Proben, Tests, Leistungskontrollen... was ist was?

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  • Hallo,


    Irgendwie verwirren mich die verschiedenen Bezeichnungen von schulischen Leitungstests. Kann mir mal jemand helfen?=


    bei uns gab es früher Kurzarbeiten und Arbeiten. Arbeiten gingen über eine Stunde (in den oberen Klassen auch mal über 2 ), die Kurzarbeiten waren - logischerweise - kurz, also 10-15 Minuten.


    Bei meinen Kindern (Montessorischule) heißt es eigentlich immer nur "Test" (mündlich und schriftlich), eben weil wenn das Kind einen Stoffabschnitt abschließt, es damit testet, ob es die Sache verstanden hat.


    Aber an Regelschulen scheint das sehr vielfältig zu sein.


    Da gibt es Proben, Tests, Leistungskontrollen, Lernstandserhebungen, Arbeiten, (Klassen)Arbeiten... und noch mehr, was ich aber regelmäßig vergesse. Wenn ein Kind mir erzählen würde: "Wir schreiben morgen eine Probe" würde ICH darunter verstehen, daß sie in Vorbereitung auf eine größere Kontrolle schon mal probieren, wer was schon kann und wer was noch üben muss. "Zur Probe" eben. Aber offenbar gibt es auch auf Proben Zensuren?


    Verwirrend irgendwie... Kann mir das jemand auseinanderklamüsern?

  • Meine Tochter (3. Klasse Grundschule Baden-Württemberg) schreibt Klassenarbeiten in Mathe und Deutsch, Diktate in Deutsch, benotet. In der 2. Klasse gab es auch noch vorher geübte Diktate, da schrieben sie also erst das Übungsdiktat und dann das richtige Diktat. Gab damals aber noch keine Noten drauf


    1991-2004 Baden-Württemberg: In meiner Schulzeit gab es in der Grundschule auch Klassenarbeiten und Diktate, benotet ab Klasse 1. Auf dem Gymnasium Klassenarbeiten, die eine Schulstunde dauerten, in Deutsch bei Aufsätzen auch mal zwei. Diktate in den Sprachen (bis auf Latein), später auch als Teil einer Klassenarbeit, Vokabeltests in den Sprachen, die dauerten dann nicht die ganze Schulstunde. Zentrale Klassenarbeit in der 10. Klasse, dauerte 3 Stunden bzw. 4 in Deutsch.
    In der Oberstufe dann Klausuren, Dauer zwischen 2 und 5 Stunden, an Vokabeltests kann ich mich nicht erinnern, gab aber benotetes mündliches Vokabelabfragen in Englisch. Wie viel schöner könnte man den Tag denn beginnen als damit, den Leuten jeweils eine Leistungsbewertung zu verpassen. ;)
    Dann die ominösen GFS, die von den Noten her wie eine Klausur gewichtet wurden und je nach Begabung im Präsentieren als letzte Chance betrachtet wurden - oder als der Quatsch, der einem den tollen Schnitt versaut. Gleichwertige Feststellung von Schülerleistungen, an sich ein Referat im Umfang einer Schulstunde, manchmal auch ein Essay oder Aufsatz für Deutsch, als Vorbereitung für wissenschaftliches Schreiben.

  • Ich denke auch, die Bezeichnungen sind sehr "standortabhängig"
    Von früher kenne ich Tests (kurz) Klassenarbeiten (lang) und in der Oberstufe Klausuren.
    In deine Liste kannst du noch "Exen" einfügen...

    kleiner Chinesischkurs: grosse Schwester - jie jie; kleine Schwester - mei mei

  • Aber die bayerische "Probe" ist für Norddeutsche schön verwirrend. Als ich das erste Mal von bayerischen Bekannten vom "Probeunterricht" am Gymnasium hörte, dachte ich "was für eine schöne Idee, da kann das Kind probieren, ob die Schule passt, das erleichtert die Entscheidung." Ich habe eine Eeile gebraucht, zu kapieren, dass eigentlich knallharte Prüfungen gemeint sind. Mich Verwirrt das Wort "Probe" immer sehr, weil es, da bin ich bei Trin, für mich etwas Positives im Sinne von Ausprobieren hat.

    mamaraupe (*1973) mit paparaupe (*1969), großer raupe (*06/06), und kleiner raupe(*02/10)

  • Zu Proben, Tests, etc. haben die anderen ja schon etwas geschrieben. Bezeichnung ist einfach standortabhängig.
    Lernstandserhebungen dagegen sind meistens einheitliche Erhebungen für alle Schüler z.B. eines Bundeslandes oder der gesamten Bundesrepublik oder verschiedener Länder. Die bekannteste Lernstandserhebung ist PISA. Mittlerweile hat aber fast jedes Bundesland seine eigenen Lernstandserhebungen, d.h. da gibt es z.B. Test in Englisch, Deutsch oder Mathematik, die alle Schüler z.B. in der zweiten, sechsten und achten Klasse schreiben. Ziel ist, SchülerInnen, Schulen und Bundesländer vergleichen zu können. (War das verständlich? Manchmal bin ich so verkorkst in meiner Ausdrucksweise.)

  • Hallo,


    Danke! scheint also tatsächlich ein ziemliches regionales Chaos zu sein.
    Ich füge als noch Exen (Was heißt das ausgesprochen?) und Lernzielkontrollen in meine "innere Liste" ein. ;)


    Lernstandserhebungen kenne ich in dieser Form nicht, nur Kompetenztests in bestimmten Klassenstufen. Und bei denen geht es tatsächlich um Grundkompetenzen, nicht um den konkreten Lernstand. Also offenbar noch mal was anderes.


    Probewochen gibt es an der Schule meiner Kinder auch, aber die sind genau das - eine Möglichkeit zu schauen, ob der pädagogische Ansatz und die Umsetzung zum Kind passen. "Probe"unterricht als Prüfung für so junge Kinder finde ich echt hart.


    Ganz schön verwirrend...


  • genau so (Thüringen)


    Und ich kenne aus Thüringen keine Tests, sondern nur LKs - Leistungskontrollen.

    Do one thing everyday that scares you - Eleanor Roosevelt
    When you reach for the stars, you may not quite get one, but you won't come up with a handful of mud either - Leo Burnett

  • bei uns gab es und gibt es noch



    - tests (kleine schriftliche leistungsüberprüfungen, ergebnisse fließen in die "sonstige mitarbeit" ein)


    - klassenarbeiten (schriftliche leistungsüberprüfungen in den hauptfächern unterhalb der oberstufe, je nach jahrgang zwischen einer und drei schulstunden lang; bei meinem sohn in der 7. klasse meistens 2stündig)


    - klausuren (schriftliche leistungsüberprüfungen in der oberstufe inklusive vorabitur- und abiturklausuren, bis zu 6 stunden lang)


    - mündliche prüfungen (entweder im 4. abiturfach obligatorisch oder vorher als "rettung" vor dem sitzenbleiben bzw. als möglichkeit, eine kippende note zu verbessern zum schuljahresende, dann optional)




    die ausdrücke "probe" und "ex" (= "extemporale", stehgreifaufgabe) finde ich auch ganz schlimm. passen nicht m.e. bzw. klingen zu aggressiv. aber ich bin einfach auch "von hier" geprägt.



    lg patrick

  • Die Langform von Ex ist Extemporale.
    (Bei uns sagte man damals auch "Stegreifaufgabe)


    Um das Chaos zu vergrößern: meine Tochter schreibt in Hauptfächern Modustests (bei einer Schulaufgabe zählen ja nur die letzten 6 Stunden, beim Modustest alles, was seit dem letzten Modustest gemacht wurde.)


    Außerdem gibt es noch die Jahrgangsstufentests, aber die sind überall, oder?


    Meine Grundschülerin schreibt "Proben", in Deutsch allerdings unterteilt in "Tempotests" und "Verständnistest". Das finde ich aber gut, man merkt schneller, wo es hakt.

  • Ich bin in Bayern zu Schule gegangen, meine Kinder jetzt in NRW. Man muss echt aufpassen, dass man nicht aneinander vorbei redet:



    Kleine schriftliche Erhebung:


    Bayern: Ex (nicht angekündigt) - wird in NRW als Verflossene interpretiert.
    NRW: Test (gibt es sowohl mit und ohne Ankündigung)



    Große schriftliche Erhebung:


    Bayern: Schulaufgabe - geht in NRW allenfalls als etwas ungewöhnliche Bezeichnung für Hausaufgabe durch.
    NRW: Klassenarbeit - darunter hätte ich mir früher vielleicht eine Strafmaßnahme für die ganze Klasse vorgestellt.


    Abfrage:
    Bayern: gezieltes Abfragen und Benoten einzelner Schüler am Anfang der Stunde
    NRW: kennt hier keiner

  • Außerdem gibt es noch die Jahrgangsstufentests, aber die sind überall, oder?


    :)

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  • Abfrage:
    Bayern: gezieltes Abfragen und Benoten einzelner Schüler am Anfang der Stunde
    NRW: kennt hier keiner


    Wo gibt es das denn noch in Deutschland? Hier in Ungarn gibt es sowas auch, ist ein Graus für viele, viele Schüler. Aus NRW kannte ich es auch überhaupt nicht.


  • Wo gibt es das denn noch in Deutschland? Hier in Ungarn gibt es sowas auch, ist ein Graus für viele, viele Schüler. Aus NRW kannte ich es auch überhaupt nicht.


    Hier (Thüringen) machen das manche Lehrer. Nennt sich dann mündliche LK. Ich bin in meiner Schulzeug glücklicherweise drumrum gekommen. Die Lehrer haben da vorrangig "Wackelkandidaten" genommen, aber eher in den höheren Klassen.

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  • Hier (Hessen) gibt es Tests und Klassenarbeiten. Ich dachte bisher zumindest, dass es nur diese beiden Formen der schriftlichen Abfrage gibt (eine kurz und kann unangekündigt sein, eine lang und angekündigt). Jetzt schrieb aber mein Sohn in der Grundschule eine "Lernzielkontrolle", hm, das habe ich für mich jetzt mal als "angekündigten Test" eingeordnet. Ich kann und konnte mir aber nie genau merken, wie nun was in welchen Fächern in die Zeugnisnote einfließt (und bin auch nicht ganz sicher, ob das völlig einheitlich innerhalb eines Bundeslandes geregelt ist).

    Liebe Grüße von Kris (1974) mit großem Sohn (1/2002) und kleinem Sohn (5/2007)

  • Wenn ein Kind mir erzählen würde: "Wir schreiben morgen eine Probe" würde ICH darunter verstehen, daß sie in Vorbereitung auf eine größere Kontrolle schon mal probieren, wer was schon kann und wer was noch üben muss. "Zur Probe" eben. Aber offenbar gibt es auch auf Proben Zensuren?


    Ich denke ehrlich, es ist am einfachsten das betreffende Kind in diesem Fall dann selbst zu fragen.



    Verwirrend irgendwie... Kann mir das jemand auseinanderklamüsern?


    Das glaube ich wird schwierig, weil Schulen Ländersache sind, es dann wieder unterschiedliche Schulformen gibt. Womöglich sind diese Bezeichnungen in jedem Schulgesetz und in jeder Schule anders definiert.