3jährige lehnt körperliche Untersuchung ab-KÄ findet das auffällig!?

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  • Liebe Raben, seit der Fehlgeburt habe ich hier nichts mehr geschrieben, aber manchmal still mitgelesen.
    Ich hoffe, ich darf euch trotzdem mal um euren Rat bzw. eure Meinung fragen.


    Meine Tochter, knapp 3 Jahre, hatte heute Termin zur U7a. Wir sind fast nie krank (3Mal-auf-Holz-klopf), daher sehen wir die Kinderärztin eig. nur zu den Vorsorgen.
    Beim Spieltest mit der Arzthelferin war noch alles prima, bis es ans Ausziehen ging. Meine Kleine lehnt grundsätzlich Körperkontakt mit Fremden ab. Gerade mal geht sie mit der Erzieherin (auch erst 3. Tag im KiGa, Eingewöhnung) an der Hand mit. Mit mir und Oma und Papa und Opa schmust sie gern und ausgiebig.
    Da wir gerade die Eingewöhnung starten, ich gestern ne große Klausur schrieb und sie mir abends im Auto eingeschlafen war, habe ich sie nicht mehr auf diesen Termin mit Buchanschauen etc. vorbereitet, vielleicht war das mein Fehler.
    Abhören ging noch ganz toll, aber Bauchabtasten und Ohrenansehen war dann unmöglich. Sie weinte dann, schrie, hielt sich die Ohren zu und ich hätte ihren Arm dolle wegzerren müssen, damit die KiÄ doch hätte reinsehen können. Dazu rief sie, ich will das nicht, du darfst das nicht.
    Die KiÄ meinte hinterher zu mir, dass sie es total auffällig findet, dass ein knapp 3Jähriges solchen Eigenwillen hat und ich soll ihr sowas nicht durchgehen lassen bzw. muss ihr klarmachen, dass gewisse Dinge wie zB diese Untersuchung sein MÜSSEN und nicht verhandelbar sind. Und dass sie auf meine Aufforderung nicht die Hand vom Ohr genommen hat findet sie auffällig!!!


    Natürlich muss diese Untersuchung sein, aber es gab Dinge, die mich gestört haben.
    Es herrschte prinzipiell die Stimmung, schnell alles erledigen zu müssen, es blieb kaum Zeit, dass ich auf sie eingehen konnte, um zB etwas zu erklären, damit sie sich dann darauf einlässt. Schon die Spieltests wurden so durchgezogen, dass sie Glück hatte, dass sie alles mitgemacht hat, umformulieren kostete zu viel Zeit.


    Was bleibt, ist eine Verunsicherung. Bin ich zu "weich"? Ist es nicht richtig, sich seiner Grenzen, auch körperlich, bewusst zu sein und auch zu sagen, wenn man etwas nicht möchte? Dass ein Kind nicht alles tut, was jemand, selbst die Eltern, sagen?!


    Es stimmt, ich verhandel vieles, was ich aber auch verhandelbar finde (Essen, Kleidung, sowas). Aber es gab und gibt zB überhaupt keine Probleme im Strassenverkehr oder Anschnallen oder Zähneputzen oder sowas. Alles, was mit Sicherheit zu tun hat und (mir) wirklich wichtig ist.
    Ja, meine Kleine hat einen ausgeprägten Willen, ist andererseits aber auch extrem empathisch und liebevoll und kann gut Kompromisse schließen. Ja, Oma und Opa tun fast alles, was sie möchte und sind selbst in meinen Augen oft sehr nachgiebig (sie wird seit 2 Jahren 3 Tage die Woche von ihnen betreut, lassen sich zB vorschreiben, was wie gespielt wird und sind auch nicht energisch genug, wenn meine Tochter mal versucht, ob sie mit Hauen weiterkommt :( ).


    Aber ist es wirklich sooooooo ungewöhnlich, dass ein Kleinkind sich ein mal nicht in die Ohren schauen lässt, auch nicht auf Mamas Aufforderung???!!
    Wir haben in drei Wochen einen erneuten Termin. Schon beim Gespräch über die Situation draußen hat sie gesagt, ja nächstes Mal lässt sie sich untersuchen. Mal davon ab, ob es dann auch so ist, meine Fragen im Kopf bleiben, wie "gehörig" ein Kind sein muss?!


    Danke für eure ehrlichen Meinungen.

  • Ärztin wechseln?


    Ich selbst habe noch nie ein dreijähriges Kind gesehen, das keinen ausgeprägten Willen hatte. Und ja, vielleicht hättest du die Untersuchung mit ihr zu Hause ein bisschen vorbesprechen können (wenn sie bisher kaum beim Arzt war, kennt sie dieses ganze Abhören, in-die-Ohren-gucken usw. ja gar nicht). Allerdings finde ich, dass dafür bei der U-Untersuchung auch Raum sein sollte (dass die Ärztin dem Kind freundlich erklärt,was sie tun wird). Ich kenne so viele Kinder, die bei der u7, U7a, U8 nicht "funktioniert" haben, ja, ich finde das, was du beschreibst, total normal. Deine Tochter ist einfach noch sehr klein.


    Man muss halt gucken wo für einen selber die Grenze ist - ich kenne hier eine Nachbarsfamilie, da weigert sich der Sechsjährige beharrlich, bei der - sehr lieben - Zahnärtzin den Mund aufzumachen und sie gucken zu lassen. Unsere Nachbarin geht halt immer wieder mit dem Jungen hin ... DAS wäre für mich nicht drin, da hätte ich Angst, das Kind hätte Karies oder sonstwas, das würde ich versuchen durchzusetzen, dass er die Untersuchung akzeptiert ... bei der U-Untersuchung einer Dreijährigen, die fast nie krank ist und diese Untersuchungen vermutlich auch deshalb ablehnt, weil sie sie gar nicht kennt, wärs mir egal.


    Gute Erholung vom Arztbesuch!
    Hagendeel

  • Ich finde das total normal. Das ist eine fremde Person, nicht jeder mag es von fremden angefasst zu werden. Geht doch auch Erwachsenen so. Die U7 und die U7a werden von vielen Ärzten/Eltern als sehr schwierig empfunden.


    Da stehst du sicher nicht alleine da. Bei meiner Tochter war es genauso. Es gibt nun mal Kinder, die nicht gleich mit fremden Leuten reden, sich anfassen mögen.

  • Ich finde, nicht das Kind ist auffällig, sondern die Ärztin. Auffällig wenig empathisch. #flop

  • Ich hatte GENAU das gleiche!


    Daraufhin habe ich den Kinderarzt gewechselt, was eine sehr gute Entscheidung war. Trotzdem bin ich damals zur Erziehungsberatung gegangen, weil es mich zu unsicher gemacht hat. Die Pädagogin dort hat gelacht und sagte, sie würde vielen erwachsenen wünschen, dass sie ihre grenzen so klar zeigen könnten wie meine Tochter...


    Trotzdem finde ich es wichtig, die Kinder auf Arztbesuche vorzubereiten, es gibt ja echt auch tolle Bücher dazu.


    Bei der neuen Ärztin hatten wir das Problem übrigens nicht mehr. Ich glaube, die Kinder haben halt auch das recht, sich nur von Personen anfassen zu lassen, die ihnen sympathisch sind. Ich war ganz verwundert, dass meine Tochter mit der neuen Ärztin geplappert hat wie ein Wasserfall...:-)

  • Finde Dein Kind und seine Reaktion ganz normal.



    Was mir bei diesen Themen KA und Us immer auffällt und mich auch ein Stück weit nervt, ist, dass diese Us von jedem scheinbar anders gehandhabt werden. Ab U7 scheint das immer seltsamer zu werden. Wir waren zuletzt vor 4 Monaten zur U7 und unser Sohn musste was sortieren und ich Fragen zu seinem Verhalten beantworten. U.a. stand auf dem Fragebogen, ob er sich sein Essen selbst aus dem Kühlschrank nehmen kann. Schon beim Lesen der Frage, habe ich mich nach der Sinnhaftigkeit gefragt. Warum muss ein Zweijähriger sein Essen aus dem Kühlschrank holen können? Dann kam bei mir der praktische Aspekt dazu: An unseren Kühlschrank bzw die Fächer, an die er ran müsste, um die gestellte Aufgabe erfüllen zu können, kommt er gar nicht ran. Also schrieb ich, ehrlich wie ich bin, "nein". Hintendran schrieb ich, dass er aber mit Freude die Spülmaschine ausräumt und sortiert.


    Als wir dann dran waren, war das mit dem Kühlschrank rein riesen Thema. Spülmaschine zählte auch nicht, Kühlschrank war - konnte man meinen - das A und O der U7. Unsere Nachbarn, anderer KA, selbe Frage ebenfalls verneint, Thema kam gar nicht zur Sprache.


    Anderes Beispiel: Beide Kinder sprechen recht wenig. Unserer was mehr als deren Sohn. Allerdings auf Kommando macht unserer auch nix. Bei uns: Nachkontrolle nach 6 Monaten (wenn er nicht krank ist bzw wird, gehen wir aber erst wieder zur U7a). Nebenan: Wichtig sei es, das das Kind auf die Worte reagiert und die dazu passenden Gegenstände zeigen kann.


    Wieder anderes gleichaltriges Kind, anderes Bundesland: Kind musste nur sortieren und spielen, bezüglich Sprache wurde nur kurz mit den Eltern allgemein drüber gesprochen und Fragebogen umfasste 5 Fragen, die allesamt allgemein gehalten waren.


    Natürlich sind die Us sinnvoll und wir machen die auch alle gewissenhaft. Aber diese Unterschiede finde ich schon extrem. Und am Ende sitzt man als Eltern da und hat nur Fragezeichen auf der Stirn.


    Mach Dir wg Eurer Ärztin keinen Kopf. Wenn Du zu wem anderes gehst, bekommst Du bestimmt was ganz anderes erzählt. Und wie gesagt, dass sie den Mund nicht öffnet oder sich die Ohren zuhält, da ist sie bestimmt nicht das erste und auch nicht das letzte Kind.

    Sternenkind 11/2004 #kerze
    Junge 10/2010 #herz
    Junge 8/2013 #herz
    Sternenkind 9/2015 #kerze

    • Offizieller Beitrag

    ganz ehrlich, ich finde es grossartig, dass deine kleine ihre grenzen so wehement verteidigt! im hinblick auf prävention das beste was dir passieren kann.


    ich finde nicht, dass man sich von irgendwem anfassen lassen muss, von dem man es nicht möchte. das gilt für erwachsene genauso wie für kinder.


    meine tochter möchte das auch nicht. sie lässt sich nur von uns eltern und den omas anfassen. sehr lästig, wenn sie mal gross muss im kindergarten. ich hab sie da schon mal abholen müssen, weil sie nicht auf die toilette wollte, weil da müsste sie ja jemand fremder abwischen. ich unterstütze sie darin und bestätige sie, dass sie das nicht muss. ich frage sie höchstens, warum sie es nicht möchte. da kommt aber meist die antwort: weil ich nicht will. auch gut.


    wie gesagt, das ist etwas der wertvollsten dinge, die wir unseren kindern mitgeben können: ihre empfindungen als wahr erachten und sie bestätigen und ihnen helfen, ihre grenzen aufgrund ihres noch gesunden bauchgefühls auch durchzusetzen.


    alles liebe
    juzy

    #rose

    Zwischen Lachen und Spielen werden die Seelen gesund.

    Machtverhältnisse sind weder geschichtslos noch geschlechtsneutral. Johanna Dohnal

  • Jetzt erzähle ich dir mal wie unsere U7a war.


    Ich musste mit meinem Kind über eine Stunde auf die Ärztin im Behandlungszimmer warten.
    Als sie reinkam, schaut mein Kind sie an und sagt: Weißte was Frau Dr. Beckern, ich habe jetzt keine
    Lust mehr auf deine Untersuchung, ich habe jetzt so lange auf dich gewartet. Ich gehe.


    Steht auf - öffnet die Tür und geht entschlossen aus dem Behandlungszimmer.


    Im ersten Augenblick dachte ich, ich versinke im Erdboden.
    Die Ärztin hat mich angeschaut, gelächelt und mir alles ausgefüllt und meinte nur:
    " Sie haben einen kleinen, entschlossenen und kerngesunden kleinen Zwerg. Ich finde das toll."


    Hat mir noch ein paar Fragen gestellt und gut war. Auch mein Kind lässt sich von Fremden nicht untersuchen,
    anfassen usw. meine Ärztin findet das überhaupt nicht auffällig. Sondern eher gut, weil er artikulieren kann,
    was er möchte und was nicht. Und wir bringen unseren Kindern bei, dass sie sich nicht von FREMDEN anfassen lassen
    sollen ...


    Wir lassen uns auch nicht von jedem anfassen, wenn uns z.B. ein Arzt unangenehm ist oder ähnliches, würden wir das auch sagen ...
    Ich finde dein Kind prima und vollkommen normal.

  • In Asgrims U-Heft steht bei der U7a: "Extreme Non-Compliance"
    Mit Mühe ließ er sich messen und wiegen, mehr ging absolut nicht.
    Der KiA fand es nicht außergewhnlich.

    "Über besorgte Bürger wusste er Bescheid. Wo auch immer se sich aufhielten: Sie sprachen immer die gleiche private Sprache in der "traditionelle Werte" und ähnliche Ausdrücke auf "jemanden lynchen" hinaus lief." Terry Pratchett: Die volle Wahrheit
    LG Bryn mit Svanhild (*01), Arfst (*02), Singefried (*09) und Isebrand (*12)

  • Ein befreundeter Kinderarzt sagte mir vor der U7 des kleinen Spezialisten, auf meine Frage, was da untersucht werde:
    "Meist läuft es so ab, dass ich hereinkomme, das Kind schreit Nein! und rennt weg, und ich notiere, dass das Kind spricht und läuft." Entsprechend wichtig ist ihm die Befragung der Eltern. Das gelte auch noch für die U7a.


    Die Erfahrung müsste Eure Ärztin eigentlich auch so gemacht haben.

  • Meine Meinung? Eure Ärztin :stupid:
    Bei U7 und U7a ging bei uns gar nichts.
    Und ich versteh immer noch nicht, warum Ärzte meinen, Erziehungsratschläge geben zu müssen. #haare Meinst Du, die haben das in ihrem Studium gelernt? Nicht wirklcih oder?


    U Untersuchungen "MÜSSEN" nicht sein - ist ja wohl nicht lebensbedrohlich oder? Da würde ich doch lieber mein Kind in seiner Körperwahrnehmung unterstützen als zu meinen ich zieh jetzt irgendein Programm durch.


    So bevor ich mich jetzt zu sehr aufrege gehe ich ;)


    PS: Wir haben SEHR viele Arztbücher angeschaut..... Und mittlerweile gehen die Arztbesuche ganz gut. Einem größeren Kind kann ich aber auch besser vermitteln, warum wir das jetzt tun.

    Grüße von Claraluna


    Shoot for the moon. Even if you miss you will land among the stars.

  • Ihr Lieben #knuddel
    Eure Worte tun sooo unendlich gut.


    Es war heiß dort, es ging alles superschnell, es blieb kaum Zeit für geduldigere Versuche meinerseits und überhaupt.


    Jetzt passen meine Empfindungen wieder zu meinen Gedanken. Ich danke euch. Es ist doch verrückt, ich bin Kinderkrankenschwester, studiere Psychologie und kenne diese KiÄ aus der Klinik, fand sie dort immer kompetent. Sie hat selbst 4 Kinder, von daher dachte ich, sie ist prima. Aber wenn ne "Expertin" einem eben sowas sagt, hinterfragt man sich ja vielleicht doch nochmal, obwohl das Bauchgefühl sagt, HALT.


    Und wir haben natürlich schon super oft diese Bücher angeschaut und sie weiß, was ein Stethoskop und ein Otoskop ist, nur mal so nebenbei :D Nur halt gestern abend nicht mehr. Heut vormittag sind wir eben direkt von der Kitaeingewöhnung dahin gehechtet, da kam ich nur noch zum Erzählen bis spielen und abhorchen, das, was sie auch mitgemacht hat. #ja



    Der Punkt, der mich zweifeln ließ, ist, dass sie durchaus Recht hatte mit der großen Willensstärke meiner Tochter. Auch ich bin manchmal genervt von ihrem Befehlston, zumeist Oma und Opa gegenüber und dass sie sich zB fast nie von geliebten Familienmitgliedern verabschiedet, schon gar nicht körperlich.
    Aber ich finde eben auch toll, dass sie (körperliche) Grenzüberschreitungen so deutlich artikuliert. Die KiÄ meinte halt, bei Zweijährigen versteht sie das, weil die Kinder oft panische Angst haben und den Vorgang noch nicht so gut verstehen, aber weil meine das eben aus vollem Willen abgelehnt hat, ohne Angst zu haben. Nur der Ablehnung halber und nicht auf mich gehört hat.
    Aber woher will sie das wissen??? Vielleicht hat es sie eben doch geängstigt oder zumindest verunsichert.


    Mir ist noch was aufgefallen, es ist eine Gemeinschaftspraxis. Und bei der Kollegin waren wir auch schon zwei mal. Einmal letztes Jahr U/, einmal Impfen. das Kind hat bei ihr nicht mal bei der Spritze geweint, bei der anderen schon IMMER. Jetzt tut mir mein Kind noch mehr leid, oh man ;(
    Warum fällt mir das erst jetzt wieder ein?! #schäm Ich werde den Termin nochmal umlegen. Oder wirklich komplett wechseln.


    Auf jeden Fall danke ich euch von Herzen, dass ihr meine kleine Welt wieder ein wenig zurechtgerückt habt.


    Ganz liebe Grüße an euch alle, Mone

  • Uns ist Ähnliches wiederfahren bei der U7a.


    Ziemlich gleiche Situation wie bei Euch: selten beim KIA da wenig krank/ Wechsel beim Personal, da Gemeinschaftspraxis / allgemein starker Wille des Kindes.


    Diese "Spiel-Untersuchungen" bei der Arzthelferin waren total relaxt, auch die körperliche Untersuchung beim Arzt.


    Dann hat dieser Arzt meine Tochter einfach genommen und sie ca. 3 Meter von mir weg Richtung Tür getragen- und sie aufgefordert, zu mir zu laufen. Sie hat sich körperlich dagegen gewehrt und gewütet. Ich hab das abgebrochen und durfte mir anhören, dass sie ja unglaublich trotzt. Als ich dann sagte, dass sie nun mal seit Geburt an einen extremt starken Willen hat und wir unseren Weg gefunden haben, durfte ich mir Vorhaltungen anhören, dass ich zu weich wäre und da schon gegensteuern und generell mehr Grenzen aufzeigen müsse. Wie solle das denn gehen, wenn ich nie Grenzen aufzeige im Hinblick auf Straßenverkehr etc. und in der Schule bekäme sie mit einem solchen Verhalten Probleme :stupid:


    Früher hätte ich ja nix gesagt, aber mittlerweile bin ich in meinen Erziehungsansichten gefestigt und hab dem Arzt klipp und klar gesagt, dass sie ist wie sie ist und ich es gut finde, dass sie sich nicht von einem fremden Mann wegtragen lässt. Im Straßenverkehr hatte ich mit meinem Kind noch niemals Schwierigkeiten und generell weise ich sehr wohl auf gefährliche Situationen hin und setze Grenzen wo sie mir wichtig erscheinen- und die Schule ja wohl noch "ein bisschen" hin (ok- dass ich nicht vorhabe, sie auf eine Regelschule zu schicken, hab ich mir dann doch gespart #pfeif )


    Diese Erziehungsratschläge von Ärzten kot*en mich mittlerweile richtiggehend an. Ich hab mich natürlich auch total aufgeregt nach diesem Gespräch. Ich finde es gut und richtig, dass Dein Kind mitteilt, wenn es nicht angefasst werden möchte. An Deiner Stelle würde ich vor der nächsten Untersuchung Dein Kind vorbereiten(was Du ja sonst machst) und falls es sich dann bei der Untersuchung wehrt, diese Tatsache ganz klar vor der KiA vertreten.


    LG

    und HIER und HIER treffen sich die Münchner Raben #top



    I`ve failed over and over and over again in my life....and that is why I succeed
    Michael Jordan

  • Ein befreundeter Kinderarzt sagte mir vor der U7 des kleinen Spezialisten, auf meine Frage, was da untersucht werde:
    "Meist läuft es so ab, dass ich hereinkomme, das Kind schreit Nein! und rennt weg, und ich notiere, dass das Kind spricht und läuft." .


    Klasse! #super

  • Ich finde, nicht das Kind ist auffällig, sondern die Ärztin. Auffällig wenig empathisch. #flop


    So empfinde ich es auch.Wobei sich das bei Kröti sowohl bei U7 (Mund udn Ohren ging nicht) , U7a (da hat sie Bauch und Ohren auch verwiegert) udn U8 zeigt (da hat sie die Ärztin komplett verweigert, die AH auch, aber den Part konnte Mama übernehmen).


    Ich durfte mir ähnliches anhören bzw. den gleichen Wortlaut udn noch ein wenig mehr. Tja, jetzt haben wir ne tolle Ärztin, die das völlig normal findet udn auch respektiert.

  • Ich finde auch, dass dein Kind völlig normal für ein willensstarkes Kind reagiert. Kenne es aber auch von meinem "Großen" keinen Deut anders. Meinen Sohn habe ich bei der U7a noch zu dem ein oder anderen gezwungen, dann gab´s eine schlimme MOE, da habe ich ihn auch untersuchen lassen, dann aber bei der U8 nicht mehr. Wir sind vorstellig geworden, ich habe ein Bild mitgebracht, Urin hatte ich meinem Kind abgenötigt (und nach dem Streit darüber beschlossen, dass er GAR NICHTS MUSS), habe Fragen beantwortet und den Arzt von Ferne auf mein schreiendes Kind schauen lassen. Totale Verweigerung. Kein Kopfumfangmessen, kein Abhören, nichts. Er mag keine ärztlichen Untersuchungen. Ich hatte ihn auf dem Schoß, er weiß und ich sagte ihm, dass ich dem Arzt vertraue, ihn aber eben auch nicht zwingen werde. Zuhause spielt mein Sohn übrigens Arzt, er liest Arztbücher, aber er verweigert echte Untersuchungen seit er das deutlich artikulieren kann.


    Und weißt du was? Der Kinderarzt findet das weder ungewöhnlich noch auffällig, sondern absolut okay und respektierenswert. "Nein, wir müssen ihn nicht zwingen, ich sehe doch, dass er fit ist." Gut, eine oder zwei Fragen hinsichtlich meiner Grenzensetzung kamen schon (doch, im Straßenverkehr und bei mir wichtigen Dingen setze ich Grenzen), dann war´s gut. Nach der U7a sind wir alle schweißgebadet heim, die U8 war viel besser. Ich bin sehr gespannt, was die nächste U bringt... Ja, es war und ist nicht unkompliziert und ich mache mir auch Gedanken, aber letzlich zählt die Würde meines Kindes.


    Lass dich nicht verrückt machen, verschiebe den Termin oder wechsle den Arzt. Vorstellig werden und guten Willen zeigen sollte reichen, da muss kein Theater um willensstarke Kinder gemacht werden. Mir geht es wie dir, ich bin froh darüber, dass mein Sohn deutlich macht, wo seine Körpergrenzen sind und fände es schwierig, ihn zu ermutigen, seine Grenzen zu wahren, und es dann gutheiße, wenn diese dann beim Arzt ohne akute Notwendigkeit verletzt werden.

    Liebe Grüße

    Gesche

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  • Bei der U7 habe ich mein Kind ausgezogen, dann wurde ein Röhrchen mit einem Gummibärchen drin auf den Wickeltisch gelegt, und um da hoch zu kommen, musste Kind so einen IKEA-Hocker hochklettern, und sich dann hochziehen. Die Arzthelferin hat ihm das ganz lieb gesagt, und dann lief Kind schnell freudestrahlend los, kletter flugs das Höckerchen hoch, saß Beine baumelnd auf dem Wickeltisch, schraubte das Röhrchen auf, fischte das Gummibärchen raus, schraubte wieder zu, gab es der Arzthelferin wieder und sagte "ich will noch eins".


    Der Arzt kam währenddessen unauffällig zur Tür, schaute sich das alles an, und notierte anschließend, dass grob- und feinmotorisch alles superfein sei und dass das Kind 4-Wort-Sätze spricht.


    Das bißchen Bauch abgetaste dauerte dann ungefähr 3 sec.


    Ich finde, so muss eine U sein.

  • Ich habe nur Deinen ersten Beitrag gelesen. Bei meinem Sohn (jetzt vier) war das bis inkl. der Untersuchung anlaesslich des dritten Geburtstages auch so. Er hat nie schlechte Erfahrungen gemacht und immer gesehen, wie (gut) es bei seiner aelteren Schwester lief. Sobald wir beim Arzt zur Tuer des Untersuchungszimmers rein kamen, hat mein Sohn so laut geschrien, dass ich nie ein einziges Wort der Aerztin verstanden habe. Das allerwichtigste hat sie aufgeschrieben und/oder wir haben spaeter telefoniert, um Informationen auszutauschen.


    Was so ging, ohne etwas zu tun, was mein Sohn nicht wollte, hat die Aerztin mit ihm auf meinem Arm/Schoss gemacht, das andere eben nicht. Fragen hat er sowieso keine beantwortet und auch nichts "vorgemacht", auch nicht irgendwohin gehen, etc.. Unsere Aerztin fand das nicht ausergewoehnlich. Mit dem vierten Geburtstag hat sich das schlagartig geandert, und er hat alles mitgemacht. Er geht jetzt auch zum Zahnarzt.


    Meine Bekannte geht zur gleichen Praxis und ihre Tochter war in dem Alter auch so. Eine andere Aerztin hat auf Nachfrage durch meine Bekannte gesagt, dass es bei ihrer Tochter schon aussergewoehnlich stark ausgepraegt sei, aber grundsaetzlich nicht ungewoehnlich.