Hupkonzert vs. Kinderschlaf

Liebe interessierte Neu-Rabeneltern,

wenn Ihr Euch für das Forum registrieren möchtet, schickt uns bitte eine Mail an kontakt@rabeneltern.org mit eurem Wunschnickname.
Auch bei Fragen erreicht ihr uns unter der obigen Mail-Adresse.

Herzliche Grüße
das Team von Rabeneltern.org
  • Der Mensch "generell" hat halt gerne auch mal ein SPIEL als Abwechslung vom ALLTAG, der aus besagten ernsten Themen und wichtigen Entscheidungen besteht #augen
    Befass dich doch mal mit den soziologischen Aspekten karnevalesker Rituale, dann wird dir die gesamtgesellschaftliche Bedeutung solcher Events vielleicht verständlicher.

    Liebe Grüße von daikiri

    Einmal editiert, zuletzt von daikiri ()

  • Das wird nicht passieren, viva, wenn wir aber überall derselben Meinung wären, dann wäre es ja auch langweilig.


    So, nu muss ich mal gucken, wo mein Kind hin entschwunden ist - ich habe heute für den WM final Ball geshoppt .... :D

  • Viva, das ist zu kurz gedacht. Die Menschen würden sich doch nicht mehr für politische Themen engagieren, wenn es keinen Fußball gäbe. Das ist mMn ein künstlich hergestellter Zusammenhang. Es gibt tausend Gründe dafür, sich nicht zu engagieren, die bei jedem Menschen individuell sind, die Fußball-WM wird es in den seltensten Fällen sein. Viele Menschen haben vielleicht nach Job und Kindern und/ oder alten Eltern schlicht keine Kraft mehr für Engagement oder sie engagieren sich ehrenamtlich und leidenschaftlich z.B. als FußballtrainerIn. Der Vorwurf des Phlegmatismus ist so, hmh, von oben herab und bringt niemanden weiter, weil er die Leute in eine Verteidigungshaltung nötigt.

    "Stay afraid, but do it anyway. What’s important is the action. You don’t have to wait to be confident. Just do it and eventually the confidence will follow." Carrie Fisher

    LG Matilda mit Tochter (08/2004) und Sohn (09/2015)

  • Der Mensch "generell" hat halt gerne auch mal ein SPIEL als Abwechslung vom ALLTAG, der aus besagten ernsten Themen und wichtigen Entscheidungen besteht #augen
    Befass dich doch mal mit den soziologischen Aspekten karnevalesker Rituale, dann wird dir die gesamtgesellschaftliche Bedeutung solcher Events vielleicht verständlicher.


    *g* ich hab auch grad gedacht, es feiern sicher viel mehr Leute Karneval als sich gesellschaftlich engagieren. So ist das Leben. Menschen feiern gerne. Und mir persönlich ist ja Fußball schon deutlich lieber als Oktoberfest z.B. ;) - trotzdem gibt´s da jedes Jahr ne Million Besucher...

    LG H. mit J. (volljährig) und S. (Teenie)

  • Nun, Panem et Circenes. So ein Großereignis lässt sich wunderbar zu Propagandazwecken verwenden. Selbiges gilt auch für Karneval und Co.

    Ich hänge mich erst auf, wenn alle Stricke reißen!

  • also bei mir ist das so:


    ich mag keine Böller. Dieses Knallen ist für mich einfach unangenehm, erschreckend.
    Und ich hab bei den Spielen das Gefühl, es ist für viele eine Art Freifahrtschein, endlich mal mitten in der Nacht so halbwegs erlaubt anderen auf die Nerven zu gehen.


    Das man sich irgendwo trifft und laut feiert kann ich akzeptieren, dass man Böller in Wohngegenden sinnlos umher schmeißt eher nicht.
    Da fehlt mir dann irgendwie auch das Lustige daran.

  • Allerdings hat der Spaß aufgehört, als die ganze Fanhorde hier bis morgens um 3 Hupkonzerte, trötent und tutend auf der Haupstraße gefeiert haben. Wäre das alles samstags gewesen, kein Problem... aber es gibt nunmal auch Leute, die arbeiten müssen und dafür um 4 aufstehen
    Ich mein... wenn die sich ne Stunde draußen gefreut hätten... ist doch alles ok... aber bis um 3 Uhr früh so einen Radau machen?

    Ich glaub, DAS ist eigentlich auch der springende Punkt. Wenn das während der WM mehrfach passiert, dann kann man sich ja wohl zurecht drüber ärgern. Wie gesagt, hier bei uns kann man GsD seine Ruhe haben.

    Jaelle, Manuel Neuer hat aber nach dem Spiel gesagt, ganz Deutschland wäre jetzt Weltmeister. Deine Bedenken sind unbegründet, auch Du bist Weltmeister, ob Du willst oder nicht. ;)

    Ich mag das mit dem "wir" auch nicht so wirklich. Aber ich bilde mir ein, dass da meistens doch so ein Fünkchen Ironie drin ist, jedenfalls bei vielen. Und es gibt ja auch einen Haufen wirkliche Fans, die die Mannschaft mitgetragen haben. Das geht denen doch nicht am A... vorbei. Und so gesehen, sind wenigstens die auch ein bisschen Weltmeister.


    Edit: Und zur Prägung: Nein, wir sind keine Fußballfans, und trotzdem ist unser Sohn (recht spät, erst mit 8 )zum Fußball gekommen, dann die mittlere Tochter und nun stehen wir auch an den Wochenenden am Spielfeldrand. Bis jetzt sind mir wenigstens noch keine überehrgeizigen Fußballeltern untergekommen, so dass man meist ganz gemütlich schnacken und Kaffee trinken kann

  • Jaelle, Manuel Neuer hat aber nach dem Spiel gesagt, ganz Deutschland wäre jetzt Weltmeister. Deine Bedenken sind unbegründet, auch Du bist Weltmeister, ob Du willst oder nicht. ;)


    Eben! Der Manuel #herzen hat es gesagt und der wird wohl wissen, wer Weltmeister ist! #ja

  • Leute, die einfach ein bisschen weniger fanatisch durch die Welt gehen als der Fußballmob (mir fällt nichts Besseres ein für Leute, die nachts um fünf schreiend durch eine Anliegerstraße böllern) sind ja noch lange nicht spaßbefreit. So ein Vorurteil zeugt auch von relativ einseitiger Weltsicht...


    Hey, endlich habe ich meine Gruppenzugehörigkeit gefunden. #super


    Ich sach nur: Lieber Fußballmob als Wischmop. #ja


    Ich find den Thread lustig... Ihr seid meine Helden. #lol

    Fiawin mit d9be21343ykoa.gif

    age.png



    Eigentlich bin ich ganz anders. Ich komme nur so selten dazu.


    Lass die Hoffnungswaschmaschine laufen!


    Whatever you want, it isn't me.

    Other people's ambitions are not my specialty.

    Sometimes I can see from here clear to the ocean.

    Sometimes I'm blind.

    Als die Vielfalt ging, entzündete die Einfalt ein Freudenfeuer.

  • Ich habe das Gefühl, daß Menschen, die kein Fußball mögen, vermehrt in Gegenden wohnen, in denen Menschen, die Fußball mögen, bevorzugt den Sieg "ihrer" Mannschaft grölend und böllernd feiern.
    Gibt es da Studien drüber?




    Ich sach nur: Lieber Fußballmob als Wischmop. #ja


    #ja #ja #freu

    Ich finde, Erwachsene verstehen manchmal nicht so viel vom Leben. Nicht mal Mama.
    Tara aus dem Möwenweg (Kirsten Boie)

  • Nun, Panem et Circenes. So ein Großereignis lässt sich wunderbar zu Propagandazwecken verwenden. Selbiges gilt auch für Karneval und Co.


    Und vergiss nicht, die vielen Gesetze, die nur dazu dienen uns Bürgern Regeln aufzudrücken, die uns schaden und in den letzten 5 Wochen durch den Bundestag inkl. Bundesrat schnellschnell "durchgehauen" wurden, und niemand hats gemerkt, weil wir alle Fussi geschaut haben. #hammer


    Zum dem "wir": Es ist doch so, dass wir Fußballfans die Vereine schließlich mit unseren Mitgliedsbeiträgen, Eintrittsgeldern, Einnahme für Merchandising und nicht zuletzt durch die Fernsehrechte unterstützen. Ohne Fans keine Sponsoren und ohne Geld keine Nachwuchsförderung. Und den begnadeten Talenten, die in den heimischen Clubs die Talentschmieden hinter sich haben, haben wir den Titel zu verdanken.


    Also. "Wir" ist schon richtig.


    Ach und bevor ich es vergesse zu erwähnen: 54, 74, 90, 2014, ja so stimmen wir alle ein .... *sing*



    edit, jetzt erst lese ich, dass asreileeth schon vor einer Seite dasselbe schrieb - naja, dieser Thread lebt ja von seinen Wiederholungen irgendwie.

  • Ich habe das Gefühl, daß Menschen, die kein Fußball mögen, vermehrt in Gegenden wohnen, in denen Menschen, die Fußball mögen, bevorzugt den Sieg "ihrer" Mannschaft grölend und böllernd feiern.
    Gibt es da Studien drüber?





    #ja #ja #freu


    das könnte eine sehr spannende Frage sein, Samika! #top


    Und dem Fussballmob vs. Wischmob, auch da sehe ichs wie Fia :D


    Übrigens, hier im Viertel/Dorf fuhr zweimal ein ein-Auto-Corso hupend durch die Straßen, es wurden Raketen abgeschossen, alte Vuvuzelas rausgekramt, laut gefeiert in der Nachbarschaft und es blieb echt friedlich.
    Beide Kinder konnten friedlich schlafen (trotz Fenster auf kipp) und alles war gut, auch ich konnte gegen halb zwei Nachts grinsend einschlafen und habe allen gegönnt noch länger zu feiern.


    Ich habe heute in den öffentlichen Verkehrmitteln nur fröhliche (und müde) Gesichter gesehen, das ist am Montag (in den Ferien) nicht immer so sicher.

    Havanna + #male (*02.05) & #female (*02.03)
    Filzgleiter sind nur komprimierte Schafe

    --Ist Hotte S. noch im Amt und wenn ja, warum?--


    Wenn ich das Wort "Trottel" oder "Trotteln" schreibe, möge sich die geneigte Leserin dieses Wort in wienerisch denken.

  • Ich habe das Gefühl, daß Menschen, die kein Fußball mögen, vermehrt in Gegenden wohnen, in denen Menschen, die Fußball mögen, bevorzugt den Sieg "ihrer" Mannschaft grölend und böllernd feiern.
    Gibt es da Studien drüber?

    #stirn manchmal sind die Antworten so einfach und man kommt nur nicht drauf. :)

  • Das ist so wie hier ganz viele Leute ihre Wohnungen im EG mit Fenster oder Balkon direkt vor dem Spielplatz gemietet haben oder direkt über den Supermarkt. Dann beschweren sie sich über den Kinderlärm und über den morgendlichen LKW, der den Supermarkt beliefert.

  • Ich bin ja eigentlich so gar kein Fußballfans. Schon gar nicht vorm TV. Hab die WM auch nur über einen Liveticker verfolgt. Aber ... Mich hat es nicht gestört, dass andere da so viel Spaß dran gehabt haben und die Siege entsprechend laut gefeiert haben. Ich habe mich einfach gefreut, dass die Leute überhaupt noch für irgendwas Leidenschaft zeigen können. Ich hätte es umgekehrt halt auch traurig gefunden, wenn Die deutsche Mannschaft nun die WM geholt hätte und niemand hätte es interessiert?'


    Ich muss allerdings dazu sagen, dass sich das Feiern bei uns auch sehr in Grenzen hielt und nur vereinzelte Nachbarn getrötet und/oder geböllert haben. Finde ich zwar grundsätzlich nervig, aber da so was bei uns hier wirklich selten passiert, kann ich das gut mal hinnehmen. Anders würde es vielleicht aussehen, wenn ich in einer feierwütigen Gegend wohnen würde, in der dann wirklich stundenlang ohrenbetäubender Lärm herrscht. Eventuell würde ich mich dann aber sogar von der Feierlaune anstecken lassen und mich einfach mitfreuen. :)

    Manches fängt klein an,
    manches beginnt groß,
    aber manchmal ist das Kleinste das Größte. #love

  • bei allem Verständnis für Sportbegeisterung und Freude am gemeinsamen Feiern, der wochenlange Ausnahmezustand ist meines Erachtens völlig übertrieben. Es geht so viel Wichtiges unter vor lauter Fußball, und wer das erwähnt, ist dann Spielverderber. #warte
    Für mich ist es weniger die Frage nach Lärm, sondern eher, dass das Feiern sich mancherorts so nah an der Randale bewegt und manche die Gelegenheit nutzen, auf andere los zu gehen und gewalttätig zu werden. Das hat nix mehr mit Sport zu tun. Und das muss ich auch nicht tolerieren.


    Wenn wir diese Massen an Leuten auf der Straße hätten bei den Demos für die Hebammen, DAS wär mal was!

    Ich hänge mich erst auf, wenn alle Stricke reißen!


  • Eben! Der Manuel #herzen hat es gesagt und der wird wohl wissen, wer Weltmeister ist! #ja


    Man stelle sich die Stadien vor ohne die deutschen Fans, die ihre Mannschaft (dann nicht) anfeuern... Oder die WM 2006 ohne die vielen Fans... Ohne diese Unterstützung in den Stadien, während des Spiels und der Geste des "Wir-Gefühls" wäre alles langweilig.


    .......


    Meine Güte, lasst es alle zwei Jahre (mit EM) für 7 Spiele (wenn die Mannschaft ins Halbfinale kommt) zu einer tollen Stimmung, Zusammengehörigkeit, Völkerverständigung kommen... Das ist nicht mal jährlich der Fall.

  • ich will nur kurz auf einen aspekt eingehen:


    gerade als mässig fussballbegeisterte soziologin kann ich nur staunen darüber, was ich seit 2 jahren zwangsweise jeden samstag auf fussballplätzen erlebe:


    das ist bürgerschaftluches engagement, da übernehmen millionen von menschen öffentliche aufgaben und ermöglichen die nuedrigschwelligkeit dieses sports


    in der summe sicherlich wesentlich wertvoller für die gesellschaft als ein paar empörte facwbookposts


    und ja, es ist durchaus möglich sich für den erfolg dieser tollen mannschaft zu freuen (wenn ich da an due gruselfiguren von 1974 denke, gerade was nationalismus angeht) und sich für politische und soziale belange zu engagieren...

  • bei allem Verständnis für Sportbegeisterung und Freude am gemeinsamen Feiern, der wochenlange Ausnahmezustand ist meines Erachtens völlig übertrieben. Es geht so viel Wichtiges unter vor lauter Fußball, und wer das erwähnt, ist dann Spielverderber. #warte
    Für mich ist es weniger die Frage nach Lärm, sondern eher, dass das Feiern sich mancherorts so nah an der Randale bewegt und manche die Gelegenheit nutzen, auf andere los zu gehen und gewalttätig zu werden. Das hat nix mehr mit Sport zu tun. Und das muss ich auch nicht tolerieren.


    Wenn wir diese Massen an Leuten auf der Straße hätten bei den Demos für die Hebammen, DAS wär mal was!

    um das Gefettete mal als Beispiel zu nehmen: guck doch mal in Deine Nachbarschaft und überlege ganz genau, wen das mit der zukünftig beschissenen Hebammenbetreuung wirklich betrifft im Gegensatz zu dem Fussball-Fest.
    Der Schnitt in meinem Wohnhaus zählt nicht (6 Wohnparteien), weil 1Nachbar ist der Bruder einer in der Stadt sehr engagierten HG-Hebamme, zwei andere Parteien haben Babys bzw. sind schwanger, und eben wir. Guter Schnitt, die würden auch mit protestieren, aber die freuen sich AUCH über Fussball. Eine einzige Partei hatte kein Interesse an den Spielen, eine ältere Dame, die kein Bock auf Fussball hat normalerweise auch schon um 9 Uhr abends im Bett ist, aber selbst die konnte sich doch mit freuen.
    Das eine schliesst das andere nicht aus, aber es gibt nun mal auch Gruppen von Menschen, die das Hebammenwesen einfach null tangiert und denen kann man das halt auch nicht übel nehmen.

    Havanna + #male (*02.05) & #female (*02.03)
    Filzgleiter sind nur komprimierte Schafe

    --Ist Hotte S. noch im Amt und wenn ja, warum?--


    Wenn ich das Wort "Trottel" oder "Trotteln" schreibe, möge sich die geneigte Leserin dieses Wort in wienerisch denken.