12jährigen aus dem bett geworfen (alleinerziehende) - möchte es teilen

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  • hallo ihr lieben,


    wie klingt das eigentlich für euch? mein sohn ist schon 12,5 und schläft immer noch bei mir im bett (!).


    seit fast 10 jahren lebe ich mit ihm und seiner großen schwester (17) im wechselmodell. bei seinem vater pennt er auch schon immer und immer noch im bett. ich hatte vor jahren schonmal ne phase, wo ich ihn gebeten habe, in seinem eigenen zimmer/bett zu übernachten. er hat sich dann peu à peu wieder zu mir zurückgeschlichen und ich habe es irgendwie ja auch genossen... allerdings platzt mir grad irgendwie auch die hutschnur. weil ich diese letzte stunde abends auch für mich brauche. weil er einschlafprobleme hat und weil er sich grad so gefühlt mit dem nächsten entwicklungsschritt (ablösung, weg vom kindsein, anfang der pubertät) selbst hemmt oder schwertut.


    er ist echt ein seeeehr sensibler. und hatte tränen in den augen, als ich ihm das heute gesagt hab. letzte woche habe ich schon in seinem zimmer nochmal alles etwas schöner gemacht, das regal und so kram in seiner "schlafecke" optimiert. ich hab das unbewusst wohl schon gespürt - dass ich möchte, dass er endlich aus meinem bett "auszieht".

    ich habe trotzdem ein wehes herz, ein schlechtes gewissen. ach menno.


    auf der anderen seite - manno! 12 jahre! wielange soll ich noch warten, dass er sich den schritt traut?!

    er hat mit allem ewig gebraucht... laufen, windel, schwimmen, radfahren... gleichzeitig ist er echt schlau. aber die seele eben irgendwie noch ein ziemlich kleiner junge.

    danke fürs zulesen und gerne eure gedanken her, wenn ihr mögt.


    danke schon im voraus. julbats

  • Ich glaube, dass das ein ganz gutes Alter ist, um separat zu schlafen, aber es tut mir leid, dass es ihm so nahe geht.


    Bei meinem jüngsten ergab es sich ungefähr im gleichen Alter, dass der große Bruder länger weg war, und er von der mit mir geteilten Schlaffläche ins Hochbett umgezogen ist. Wir hatten dann eine kurze Übergangsphase im gleichen Schlafzimmer, aber bald haben wir die Zimmer neu sortiert. Vorher schlief er auch nur selten ohne Körperkontakt ein…jetzt geht das ganz selbstverständlich. Plötzlich ist das Kuschelschlafen vorbei.


    Ja, die Wehmut kann ich verstehen! Aber der Schlaf wird besser ;)

  • Wehes Herz darf sein - auf beiden Seiten. Das sind Wachstumsschmerzen...


    Das schlechte Gewissen hingegen darf gerne gleich wieder ausziehen. Ihr schafft das #knuddel


    Würde es mit einem Kuscheltier oder Seitenschläferkissen (Stillkissen?) etwas leichter fallen? Meine guten Gedanken habt ihr beide.

  • Meine fast 11-jährige kommt auch noch jede Nacht. Ich bin genervt, aber zum zurückbringen zu faul, wenn ich schon im Bett liege. Manchmal erwische ich sie, wenn ich noch im Bad bin, dann bringe ich sie wieder hoch.


    Reden bringt hier gar nichts und in der Nacht einen Streit anzufangen ist es mir nicht wert, dann sind wir ja alle wach und aufgeregt.


    Dass dein Sohn weint, tut mir sehr leid, das finde ich auch immer sehr schwer auszuhalten und meistens knicke ich dadurch ein, ich will nicht, dass mein Kind abends weinend alleine im Dunkeln liegt. Ich würde ihn nochmal fragen, was er in seinem Zimmer braucht und dann vielleicht erst mal für den Übergang versuchen, dass er in seinem Zimmer anfängt (ggfls. mit Einschlafbegleitung) und dann nachts leise mit Taschenlampe rüberkommt, wenn es gar nicht geht.


    Meiner Tochter (wie gesagt fast elf) hat zu Weihnachten kürzlich u.a. eine Spieluhr (irgendso eine Baby-Spieluhr) bekommen, die kann sie im Halbschlaf bestätigen und sich beruhigen, so zumindest meine Theorie. Fand sie eigentlich eine richtig gute Idee. Bringt nur leider noch nicht so viel, außer dass einmal Riesen-Drama war, als das Ding abends nicht zu finden war und wir dachten, sie hätte sie bei ihrer Freundin vergessen, aber Weihnachten ist ja auch noch nicht so lange her.


    Und vielleicht eine feste Verabredung, einmal im Monat (oder am Anfang vielleicht alle zwei Wochen?) offiziell, am Wochenende einen Film zu gucken und dann darf er bei dir schlafen.


    Ich hoffe, irgendwas ist dabei für euch...

  • Wir haben recht früh die Kinder zum einschlafen in ihre eigenen Betten gebracht, und wenn sie dann in der Nacht aufgewacht sind, durften sie rüber kommen.

    Wenn das in der Woche gut geklappt hat, durften sie am Freitagabend auch bei uns im Elternbett einschlafen.


    So hatten wir an 6 Abenden in der Woche unsere ruhigen Abende.


    Das hat ganz gut geklappt.

    It all started with the big BANG!


    (Big Bang Theory)

  • ja, das ist vielleicht anders bei dir/euch, Shevek - ich bin wenn dann alleine mit den kindern wie gesagt. dh ich habe die hälfte ihres lebens sie gar nicht bei mir (gehabt) und die andere hälfte rücken wir halt möglichst nah zusammen. ich habe viele ruhige nächte schon gehabt ohne sie... zu ruhig.

    daher hat es bei uns jetzt eben länger gedauert.

    ob das klappt - wir werden sehen.

    aber danke trotzdem.

  • Wie wäre es, wenn ihr mit einem Tag anfangt und dann jede Woche einen dazu nehmt?

    Vielleicht hilft ihm ein getragenes Shirt von dir, ein Nachtlicht und ein von dir gesprochenes Hörspiel?

  • Ich seh da zwei Seiten:


    Wenn er grade in nem Entwicklungsschub ist find ichs schwierig, ihm diese Sicherheit genau jetzt zu entziehen.


    Andererseits brauchst Du Abends ne Stunde für Dich und v.a. kein Einschlafprobleme-Begleiten bei so nem großen Kind. Dass das irgendwann nervt kann ich gut verstehen.


    Ich würd zuerst mal versuchen, dass er früher ins Bett geht und (anfangs evtl. mit Unterstützung) alleine einschlafen lernt, damit Du diese Stunde in Ruhe (ausserhalb vom Schlafzimmer) für Dich alleine hast.


    Im nächsten Schritt würd ich versuchen wenn platzmässig machbar die Betten zu trennen. Also Du ein kleineres Bett und er entweder eins mit etwas Abstand daneben oder wenn das der Platz nicht hergibt halt mit ner Matratze am Boden.


    So Minischritte eben, dass sowohl Dein Bedürfnis nach mehr Zeit für Dich und mehr Selbständigkeit für ihn, aber genauso sein Bedürfnis nach Nähe ausreichend befriedigt werden kann.

    Es muss (bzw. wird) nicht für alle Komfortzone sein im Übergang, aber es kann zumindest so sein, dass beide Seiten mit den sanften Schritten zurechtkommen.

    So take courage, hold on, be strong, remember where your help comes from.

  • danke ihr!!

    alles in allem bin ich jetzt dafür, dass er ein bisschen von meinem rockzipfel kommt und ein bisschen mehr sein ding machen darf und muss. ich fühl das einfach. wir haben hier aus seit jahren (wie soviele) ein riesenthema mit der medienzeit. ich mag nimmer! soll er halt machen! ich arbeite jetzt ein bisschen mehr und bin abends halt erst um 18 uhr zuhause. soll/muss/darf er irgendwie schaffen, oder!? er sitzt eh ständig in seinem zimmer und macht sein ding. ich interveniere dann immer vom wohnzimmer aus und bin hier vor allem fürs abendessen zuständig.


    einmal mehr finde ich es soooo schwer, mutter zu sein. in dieser phase. gefühlt kann ich es nicht richtig machen.

    seufz.

    heute nachmittag gehe ich jetzt einfach in eine ausstellung. eben allein. er will eh nicht mit. menno. aber ich habe auch kein bock mehr, ständig deswegen ein schlechtes gewissen zu haben. ständig hab ich das nämlcih! und das macht SO alle.

  • Ich würde auch zu langsamen Schritten raten. 12 ist gerade so ein Umbruchsalter, mit einiger Wahrscheinlichkeit ist das in einem halben Jahr vielleicht eh für ihn dra, ohne es zu forcieren. Vielleicht darauf hinwirken, dass er im eigenen Bett einschläft und dann ggf. nachts rüber kommt. Oder so, wie Solid Ground schreibt.

    Ist vielleicht gerade auch etwas viel auf einmal, wenn du jetzt aktuell gerade erst seit kurzem mehr arbeitest und er jetzt neuerdings tagsüber länger allein ist. Also etwas entzerren?

    Liebe Grüße von Kris (1974) mit großem Sohn (1/2002) und kleinem Sohn (5/2007)

  • Ideen hab ich keine… #knuddel #knuddel #knuddel #knuddel

    Du bist eine gute mutter und ihr schafft das!

    #sonneige Grüße von Fibula mit drei Juli-Männern #kerze #kerze #kerze #kerze
    Vorurteile sind menschenfreundlich. Sie passen sich dem Niveau ihrer Benutzer bedingungslos an.
    Ernst Ferstl

  • Mein Sohn ist in dem Alter Deines Sohnes auch noch bei mir im Bett gelegen. 2 Monate vor dem 13. Geburtstag ist er dann ausgezogen, von einem Tag auf den anderen. Plötzlich wollte er selbst das, was ihm vorher unmöglich erschien. Auch er ist hochsensibel. Ich hab mir immer gesagt: irgendwann ist er bereit. Ein Kind, das Nähe möchte, dem werde ich Nähe nicht verweigern.


    Ich mache viel allein, wenn irgendwelche Aktivitäten anstehen kann jeder in der Familie frei entscheiden ob er/sie mitkommt. Wer nicht will bleibt zuhause. Warum sollte ich deshalb ein schlechtes Gewissen haben? Ich mache um vielen kein Drama, auch um das Thema Medienzeit nicht. Ich weiß dass ich das anders sehe als viele andere hier, aber wir kommen gut damit klar. Solange die Kinder ihr Zeug erledigen (und das ist vorwiegend Schule) können beide machen wie sie wollen. Und da die Schule hervorragend klappt (und auch beide bei Freunden seeehr eindrücklich sehen wie das anderswo gehandhabt wird und das auf keinen Fall wollen) kooperieren beide gut (die Kleine muss ich ab spätem Nachmittag mal anschubsen, aber auch sie macht ihr Zeug zuverlässig, halt nicht um 15 Uhr sondern auch oft erst um 21 Uhr).

    Ganz zu anfangs, also wir das beim Großen so eingeführt hatten (dass er sich allein um sein Schulzeug kümmert und dafür Medien frei hat), hab ich mir oft Gedanken gemacht weil er halt (wie die Kleine auch), nicht nachmittags schon anfing sondern abends. Irgendwann hat er dann gemeint: "Mama, ich mach mein Zeug, ich hab immer alles, die Noten passen. Warum lässt Du mich nicht einfach machen?" Das war dann eindrücklich für MICH, denn er hatte Recht.

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    Wunder 1: 07


    Wunder2: 11

  • Mein Sohn hatte in letzten Jahr in dem Alter auch ein paar Sachen wo ich sorge hatte wir er das schafft.

    Er ist soooo gewachsen. Plötzlich ist er ein (ganz) junger Mann.

  • Das war bei meinem Großen (9) genau so. Bis ich Corona bekommen hatte. Er musste dann einige Nächte in seinem Bett verbringen. Und er hatte sich daran gewöhnt. Mittlerweile verbringt er nur 2-3 Nächte pro Monat bei mir. Es reicht ihm, wenn ich abends mit ihm rede oder ihm etwas vorlese beim Einschlafen. Vielleicht hilft es euch auch?

  • Unser Großer (12,5) schläft auch noch bei uns im Bett. Ich hätte ihn längst rausgeworfen, aber er braucht es wirklich dringend. Er tut sich schwer mit Freundschaften und obwohl er mehrere Kumpels hat, ist er mit keinem wirklich eng. Ich merke, dass er damit nicht glücklich ist. Ich möchte nicht, dass er sich einsam fühlt, daher gebe ich nach, wenn er engeren Kontakt möchte. Das äußert sich dann eben so, dass er bei uns im Bett schläft und auch tagsüber oft zum Kuscheln kommt. Er braucht das noch.

  • cool, Gwynifer und auch Nebelung das macht mir viel mut. auch das mit dem vertrauen in die kinder.

    auch dass er bzw. wir nicht die einzigen sind, die in dem alter ... und so.

    und ja, das umbruchsalter ist es wohl auch. für uns alle. nicht ganz easy.

    es leben die raben!! :)

  • Julbats, erst einmal ein herzliches Knuff#knuddel


    Ich finde es toll zu hören , wie du eure Kommunikation und eure Umgang miteinander beschreibst du noch herzerwärmt zu lesen wie ihr die Schlafecke eingerichtet habt.


    Dass wir Herz verstehe ich nur zu gut, das schlechte Gewissen solltest du nicht haben, es ist durchaus in Ordnung, dass du dieses Bedürfnis hast komme gerade diese eine Stunde am Abend ist definitiv Gold wert und das heißt ja nun auch nicht dass du ihn weniger lieb hast oder ihm etwas Negatives wirst im Gegenteil, du traust ihm zu diesen Schritt zu gehen und stehst im dabei bei mit Zuversicht und Unterstützung.


    Ich kenne das aber auch nur zu gut gefühlt wird unsere zehnjährige niemals aus meinem Bett ausziehen, den Zwölfjährigen der tatsächlich noch bei mir im Zimmer auf der Matratze schläft packt aber jetzt immer wieder mal der Mut mal der Wunsch, dass Mama etwas ruhiger schlafen kann und er schläft in seinem Zimmer ein versuchtes dort kommt erst nach zu oder gar nicht. Man muss aber auch dazu sagen dass die beiden wirklich sehr sensibel sind und gehe jetzt auch keine einfachen Zeiten hatten.


    Ich weiß nicht, wie deine Kids so sind, du hattest geschrieben, dein Sohn sei sehr sensibel, bei meinen war es tatsächlich immer mal wieder so, dass ich ungeduldig wurde generell oder weil eben meine Bedürfnisse hinten runter fielen, manchmal weil ich dachte oh Mann das muss doch jetzt langsam mal, bei meinen beiden Jüngeren bewahrheitet sich aber definitiv der Spruch, dass das Gras nicht schneller wächst, wenn man an den Halmen zieht.


    Immer wieder war es so, dass Dinge nur geklappt haben, wenn sie mir tatsächlich wichtig waren und ein Anliegen z.B das Abstillen und dann aber erst, wenn ich liebevoll das Ziel im Blick hatte, aber trotzdem nicht zu viel Druck gemacht habe, sondern einfach das Vertrauen hatte, dass sie irgendwann soweit sind und plötzlich kamen die Schritte auch und wenn man zurückblickt kommt es einem ganz unwirklich vor.


    Okay, ich merke, ich kann es gerade nicht so wahnsinnig gut beschreiben. #hammer Was ich sagen möchte: ihr schafft das! #applaus

    "Es ist nur ein Phase, es geht vorbei, es ist nur eine Phase..." :)