag genehmigen wenn sie (nur) nicht ganz fit sind. Ich will es nicht werten, Ich könnte es mir nur nicht vorstellen. Ist so ein bisschen wie das Pünktlichsein im Landwirtschaftsthread. Ich finde es wichtig, verlässlich zu sein und Vereinbarungen einzuhalten und meine Kinder haben sich das wohl abgeschaut, aber vielleicht ist diese Arbeitsethik wirklich sehr deutsch.

    Das habe ich früher auch so gehandhabt, weil so erzogen.

    Was hat es mir gebracht? Nix im positivem Sinne.

    Ich habe in den letzten Jahren gelernt, wenn ich früh die Reißleine ziehe, dann Falle ich mal nur einen höchstens zwei Tage aus und bin danach wieder fit.

    Wenn ich das nicht mache, dann knockt es mich für 3 bis 4 Wochen aus der noch länger. Wem ist dann geholfen?

    Ich bin auf Arbeit zu 100% für einen anderen Menschen verantwortlich, der nicht erkennt, was mit ihm los ist und adäquat handeln kann. Schon für die Grundbedürfnisse muss ich sorgen.

    Der mitunter so eingeschränkt ist, dass ich auf die ganz feinen, kaum wahrnehmbaren Sognale achten muss um ggf. Katastrophen zu verhindern. Das kann ich nur, wenn ich fit bin.

    Wenn ich so erschöpft bin, dss ich einen Dienst Absage- natürlich so früh wie möglich, dann tut es mir vielleicht sogar gut schwimmen zu gehen oder einen Kaffee trinken zu gehen.

    Ich habe übrigens eine Chefin die so wie Tikaani denkt.

    Ihr Motto: Wenn es nicht geht, dann geht es nicht. Selbst wenn Hund/ Katze/ Wollmaus etc. krank ist und Betreuung braucht, ist das völlig okay.

    Von uns 25 MA nutzt das keiner aus.

  • Ich würde meinen, dass ich zuverlässig bin, Vereinbarungen einhalte. Das bedeutet aber nicht, dass ich nicht auf mich achten soll. Davon haben nicht nur ich sondern auch Kolleginnen und meine Arbeitsgeberinnen viel mehr, als ich immer wieder über meine Grenzen hinweg gehe.

    Als ich in anderen Bereichen so gearbeitet habe, hatte ich nicht nur massig Überstunden sondern auch viel Stress, wofür es keinen adaquäten Ausgleich gab. Das System hat es ausgenutzt, wie bei vielen anderen Kolleg*innen auch und wer dann krank wurde, fiel ewig lang aus, weil Heilungsprozess viel länger gedauert hat.

    Vergleiche zwischen Arbeit und Schule finde ich nicht passend.

    #sonneige Grüße von Fibula mit drei Juli-Männern #kerze #kerze #kerze #kerze
    Vorurteile sind menschenfreundlich. Sie passen sich dem Niveau ihrer Benutzer bedingungslos an.
    Ernst Ferstl

  • Ganz ehrlich: Das Leben ist ein Marathon, kein Sprint. Ich muss fit und leistungsfähig bleiben und zwar nicht nur heute und morgen, sondern auch nächstes Jahr und in fünf Jahren. Für mich, die Kinder, die Familie und den Arbeitgeber.

    Und genau das tue ich, wenn ich merke, es geht absehbar nicht mehr, dann ziehe ich mich an einem nicht ganz so kritischen Tag raus. Aus der Erfahrung: Tue ich das nicht, dann erwischt mich der nächste Infekt. Und ja, meist könnte ich mit dem vielleicht kurzfristig sogar noch arbeiten, aber mittelfristig eben nicht mehr.

    Außerdem arbeite ich an solchen Tagen auch nicht mehr gut. Ich bin langsam, unkonzentriert und mache Fehler.

    Natürlich tu ich das nicht nach einer schlechten Nacht und natürlich arbeite ich auch mit ein wenig Schnupfen oder Husten. Aber ich habe mit der Steuer gelernt auf mich zu achten und so rechtzeitig zu sagen „Pause“, dass es eben nicht zur absehbaren Verscjlimmerung kommt. In meinem Sinn, im Sinne derjenigen für die ich Verantwortung trage und auch im Sinne des Arbeitgebers. Das ist kein Widerspruch.

    Und das handhabe ich mit den Kindern ähnlich.