Liebe Raben, seit der Fehlgeburt habe ich hier nichts mehr geschrieben, aber manchmal still mitgelesen.
Ich hoffe, ich darf euch trotzdem mal um euren Rat bzw. eure Meinung fragen.
Meine Tochter, knapp 3 Jahre, hatte heute Termin zur U7a. Wir sind fast nie krank (3Mal-auf-Holz-klopf), daher sehen wir die Kinderärztin eig. nur zu den Vorsorgen.
Beim Spieltest mit der Arzthelferin war noch alles prima, bis es ans Ausziehen ging. Meine Kleine lehnt grundsätzlich Körperkontakt mit Fremden ab. Gerade mal geht sie mit der Erzieherin (auch erst 3. Tag im KiGa, Eingewöhnung) an der Hand mit. Mit mir und Oma und Papa und Opa schmust sie gern und ausgiebig.
Da wir gerade die Eingewöhnung starten, ich gestern ne große Klausur schrieb und sie mir abends im Auto eingeschlafen war, habe ich sie nicht mehr auf diesen Termin mit Buchanschauen etc. vorbereitet, vielleicht war das mein Fehler.
Abhören ging noch ganz toll, aber Bauchabtasten und Ohrenansehen war dann unmöglich. Sie weinte dann, schrie, hielt sich die Ohren zu und ich hätte ihren Arm dolle wegzerren müssen, damit die KiÄ doch hätte reinsehen können. Dazu rief sie, ich will das nicht, du darfst das nicht.
Die KiÄ meinte hinterher zu mir, dass sie es total auffällig findet, dass ein knapp 3Jähriges solchen Eigenwillen hat und ich soll ihr sowas nicht durchgehen lassen bzw. muss ihr klarmachen, dass gewisse Dinge wie zB diese Untersuchung sein MÜSSEN und nicht verhandelbar sind. Und dass sie auf meine Aufforderung nicht die Hand vom Ohr genommen hat findet sie auffällig!!!
Natürlich muss diese Untersuchung sein, aber es gab Dinge, die mich gestört haben.
Es herrschte prinzipiell die Stimmung, schnell alles erledigen zu müssen, es blieb kaum Zeit, dass ich auf sie eingehen konnte, um zB etwas zu erklären, damit sie sich dann darauf einlässt. Schon die Spieltests wurden so durchgezogen, dass sie Glück hatte, dass sie alles mitgemacht hat, umformulieren kostete zu viel Zeit.
Was bleibt, ist eine Verunsicherung. Bin ich zu "weich"? Ist es nicht richtig, sich seiner Grenzen, auch körperlich, bewusst zu sein und auch zu sagen, wenn man etwas nicht möchte? Dass ein Kind nicht alles tut, was jemand, selbst die Eltern, sagen?!
Es stimmt, ich verhandel vieles, was ich aber auch verhandelbar finde (Essen, Kleidung, sowas). Aber es gab und gibt zB überhaupt keine Probleme im Strassenverkehr oder Anschnallen oder Zähneputzen oder sowas. Alles, was mit Sicherheit zu tun hat und (mir) wirklich wichtig ist.
Ja, meine Kleine hat einen ausgeprägten Willen, ist andererseits aber auch extrem empathisch und liebevoll und kann gut Kompromisse schließen. Ja, Oma und Opa tun fast alles, was sie möchte und sind selbst in meinen Augen oft sehr nachgiebig (sie wird seit 2 Jahren 3 Tage die Woche von ihnen betreut, lassen sich zB vorschreiben, was wie gespielt wird und sind auch nicht energisch genug, wenn meine Tochter mal versucht, ob sie mit Hauen weiterkommt ).
Aber ist es wirklich sooooooo ungewöhnlich, dass ein Kleinkind sich ein mal nicht in die Ohren schauen lässt, auch nicht auf Mamas Aufforderung???!!
Wir haben in drei Wochen einen erneuten Termin. Schon beim Gespräch über die Situation draußen hat sie gesagt, ja nächstes Mal lässt sie sich untersuchen. Mal davon ab, ob es dann auch so ist, meine Fragen im Kopf bleiben, wie "gehörig" ein Kind sein muss?!
Danke für eure ehrlichen Meinungen.