Beurlaubung weiterführende Schule

Zitat von wegwarte

Ich staune. Wäre hier (BW) ein no go.

wieso 3 Tage im Jahr darf die Lehrerin genehmigen

Hier darf auch bis 3 Tage im Schuljahr die KL entscheiden, danach muss es zur Schulleitung. WIr haben bisher zweimal beurlauben lassen, einmal wegen Hochzeit (zwar "nur" gute Freunde, nicht Verwandschaft, aber das ging problemlos durch) und mal 2 Tage wegen Beerdigung der Großeltern.

DIrekt vor oder nach den Ferien aus finanziellen Gründen (billigere Flüge) geht aber nicht, da wird auch jedes Jahr wieder drauf hingewiesen. ABer eine Klassenkameradin meines Sohnes hat mal 2 Wochen vor den Pfingstferien zusätzlich genehmigt bekommen, die war in den USA auf Verwandschaftsbesuch. Wie sowas überprüft wird... keine Ahnung. War aber in der 4. Klasse, da gabs die Übertrittszeugnisse ja eh schon Ende April.

Hier kann man Freistellungen beantragen.
Läuft über die Schulleitung.
Grundsätzlich nicht genehmigungsfähig sind 4 Tage vor und nach allen Ferien und Tage mit angekündigten Schulaufgaben.

14 Tage die Ferien verlängern? Ginge hier nicht! Konsequenzen? - Bußgeld.

Die Klassleitung hat am Elternabend gleich gesagt, dass wir ihr gar nicht mit den Anträgen kommen brauchen - sie entscheidet nicht über die Freistellung.

ich fände es ja gut, wenn es problemloser ginge sein Kind abzumelden tageweise. Lasse mich aber gerne auch überzeugen, dass das eine dumme Idee ist. Ich Frage mich seit meiner Schulzeit, warum man nicht mehr Freiheiten gibt, wann und ob ein Kind zur Schule will. Bin an Euren Gedanken hierzu interessiert

Zitat von fibula

hier wäre es auch nicht möglich. vor allem direkt vor und nach ferien, schon gar nicht mehrere tage. bei ausnahmen, wie große feier der kernfamilie (hochzeit des cousins zweiten grades gilt nicht) muss die schulleitung es absegnen usw. oder halt mit einem ärztlichen attest.

ich finde es saudoof weil besonders in den letzten wochen in der schule kaum noch was passiert und sie da festsitzen, einfach aus prinzip. und hab schon mit gedanken gespielt mir einfach ein attest in unserem herkunftsland zu besorgen und paar tage später zurückzufliegen. letztlich doch nicht gemacht, weil ich es doof finde, kids zum lügen anzuhalten.

Ich finde es immer etwas schwierig, damit zu argumentieren, dass in den letzten Wochen kaum noch was läuft und man doch deshalb die Abwesenheiten großzügiger regeln könnte.
Zum einen - zumindest bei meiner Schulart - ist es so, dass wir (Lehrer/innen) in den letzten Wochen gerne noch "normal" unterrichten würden, aber die Klassen sich da z.T. regelrecht verweigern. Sobald die letzte Arbeit in einem Fach geschrieben ist, verfallen viel in eine Art Koma-Modus und es interessiert sie auch nicht, dass die Mitarbeit der letzten Wochen auch in die Note zählt oder dass sie das, was in den letzten Wochen läuft, im nächsten Schuljahr brauchen.
Ich habe mich da mal mit einer Klasse drüber unterhalten. Es ist ein Teufelskreis, wo jede Partei Ursache und Wirkung anders setzt. Schüler/innen machen nichts mehr, Klassen sind anstrengend, legen z.T. absolut respektlose Verhaltensweisen an den Tag oder schwänzen massenweise- Lehrer schauen Filme, weil sich eh keiner mehr für den Unterricht interessiert - Schüler/innen sehen keinen Sinn mehr im Unterricht, schwänzen, machen nichts mehr - Lehrer/innen sind frustriert, haben keine Lust mehr, sich ordentlich vorzubereiten, schauen Film oder machen Spielchen - Schüler/innen sehen keine Möglichkeit, ihre mündliche Note zu verbessern, wenn ein Film geschaut wird und schwänzen... man setze den Anfang beliebig (ist eh nicht rauszufinden, wo der wirklich war) und stehe die letzten Schulwochen irgendwie durch oder fülle sie sinnvoll mit Projekten oder Schulfest, Klassenfahrten etc.

Zum anderen - wenn man von vornherein sagt, dass in den letzten Wochen eh nichts mehr läuft, dann ist das psychologisch so als ob man den Beginn der Ferien um ein paar Wochen nach vorne verlegt. Und dann ist gefühlt die Endphase nicht mehr z.B. Ende Juli sondern Ende Juni, und die Schüler/innen sehen schon ab Mai keinen Sinn mehr darin zu kommen.

Ich kann es wirklich gut verstehen, dass es saudoof ist, wenn man einen Flug nicht wahrnehmen kann, der deutlich günstiger ist, weil er vor Ferienbeginn liegt. Oder dass man Familientreffen im Ausland etc. hat. Und als Lehrer/in hat man dasselbe Problem - die Ferien sind ein Arbeitsleben lang teurer, weil man an die Ferien gebunden ist. Und nein, nicht alle Lehrer haben ein "fettes Beamtengehalt" - da gibt es nicht wenige, die Teilzeit arbeiten, Angestellte sind oder in eine lächerliche Tarifgruppe eingruppiert sind.

Ich persönlich halte nichts von generellen Verboten, wie es sie in einigen Bundesländern oder Schulen zu geben scheint, sondern finde es sinnvoller auf den Einzelfall zu schauen. Und da würde für mich auch mit reinspielen, wie zuverlässig jemand im Laufe des Schuljahres ist. Bei jemandem, der eh schon häufig (unentschuldigt) fehlt, wäre ich da wohl eher weniger entgegenkommend.

@Tobalenta ich finde das eigentlich logisch.
Es gibt eine Schulpflicht. Wenn ich diese durchsetzen will, dann muss ich klare Regeln einführen.

Es würde schlicht nicht funktionieren, wenn jeder kommen kann wie er lustig ist.

Die einzig logische Konsequenz wäre die Schulpflicht abzuschaffen.

Den Thread les ich nicht um mich nicht aufzuregen.

Hier käme vor und nach den Ferien vermutlich die Polizei nach Hause.

Meine Tochter war mal 2 (oder 3?) Tage krank nach den Weihnachtsferien und hat dafür als Rache Attestpflicht bekommen. Obwohl ein Attest vorlag. Grundschule, 3. Klasse.

Ansonsten werden hier Kinder an Bahnhöfen und Flughäfen vor und nach den Ferien von der Polizei kontrolliert, um zu vermeiden daß Eltern aus Geiz Pauschalreisen außerhalb der Ferienzeiten buchen.

@nez perce wann schreibt ihr denn Zeugnisse?

Also 9 Tage vor den letzten Sommerferien hat mir der Klassenlehrer meines Kindes gesagt: Die Zeugnisse sind alle fertig geschrieben.

Also in der letzten Woche (eigentlich schon eher) wird hier nicht mehr viel gemacht.

Da geht auch nichts mehr in die mündich Note...

Naja, fibula schrieb aber nicht von der letzten Woche, sondern von den "letzten Wochen" im Plural. Das ist doch nochmal was anderes als Zeugnisse, die neun Tage vorher geschrieben sind.
Ich weiß nicht auswendig, wann bei uns Notenschluss ist, aber das sind schätzungsweise auch etwa 10 bis 14 Tage vor Ende. Offiziell festgestellt sind die Noten dann nochmal ca. drei Tage später.

Zitat von Tobalenta

ich fände es ja gut, wenn es problemloser ginge sein Kind abzumelden tageweise. Lasse mich aber gerne auch überzeugen, dass das eine dumme Idee ist. Ich Frage mich seit meiner Schulzeit, warum man nicht mehr Freiheiten gibt, wann und ob ein Kind zur Schule will. Bin an Euren Gedanken hierzu interessiert

Überlege dir, ob du eine Diskussion dazu willst

Diskussionen über freie Wahl des Lernortes usw. enden hier im Forum immer wieder gleich ...
(Aber die armen Kinder aus Sekten, die dann nie zur Schule gehen würden... und die die dann keine Sexuallkunde hätten... und überhaupt ist Schulpflicht irgendwann vor hundert und mehr Jahren mal ein Gewinn gewesen,also muss sie auch heute noch gelten... )

Ja, ich finde die Diskussion spannend, und höre mir auch gerne nochmal die Argumente an. Ich sehe es grundsätzlich so, dass es doch reichen muss (aus Schuelersicht), wenn der Schüler den Stoff lernt, sich in die Klasse integriert und halt am Schulleben teilnimmt. Klar, es ist immer sie Frage, wo man da Grenzen ziehen kann, aber dieses "es müssen immer alle kommen, egal, was ist", ist in meinen Augen zu engstirnig, das Leben hat mehr zu bieten.

Witzig im Uebrigen ,dass es ja in D bei der Fußball EM in diesem Jahr Schulen gab, wo Kinder am Tag nach Deutschlandspielen nicht zur ersten Stunde erscheinen mussten. Geht ja scheinbar doch, ein wenig Flexibilität.

Berlin bis drei Tage entscheidet der Klassenlehrer. danach Schulleiter.

Ich handhabe das unterschiedlich. mitunter gibt's einfach ne Info an den Lehrer (Arzttermin oder Termin im burgeramt) und Kind geht dann nicht.
Freundliche Nachfrage bei Veranstaltungen, die ich ermöglichen kann und möchte. da ich wichtig finde das Kind mich auch im Job erlebt, befreie ich sie da mitunter.

Manchmal hat sie spontan Läuse und manchmal ist sie krank. wir haben auch schon nen Flug verpasst ups.

Ich gucke sehr gern wo wir da hinkämen und warte dann auf den Rest.

@nez perce fibula hat da schon Recht.
Es fängt natürlich deutlich früher schon an, dass nicht mehr viel getan wird.
Wenn neun Tage vorher die Zeugnisse fertig sind, steht die Note ja noch eher fest.

Da dieses Film gucken, Ausflug machen usw. Hier auch in den unteren Klassen ist, liegt es nicht nur an den Schülern.

@Toblenta während der Fußbal-EM durften die Schulen hier nicht frei entscheiden.
Das wurde vom Ministerium verboten.

Zitat von Trin

Überlege dir, ob du eine Diskussion dazu willst

Diskussionen über freie Wahl des Lernortes usw. enden hier im Forum immer wieder gleich ...
(Aber die armen Kinder aus Sekten, die dann nie zur Schule gehen würden... und die die dann keine Sexuallkunde hätten... und überhaupt ist Schulpflicht irgendwann vor hundert und mehr Jahren mal ein Gewinn gewesen,also muss sie auch heute noch gelten... )

Naja, unterschiedliche Meinungen sollten auch hier im Forum möglich sein, ohne lächerlich gemacht zu werden, oder?

Ja die Jokertage sind wirklich eine gute Sache. Am Gymnasium gibt es die leider bei uns (noch) nicht.

Ich finde es aber irgendwie auch schade, dass spezielle Aktivitäten vor den Ferien so kritisch beurteilt werden. Also, wenn einfach irgendein Film geschaut wird, verstehe ich schon, dass das nicht besonders lehrreich ist. Aber ich finde die Tage vor den Ferien bieten halt genau die Möglichkeit auch mal Dinge zu tun, die im Lehrplan schwer unterzubringen sind und wo doch wichtige Dinge gelernt werden. Ich hab z.B. das letze Mal ein Umwelt-Experiment-Spiel gemacht. Die Lernenden hatten viel Spass, aber ich glaube doch, dass viel hängen geblieben ist. Auch gibt es durchaus gute Filme, die lehrreich sind und die Jugendlichen sonst eher nicht schauen.

Hier wird eine Beurlaubung grundsätzlich nur einmal in der gesamten Grundschulzeit genehmigt. Genutzt meistens für einen längeren Aufenthalt im Herkunftsland der Familie.