Großstadtkind braucht Hilfe: Tiere. Groß und mit vier Beinen und so.

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  • Also das Großstadtkind bin ich.


    Ich frag jetzt einfach mal hier, hier sind doch einige die sehr ländlich wohnen. Ich bin in der Berliner Innenstadt aufgewachsen und weiß alles darüber wie man in 30 Minuten drei Berliner Innenstadtbezirke auf dem Rad durchkreuzt ohne dabei zu Schaden zu kommen. Aber ich kann keine Tiere. Vor allem diese großen, Kühe und Pferde und Dinos und sowas. Die find ich ja sowas von unheimlich!


    Vor knapp 20 Jahren hatte ich ein Erlebnis auf einer etwas gebirgigen Kuhweide wo ich ahnungslos Himbeeren pflückte und nicht mitbekommen hatte dass dort auch Kühe grasten. Auf einmal höre ich eine Kuhglocke und als ich mich umdrehe stehe ich quasi Aug in Aug mit einer noch weiter auf mich zutrabenden Kuh. Alter, war die groß! Viel größer als in meinen Bilderbüchern!! Mein erster Reflex: Wegrennen. Reflex der Kuh: Hinterherrennen. Ich krieg jetzt noch Schweißausbrüche wenn ich daran zurückdenke. Habe mich nach einer gefühlten Ewigkeit über einen Zaun geschmissen hinter der sich kurz nach mir die Kuhherde versammelte. Also meine Erfahrung bisher: Lieber 100 Autos die mit 70 km/h durch die Stadt rasen als auch nur EINE EINZIGE Kuh.


    Nun gehe ich hier in meiner neuen Heimat gerne mal länger spazieren und habe ein tolles Naturgebiet entdeckt, wo man auf kleinen Trampelpfaden über das Heidegebiet läuft. Da Gebiet selbst ist eingezäunt, aber für Spaziergänger zugänglich durch kleine Holztörchen mit...äh, ja...dahinter eingelassen Viehgattern im Boden. Ihr ahnt es schon: Denn es gibt dort überall freilaufende Kühe #motz


    An sich sehr hübsch, so mit etwas Abstand. Braune Tiere mit etwas weiß, es scheinen Hereford Kühe zu sein. Sagt Google. Nicht ich #lol
    (ICH bin froh dass ich die nicht als Pferde identifiziert habe #idee1 )


    Wenn ich da also spaziere dann biege ich manchmal um eine Ecke und stehe kurz vor der Herde. Bisher "spaziere" ich dann immer schleunigst zurück und drehe mich alle 30 Sekunden nervös um um zu schauen ob sie mir auch ja nicht folgen. Was sie nie tun #weissnicht


    Und meine Frage ist nun: Muss ich das überhaupt? Oder kann man an so einer Herde normalerweise einfach vorbeilaufen ohne dass sie einen fesseln, knebel und brutal auffressen? Und was macht man im Fall der Fälle wenn so eine Kuh auf einen zutrottet? Oder gar hinter einem herläuft? Rennt??


    Ich bitte um Hilfe #hilfe (Peinlich...)

  • Ich laufe generell nicht über Kuhweiden. Ich habe da schon die eine oder andere blöde Erfahrung gemacht, und deshalb kann ich mich auch nicht mehr entspannen beim Durchqueren.
    Und da kann man wirklich als Spaziergängerin durchlaufen? Das kenne ich aus den Gegenden, in denen ich rumlaufe, nicht, denn die Tiere sind privat auf Privatgrund, und der ist in der Regel gesperrt für "Durchlaufverkehr".
    Interessant...

  • der Link sagt schon alles :) Ich habe gerne einen Stock dabei, und mir hilft der Gedanke, dass uns Kühe wohl größer sehen als wir eigt. sind.


    Wenn trotz aller Vorsicht eine Kuh bedrühlich nahe kommt, breite ich die Arme aus und den Stock auch und versuche mich groß machend den Abstand zu vergrößern...



    lg

    • Offizieller Beitrag

    Bei Mutterkuhherden sieht man Rinder und manchmal auch ein Bulle, bei uns sind die aber auch oft mit Schilder zusätzlich gekennzeichnet am Zaun, da die wirklich gefährlich werden können.


    Kuhweiden: bei uns in den Alpen, wenn im Sommer das Vieh oben ist gehen oft Wanderwege durch Kuhweiden. Da bleibt einem nicht viel anderes übrig als durchzuwandern. Dann einfach schön langsam und vesuchen Abstand zu halten.


    Oder bei uns werden die Tiere halt auch noch durchs Dorf getrieben, dann kann es auch sein, dass du mit dem Auto auf der Strasse stehst und wartest bis dich eine Herde Kühe überholt hat und weiter vorne (endlich) den Feldweg Richtung Weide einschlägt. Rush hour in Mostindien, sozusagen.

  • Ich habe keine Lösung, finde aber auch tendentiell die meisten Tiere furchteinflößend. Wandern mag ich deswegen gar nicht. Ich glaube aber, dass man an den meisten kuhherden schon gefahrlos einfach vorbei spazieren kann. Zumindest hab ich das immer so gehandhabt (schweißgebadet. .) Und mir ist noch nie eine kuh nachgelaufen. Ich hab meine Angst immer für völlig übertrieben und unbegründet gehalten? !? Das heißt, ab jetzt wird es noch schlimmer? Argh!


    tapatalk, die üblichen Tücken

  • Ich find's auch sehr erheiternd geschrieben. Danke dafür! :)


    Ich bin ein Landkind und mag große Tiere trotzdem nicht. Pferde, brrrr! Kühe liebe ich eigentlich, aber seit ich irgendwo gelesen habe, dass immer wieder Touristen bei Kuhattacken sterben, gruseln die mich auch. :/

    mit Sohn groß (2007) und Sohn klein (2010)

  • aber seit ich irgendwo gelesen habe, dass immer wieder Touristen bei Kuhattacken sterben, gruseln die mich auch.

    Ich glaub das ist sehr, sehr selten und in den Fällen, von denen ich gelesen habe, war da immer ein Hund beteiligt. Der Mensch wurde nur angegriffen, weil er durch die Hundeleine mit dem Hund verbunden war und die Kühe ihre Kälber vor dem "Wolf" schützen wollten.


    In den Alpen begegnet man beim Wandern ja oft Kühe. Als Kind hab ich die auch gern gestreichelt und mir wenig dabei gedacht. Mittlerweile seh ich öfter Kühe (Bauernhof in der Verwandtschaft) und geh auch auf die Weide der Muttertiere mit ihren Kälbern. Da hatte ich noch nie auch nur Ansatzweise ein doofes Gefühl.
    Allerdings sind Tiere ja oft so fies und nutzen die Angst ihres Gegenübers schamlos aus... Ich kann mir also vorstellen, dass auch Kühe anders reagieren, wenn sie Deine Unsicherheit spüren.

  • Ich...mit viiiiel erfahrung mit Rindern...mache grundsätzlich einen großen Bogen drum rum insb. wenn die Kälber bei Fuß haben.


    Kühe sind nicht per se aggressiv, aber eben keine Fluchttiere und können sehr unangenehm werden. Sind die "Weiden" groß genug und man hat ausrechend Abstand zu den Tieren kann man schon durch laufen, aber Abstand würde ich definitiv halten.


    Kiwi


    Edit:


    Zitat von lilablassblau

    und geh auch auf die Weide der Muttertiere mit ihren Kälbern. Da hatte ich noch nie auch nur Ansatzweise ein doofes Gefühl.

    Wenn die eher Menschenbezogen gehalten werden mag das funktionieren, aber ich kann da nur zur vorsicht raten.


    Ein Freund von mir ist Tierarzt (Fachtierarzt für Rinder) und wenn der in eine extensiv gehaltenen Mutterkuhherde muss, wird auch mal das zu behandelnde Tier mit einem Blasroh betäubt, damit man es einfacher von den anderen separieren kann, bzw. die anderen von ihm...Mutterkühe SIND gefährlich, da gab und gibt es immer mal wieder Tote und Verletzte...

    Einmal editiert, zuletzt von Kiwi ()

  • Hi Anja,


    ich nehme an es geht um ein Gebiet aehnlich der Amsterdamse Waterleidings Duinen (oder Groenendaal & co) wenn ich Deinen Standpunkt richtig im Kopf habe. In der Regel sind die Kuehe (gerne Schottische Hochland Rinder) und Schafherden dort Spaziergaenger gewoehnt und in interessieren sich nicht fuer die 2 Beiner. Also durch die Herde quetschen wuerde ich mich jetzt natuerlich trotzdem nicht, aber ruhig dran vorbei gehen ist kein Problem.


    Einmal musste ich allerdings wirklich einen elenden Umweg gehen, weil ich neben Buggy mit muedem, hungrigen Kind drin noch meine Oma im Schlepptau hatte und die hatte auch panische Angst vor Kuehen. Sie war fuer Geld und gute Worte nicht dazu zu bewegen an der Kuhherde vorbei auf kuerzestem Weg zum Parkplatz zu laufen und da in der Pampa stehen lassen konnte ich sie ja schliesslich auch nicht. Tat mir dann fuer Finn sehr leid, aber es war kleuterischer die hysterische Oma nicht an der Kuh Herde vorbei zu treiben.


    Danach hatte ich immer 2 Tagesrationen Essen dabei, wenn ich mit meiner Oma & Kind in den Duenen spazieren gegangen bin.


    LG Tina

    Frueher eine Tina & immer noch in den Low-Land's unterwegs ;)

  • Ich trage mal meinen Erfahrungen aus 5 Alpsommern bei :D


    Die Kuh als solche ist neugierig, wenn sie grade in Stimmung ist. Wenn sie fressen will, dann ist ihr alles andere wurscht. Ich erinnere mich an die Kuh-Teenies, für die ein Mensch jedesmal eine Sensation war und die ihn gnadenlos verfolgt haben und ihr nassen Maul auch in den Rucksack gesteckt haben. Warum? Weil wir Älpler da immer Salz drin hatten. Für die Halbstarken. Da guckt man als Kuh doch lieber mal nach, bevor einem der Leckerbissen entgehen könnte. :D


    Für Wanderer vielleicht nervig, aber völlig üngefährlich.


    Die normale Milchkuh ist ebenso total ungefährlich. Die ist halt an Menschen gewöhnt und hat daher keine Angst vor den Zweibeinern.


    Aber Mutterkuhherden sind mit Vorsicht zu genießen. Da stimm ich den andern zu. Die sind in der Regel nicht so an Menschen gewöhnt (sogar der eigene Bauer ging bei uns nur mit Stock in die Weide). Erkennbar sind sie an den Kälbern, die mitlaufen.
    Interessant fand ich immer, dass diese Herden für die Kleinen Kindergärten bilden. Ein Haufen wilder Kälber und eine Kuh dabei, der Rest etwas weiter weg. Naja, etwas. Coole Arbeitsteilung #super Wenn Dein Weg aber blöderweise zwischen Kalb und Mutter durchführt, kann es sein, dass letztere etwas grantig wird. Beste Lösung: Irgendwo drauf klettern. Auf der Alp gabs dazu genug Steine/Felsen. Oder bergab rennen und möglichst ZickZack. Die Kuh ist schwerer und daher nicht so wendig.


    Insgesamt halte ich aber auch da die Gefahr für gering. Ich bin tausendmal durch Mutterkuhherden durch. (Eine Herde hatte ihre Weide auf dem Weg zu unserer Milchkuhweide.) und ich denke Großstadtverkehr ist deutlich gefährlicher. Auch mit Hund übrigens. Nur nicht an der Leine. Das wäre echt doof. Sondern: Hund geht alleine, ich geh alleine. Alles friedlich.


    So ne Kuh macht nix, grundsätzlich nicht. Höchstens wenn sie sich bzw. ihr Kalb angegriffen fühlt und das passiert nicht oft.


    Meine Erfahrung.


    Also: Nur Mut. Kühe sind toll!!!!!!!!


    PS: Ich wurde immer ausgelacht, weil ich ein Mädchen bin und keine Pferdenärrin. #yoga Ich fand Kühe schon immer viel tolllerererererer!

    Mit einem Osterhäschen reich beschenkt ❤️

    • Offizieller Beitrag

    Für kuhungewöhnte Menschen würde ich Ludowicas Post nur um einen Punkt ergänzen:


    Wer sich in Kuhsprache nicht auskennt, sollte vielleicht doch Mutterkuhwiesen meiden - es ist sehr einfach zu erkennen, wenn man den Tieren "zu nahe tritt", aber eben, man sollte die Zeichen verstehen.


    Liebe Grüsse


    Talpa

  • Wenn die eher Menschenbezogen gehalten werden mag das funktionieren, aber ich kann da nur zur vorsicht raten.

    Ja, das stimmt sicher. Diese Kühe sind Menschen gewöhnt, allein schon, weil sie im Winter im Stall gehalten werden und im Sommer Wasser gebracht bekommen.

  • Ja, das stimmt sicher. Diese Kühe sind Menschen gewöhnt, allein schon, weil sie im Winter im Stall gehalten werden und im Sommer Wasser gebracht bekommen.

    das finde ich für menschengewöhnung etwas dürftig und würde da sich zur Vorsicht raten. #angst es ist ein Unterschied, ob ne milchkuh mindestens 2mal an Tag angefasst wird, zum melken, oder ob den Tieren Wasser gebracht wird.
    Wie gesagt, die mutterkuhhalter auf der alp sind nie einfach so in ihre gesömmerte Herde. Einmal war ich zum Kalb markieren mit, was schon ne heikle Sache ist. Die mutterkuh ist nicht begeistert, wenn jemand an ihrem Kalb rum macht. Wir waren zu dritt.

    Mit einem Osterhäschen reich beschenkt ❤️

  • Die Galloway mit denen wir viel Kontakt haben sind a) relativ klein, b) hornlos und c) so menschengewöhnt, dass sich meine Kinder auf eine liegende Kuh setzen können und sie knuddeln #love . Wenn aber eine Kuh frisch gekalbt hat, lassen wir sie in ruhe. Die Chance dass sie die ersten zwei, drei Tage angreift ist eben trotzdem da.

  • Der Ausgangspost ist wirklich gut :D
    Ich muss gestehen ich habe mir da beim Wandern beim Überqueren von Weiden noch nie groß Gedanken gemacht, aber jetzt weiß ich mehr. Bisher ist es nur passiert dass eine Kuh hinter uns hergelaufen ist, aber wir fanden das eher süß...

    Liebe Grüße,
    Liara

    Einmal editiert, zuletzt von Liara ()

  • Woran erkenne ich denn Mutterkuhherden?


    Müssten dann Kälber zu sehen sein? Die sehe ich nicht...

    Um diese Jahreszeit vielleicht noch nicht, hierzulande wird oft bei Mutterkuhherden auf "gemeinsames Kalben" hingearbeitet, was dann von Januar - März stattfindet, damit die Kälber, wenn es frisches Gras gibt, gleich mit raus können und zum Herbst hin verkauft werden. Du kannst ja mal gucken, ob Dir die Kühe trächtig vorkommen...

    Bei Mutterkuhherden sieht man Rinder und manchmal auch ein Bulle, bei uns sind die aber auch oft mit Schilder zusätzlich gekennzeichnet am Zaun, da die wirklich gefährlich werden können.

    Eine Weide, wo ein Bulle drauf ist, würde ich überhaupt nicht betreten.


    Ansonsten wurde ja schon alles mögliche gesagt: ruhig bleiben, Kühe sind eher neugierig als aggressiv, wenn man sie nicht ärgert (Hund z.B.)