Zufriedenheit mit der Wochenstation

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  • Wie zufrieden wart Ihr mit der Betreuung auf der Wochenstation? 160

    1. Sehr zufrieden :-) (42) 26%
    2. im Großen und Ganzen okay :-| (42) 26%
    3. Das hätte man besser machen können! Eher unzufrieden :-( (46) 29%
    4. Unterirdisch und traumatisch ;-( (27) 17%
    5. Vergessene Option (3) 2%

    Hier kommt der nächste Teil zum Thema Zufriedenheit mit der Geburt im KH :).

    Wie zufrieden wart Ihr mit der Betreuung auf der Wochenstation? Wurdet Ihr gut versorgt? Freundlich behandelt? Oder bevormundet, gleichgültig behandelt oder sogar angeschnauzt? Durftet Ihr gehen wann Ihr wolltet oder wurdet Ihr unter Vorwänden dabehalten?

    Wie war das mit dem Stillen (wer wollte), wurdet Ihr unterstützt? Oder gab es widersprüchliche Tipps, vorzugsweise völlig antiquiert? Und die die nicht Stillen wollten, wurdet Ihr dazu gedrängt oder scheel angeguckt? Auch nicht fein...

    Bei mehreren Geburten wieder einen Mittelweg finden, auch wenn's schwer fällt, oder eine andere Lösung finden ;).

    Ich nehme mal die gleichen Formulierungen, der Übersicht halber.

    Das war der erste Teil: Zufriedenheit KH-Geburt

    Viele Grüße von Cogi

    Einmal editiert, zuletzt von Cogi (2. Mai 2014 um 11:16)

  • Ich war sehr zufrieden. Mein Krankenhaus hat aber auch eine Hebammen geleitete "Wochenpension" wie sich das ganze dann nennt. Das bedeutet dass die Zimmer eher wie Hotelzimmer eingerichtet waren (zum Beispiel ganz normale Ehebetten+Babybay). Dazu eine Hebamme die mehrmals täglich nach einem schaut und uns (eher meinem Mann) beigebracht hat wie man das Baby wickelt, anzieht, etc.
    Stillberatung war o.k., ich wurde mit Rotlicht, Wollfett und Weleda Milchbildungsöl versorgt - und auf Wunsch dann auch mit Stillhütchen (allerdings kann man nicht davon reden dass die mir "verpasst" wurden - die Formulierung hab ich schon oft gehört).
    Mein Baby war die ganze Zeit bei uns, Kinderzimmer war kein Thema und zur U2 sind wir alle zusammen hin.

    Zusammengefasst habe ich mich kein Stück "fremdbestimmt" gefühlt, eher gut versorgt und betüddelt (wie es ja auch sein soll).

    Das einzige Problem bei der Geschichte: Man kann diese Art der Versorgung nicht vorher buchen. Ist man nach der Geburt fit und ein Zimmer frei, geht es. Mein Freundin war im gleichen Krankenhaus und es war nichts frei. Ende vom Lied: wg. Überbelegung 3er Zimmer und Großfamilie bei der Zimmernachbarin als Dauer-Besuch. Die hat sich nach der ersten Nacht entlassen lassen.

    Einmal editiert, zuletzt von Bina (2. Mai 2014 um 11:31)

  • Bei mir waren es mehrere Stationen: Wochenstation war noch ganz ok. Frühchenintensivstation war medizinisch sehr gut, pflegerisch bemüht, hätte man aber noch besser machen können. "Normale" Frühchenstation absolut unterirdisch und traumatisierend.

    Ich habe mich in der Gesamtbewertung für "unterirdisch und traumatisierend" entschieden, weil ich ca 1 Jahr gebraucht habe, über das Trauma wegzukommen. Meine Kinder auch. Sicherlich ist unter der schwierigen Situtation einer extremen Frühgeburt nicht jedes Trauma vermeidbar. Aber man könnte wenigstens versuchen, es einigermaßen klein zu halten und mit Kinder und Eltern respektvoll umgehen.

  • Ich habe "sehr zufrieden" angeklickt. Es waren vor allem junge Schwesternschülerinnen unterwegs, die waren wirklich goldig und sehr fürsorglich. Nur die Nachtschwester, der außer Flasche nichts einfiel, war unterirdisch, aber die war nur 1 Nacht da, die zähle ich mal nicht dazu. Die konnte gleich wieder abzischen.

    Wir hatten ein Familienzimmer, es gab ein Frühstücksbuffet, Stillen im Bett, kein blödes Stillzimmer. Okay, das Essen hätte nun nicht "Diät" sein müssen, wenn man gerade anstillt, aber naja, die meinten das halt so, dass es nicht bläht. Das war dann halt ein kleiner Teller Gemüsesuppe.

    Einmal editiert, zuletzt von LemonySnicket (2. Mai 2014 um 11:37)

  • Betraf meine erste Geburt:
    Was die Schwestern so von sich gaben / taten:
    - "Mein Kind ist unruhig, soll ich versuchen es stillen?" - "In den ersten 24 Stunden nach der Geburt hat das Baby keinen Hunger. Es verarbeitet die Geburt."
    - "Mein Kind ist immer noch unruhig. Soll ich nicht doch stillen?" - "Geben sie es doch lieber zu uns, wenn es nachts unruhig ist und sie nicht schlafen können. Falls es Hunger hat wecken wir sie."
    - "Ich würde gerne wissen, wie das mit dem Wickeln geht" - Schwester wickelte das Kind selbst im Eiltempo.
    - Nachts kam eine Schwester: "Jetzt hat ihr Baby wohl Hunger" und ließ mich mit meinen ersten Stillversuchen alleine (direkt nach der Geburt kam niemand auf die Idee, das Mäuschen anzulegen... das war dann so 18 Stunden nach der Geburt).

    Tja, dass wir einen sehr schlechten Stillstart hatten, verwundert dann wohl niemanden mehr...
    Ich bin immer noch wütend, wenn ich an all das denke - sowohl auf mich uninformierte dumme Gans, die alles mit sich machen ließ. Als auch auf diese unterirdische Betreuung.
    ABER: Wir haben all die Schwierigkeiten gemeistert und ich konnte doch voll stillen (auch wenn der Weg dahin ziemlich tränenreich und voller Sorgen war). Ich hab meine Angst, das Mäuschen könnte nicht satt werden erst nach ungefähr drei Monaten langsam ablegen können.

    Yeza

    My life falling apart

    Over and Done!

  • Nach der ersten Geburt (KS) war die Wochenbettstation fürsorglich, aber eigentlich fast schon zu viel. Jede Hebamme und jede Schwester erzählte mir was anders wie ich das Stillen optimieren könnte, das hat nämlich nicht geklappt. Und dem Arzt der die U2 gemacht hat könnte ich heute noch in den Popo treten. Ich bin trotz KS nach 4 Tagen auf eigenen Wunsch heim und ab da wurde es dann besser.

    Nach der zweiten Geburt war ich schon schlauer und lies mich nicht mehr von den Schwestern irre machen (anders KH allerdings). Bin dort nach 2 Tagen heim (wegen Saugglocke wollten sie noch nen US vom Kopf des Babys machen), die U2 hab ich dort nicht machen lassen sondern unseren Kiä kam heim dafür. Auch diesmal hatten wir ein dickes fettes "Gewichtskontrolle!!" im U-Heft stehen, weil meine Babys beide dazu neigten an die 10% Gewichtsverlust zu haben.

    Nein letztlich fühlte ich mich zweimal nicht wirklich wohl, wenn auch die Betreuung eigentlich ok war.

  • Meine Erfahrungen auf der Wochenstation haben dazu geführt, dass ich mein zweites Kind ambulant entbunden habe - und da musste ich meinem Kreislauf arg nachhelfen, um funktionsfähig zu bleiben, aber ich wollte ums Verrecken nicht noch mal so etwas erleben.

    Das Ganze ist jetzt schon fast 10 Jahre her und sicher (hoffentlich...) hat sich seitdem einiges getan in dem KH, aber immerhin waren sie schon damals als "stillfreundlich" zertifiziert - hab ich nichts von bemerkt.
    Ich war quasi VIP-Patientin, weil mein Vater in dem KH Chefarzt ist (aber nicht in der Frauenklinik) und habe daher ein Zimmer für mich bekommen, aber den Schwestern und Angestellten hat man davon wohl nichts gesagt - ich fühlte mich extrem fremdbestimmt, bevormundet und teilweise ignoriert.
    In Stichpunkten:
    - nach PDA und viel Blutverlust konnte ich kaum aufstehen, geschweige denn laufen; Frühstück gab es aber nur am Buffet, zu dem man den Gang runterlaufen musste. Hab ich am ersten Tag einfach nicht (schnell genug) geschafft. Tja, dann gabs eben kein Frühstück mehr #weissnicht
    - Von dem Blasenkatheter bekam ich eine Blasenentzündung, eine Tablette
    gegen die Schmerzen gab es nach 24 Stunden!! Und auch nur, weil ich den
    Stationsarzt persönlich kannte.
    - Rooming-in wurde zwar offiziell unterstützt, aber man sollte das Baby bitte nicht zu sich ins Bett nehmen - das war auch schwierig, weil es schmale und hohe Krankenhausbetten waren. Tatsächlich waren viele Babys über lange Zeit in einem extra Zimmer, wo man sie weinen hörte. Aber die Mütter müssen sich ja erholen :stupid:
    - Stillberatung bestand darin, dass man meine Brust nahm, zusammenquetschte und meiner Kleinen in den Mund rammte; dann wurde ich allein gelassen. Zum Glück hat trotzdem alles geklappt.
    - Nach der Geburt durften wir eine Weile kuscheln, dann wurde mir meine Tochter für irgendwelche Untersuchungen weggenommen (weil sie so groß und schwer sei - 4 kg und 50 cm fand ich jetzt nicht sooo #gruebel ), als ich sie zurückbekam, hatte sie Tee bekommen #pinch
    - Drei Tage lang wurde ich genervt, dass mein Kind ja so groß sei und daher zugefüttert werden müsste; ich sollte ihr regelmäßig Fieber messen und als ihre Temperatur erhöht war (weil sie gerade unter meiner Decke geschlafen hatte!), gab es Großalarm, sie bräuchte jetzt dringend Tee!!
    - Essen wollte ich vegetarisch, bekam stattdessen versehentlich zweimal Fleisch und das ließ sich auch nicht tauschen; im Endeffekt versorgte mich mein Freund drei Tage lang mit Essen von draußen
    - Morgens um 6 Tür auf und Neonbeleuchtung an, weil das Zimmer gewischt werden musste #motz
    - Am dritten Tag habe ich vormittags gesagt, dass ich gehen will; raus durfte ich schließlich am Abend...

    Viele Frauen finden die Tage im Krankenhaus ja erholsam und genießen die Zeit ohne Haushaltsverpflichtungen und so was - ich hab es gehasst und würde es nie wieder tun.

    @lemony: Jaa, das Diät-Essen hatte ich auch! So ein Blödsinn, ich bin vor Hunger fast gestorben..

    Grüße vom nkind
    mit Tochter (2004), Sohn (2008 ) und Wunderkind (03/2014)

    Wir reisen um die Welt:
    Die Weltwunderer

    Einmal editiert, zuletzt von nkind (2. Mai 2014 um 11:49)

  • Ich wurde von Mal zu Mal zufriedener
    Vermutlich hauptsächlich deshalb, weil ich von Mal zu Mal besser wußte was ich möchte, was machbar ist, was meine rechte und Möglichkeiten sind.

    Insgesamt war es okay bis gut. :)
    Und das, obwohl es nur nach einer Geburt von vieren ein komplikationsfreies Früh-Wochenbett bei mir und den Babys gab. Zweimal gab es gesundheitliche Probleme bei den Kindern, einmal bei mir.

    "Über besorgte Bürger wusste er Bescheid. Wo auch immer se sich aufhielten: Sie sprachen immer die gleiche private Sprache in der "traditionelle Werte" und ähnliche Ausdrücke auf "jemanden lynchen" hinaus lief." Terry Pratchett: Die volle Wahrheit
    LG Bryn mit Svanhild (*01), Arfst (*02), Singefried (*09) und Isebrand (*12)

  • Ich hab mich grade beim ersten Kind sehr gut umsorgt und betüddelt gefühlt! Stillbeginn jeweils gleich noch im Kreissaal! Stillberaterin hat mehrmals täglich reingeschaut. Schwestern haben beim sehr heftigen Milcheinschuss auch nur sinnvolles von sich gegeben, mich mit Quarkwickeln vesorgt, Wollfett gereicht und beim Ausstreichen geholfen! Als ich beim 3. Kind mit abpumpen beginnen musste, weil Kindchen nicht bei mir war, wurde auch sehr gut unterstützt.
    Ein super Frühstücksbuffet gab es auch... zu allen Untersuchungen konnte ich mitgehen wenn Babylein bei mir war.

    Auf der Intensivstation hätte ich mir mehr Einbindung und Information gewünscht... hatte aber auch da sehr tolle Schwestern. Die Ärzte schienen zu gestresst zu sein um auf die Eltern so ein zu gehen wie ich es mir gewünscht hätte.

    Auf der Frühchenstation waren die Schwestern toll und die Ärzte naja... bis auf eine. Ist wohl auch einfach Sympathiesache?

    Ich hab grade beim ersten Kind echt tolles Personal erwischt. Weiß nicht ob es allen so geht die in diesem Krankenhaus landen. Denn beim dritten Kind hat das Personal komplett gewechselt.

    Viele liebe Grüße von Abalonia und den drei Wusel-Jungs!

  • Die vergessene Option. :)

    Ich habe mich, dank Familienzimmers, einfach weitestgehend aus dem Krankenhaustrott ausgeklinkt.
    Das meiste hat mein Mann gemacht und dankt guter Vorbereitung und einem Naturtalent beim Kind, brauchte ich auch nur wenig Hilfe beim Stillen.

  • Unterirdisch.

    Zimmertemperatur 34 Grad, lüften unmöglich.

    Stillberatung: Schwester kommt rein, greift sich meine Brust, greift sich mein Baby und presst beides zusammen.

    Auf die Frage ob ich duschen darf (nach knapp 30 Stunden Geburt und von oben bis unten eingesaut) "nein wir haben dafür kein Personal am Wochenende, da müssen Sie bis Montag warten. Das war Samstag morgen.

    Vollgeblutete Bettlaken wurden nicht ausgewechselt, nur eine neue Unterlage drüber gelegt. Riecht gut bei den Temperaturen.

    "Wenn Sie nicht in den Speisesaal gehen gibts auch nichts zu essen" hat mir dann aber den Rest gegeben. Im Speisesaal würde ich dann angeschnauzt warum ich den Boden vollblute.

  • Beim ersten Kind war ich schon die 6 Tage vor der Geburt im Krankenhaus. Es war soweit ganz ok, aber es war halt Krankenhaus mit allen Routinen. Sehr sauer war ich, dass man mir das Kind für "mal kurz BZ-Messen" für ca. 3 h weggenommen hat. Ansonsten habe ich keine besonderen Erinnerungen an den 3-tägigen Aufenthalt nach der Geburt, es war also nicht traumatisch, aber auch nicht sonderlich positiv.

    Beim zweiten Kind hätte ich gern ambulant entbunden oder doch wenigstens ein Einzelzimmer (von Familienzimmer wagte ich nicht mal zu träumen - ich habe aber wegen schlechter KKH-Erfahrungen extra eine EZ-Zusatzversicherung) gehabt. Mich gleich ambulant zu entlassen habe ich mich dann doch nicht getraut und nach einer Nacht im Doppelzimmer und all der dazugehörigen KKH-Hektik bin ich dann aber am nächsten Vormittag "geflohen". Es war voll, es war eng, es war laut, Beratung war null (brauchte ich aber auch nicht). Die Ärzte waren aber auch nicht böse, dass ich gegangen bin, wegen der Überbelegung.

  • Ich war mehr als zufrieden:

    Einzelzimmer (obwohl Kassenpatientin), hervorragende Stillberatung (stillfreundliches Krankenhaus, die heißen jetzt aber babyfreundlich, oder? #gruebel ), das Baby wurde automatisch mit Stoffwindeln gewickelt ("das machen wir hier immer so"), bei jedem meiner Toilettengänge oder beim Essen kam eine Schwester, die mein Baby herumgetragen hat und selbst die sehr engmaschige Kontrolle (alle vier Stunden, auch nachts) war angenehm, die Atmosphäre generell sehr warmherzig und menschlich.

    Die Kosmonautin, der Bartträger, bald vier Kinder und eine Flüchtlingsunterkunft im Nebenhaus.
    wir berichten

  • Ich ärgere mich mittlerweile, dass ich kein Theater gemacht habe.

    Aber mein top Lieblingssatz ist immer noch die Erklärung warum man blutet und wie stark das sein darf:
    Neun Monate hat man keine Regelblutung und das staut sich dann alles auf , also wie neun Mal Regelblutung.

    Genial auch die Auskunft, dass wenn man nach 24 Stunden gehen will , das Kind nicht mitbekommt, wenn man die Blutentnahme fürs Neugeborenenscreening nicht macht.

    Oder die Tatsache! dass es zwar essen im Frühstücksraum gab , aber nur für ca 30. Prozent der Patienten, dann war alle :)
    Das war aber das kleinste übel, gibt dort einen tollen Bäcker, war dann der Running Gag, dass die Gyn mit denen wahrscheinlich extra vertrag hat

    Die Riesenklopper berichte ich mal lieber nicht.

  • Das einzige, was auf der Station zu meiner Zufriedenheit beigetragen hat, habe ich selbst organisiert und finanziert: ein Einzelzimmer.

    In den ersten Stunden nach dem Kaiserschnitt wurde ich angemessen pflegerisch und mit Schmerzmitteln versorgt und sobald ich mich aus dem Bett quälen konnte mit dem Rollstuhl zu unserem Mini auf die Frühchenintensivstation gefahren. Eine Milchpumpe wurde mir ins Zimmer gebracht und die abgepumpte Milch anschließend in den Kühlschrank gebracht.

    Nach 24 Stunden fiel ich als Frühchenmama aus der Versorgungsroutine heraus: Ich sollte die 300m zur Intensivstation und wieder zurück alleine gehend bewältigen, ebenso 8 x täglich eigenständig irgendwo eine Milchpumpe suchen, nur einmal zu benutzendes Pumpequipment holen, abgepumpte Milch zum Kühlschrank bringen, Essensgeschirr auf einen Wagen weit weg im Flur platzieren etc. Auf eine ausreichende Schmerzmittelversorgung musste ich oft mehrere Stunden warten. Das vollgeblutete Bett wurde während meines gesamten Aufenthalts nicht neu bezogen, es kam auch keine Unterlage darüber. Still- oder Abpumpunterstützung gab es nicht, mir wurde einmal gezeigt, wie das Pumpset zusammenzubauen ist. Fazit: Unterirdisch. Deshalb bin ich nach vier Tagen nach Hause gegangen und dann von dort aus zu unserem Mini auf die neonatologische Intensivstation gefahren.

    Auf der Frühchenintensivstation waren wir deutlich zufriedener, auch hier hätte man einiges besser machen können. Das Personal war überwiegend freundlich und bemüht, unser Mini wurde auch in der Nacht kräftig bekuschelt. Ärzt_innen waren immer schnell zu einem Gespräch bereit, wenn wir Fragen hatten. Schwierigkeiten hatten wir damit, dass das Pflegepersonal nur einmal, nach vielen unangenehmen Diskussionen dann zwei Mal täglich bereit war, unseren Mini umzukabeln und aus dem Inkubator zu holen, sodass er auf uns kuscheln konnte. Ich habe oft 8 Stunden ohne Essen und Toilettengang mit ihm dort in einem äußerst unbequemen Stuhl gesessen, weil er nicht wieder zu mir zurück gedurft hätte, wenn ich eine Pause gemacht hätte. Immerhin wurde mir eine Milchpumpe gebracht und die Milch versorgt, sodass der Kleine während des Pumpens in warme Handtücher gepackt auf meinem Schoß liegen konnte. Irgendwann ließ meine körperliche Verfassung es dann nicht mehr zu, ohne Toilettengang und Nahrung auszuharren, dann musste ich mich trennen und konnte den Kleinen bis zum nächsten Tag nicht mehr auf den Arm nehmen, denn abends war Papa-Sohn-Kuschelzeit.

  • Das war echt total ok: der Bär "kam" Donnerstag Abend, das war ein Feiertag, geblieben sind wir bis Montag Morgen, weil dann der Kinderarzt zur U2 kam. Durch das Wochenende und den Feiertag war es echt ruhig, es waren auch nur wenige Zimmer auf Station belegt. Wir hatten ein Familienzimmer ganz hinten im Gang und wurden total in Ruhe gelassen. Essen gab's auf dem Zimmer (ich hätte auch zum Buffet gehen können, wollte aber lieber weiter kuscheln;-)), auch so nette Sachen wie frischen Obstsalat und so.

    Die Schwestern waren nett und boten Hilfe beim wickeln, stillen im Stillzimmer etc. an, plauderten auch mal ein paar Minuten wenn man wollte, blieben aber ansonsten sehr im Hintergrund.

    Wir haben die Tage eher als "Hotelaufenthalt" gesehen, wobei es mir zum Glück auch echt gut ging... Ach so, zur Visite kam einmal am Tag für ca. 30 Sekunden ein Arzt "rein geschneit" und hat per Blickdiagnose attestiert, dass alles ok ist. Und zweimal wurde Blut zwecks Überprüfung HB abgenommen, das hat also auch fast gar nicht gestört;-)

    Kinder erfordern ein dickes Fell - aber ein ganz weiches

    • Offizieller Beitrag

    Mittelmäßig.
    Stillberatung war "grob" (so wie hier schon geschildert), ich wurde angehalten, Stillprotokoll zu führen (wie lange, welche Seite - hat mich völlig wuschig gemacht, bis ich es am zweiten Tag in die Tonne kloppte).
    Die Schwestern waren aber eigentlich freundlich, die Mutter neben mir war nett. Trotzdem war ich froh, mich für "erweitert ambulant" entschlossen zu haben (d.h. nach einer Nacht). Korbinian hab ich ambulant entbunden, Kasimir kam eh zu Hause.

    Hermine und drei Jungs (04, 07 und 09)

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    demokratische Ordnung braucht außerordentliche Geduld im Zuhören und außerordentliche Anstrengung, sich gegenseitig zu verstehen

    Willy Brandt, 1969