Wir hatten am Tag, bevor das Rabendorf schloss, Elternabend. Ich hatte noch voller Begeisterung einen Beitrag verfasst, den ich jetzt einfach mal reinkopiere.
Ich bin auf jeden Fall hin und weg!
Der strukturierte Ganztag wird in diesem Schuljahr neu eingeführt. Da saßen dann zwei Lehrerinnen und vier Sozialpädagoginnen, die vor Begeisterung glühten - sie freuten sich so, sich noch besser vernetzen zu können, damit sie die Kinder ganzheitlicher betrachten können. (Meine Schwester, die ebenfalls Grundschullehrerin ist, beklagte sich, dass die Vernetzung mit der OGS bei ihr überhaupt nicht funktioniert, was besonders in Hinsicht auf die Kommunikation bezüglich der Hausaufgabenbetreuung sehr doof ist.)
In der Klasse sind 25 Kinder - 13 Erst- und 12 Zweitklässler. Die Lehrerin hat schon direkt einen dicken Pluspunkt bei mir für folgenden Dialog bekommen:
Mutter: "Wie ist das mit dem Richtig-Schreiben? Im Kindergarten haben die gesagt, ich soll die Spiegelschrift nicht korrigieren. Aber das ist doch falsch! Das stört mich!"
Lehrerin: "Das kommt auf die Beziehung zwischen Ihnen und Ihrem Kind an. Wenn es sagt: Zeig mir, wie es richtig ist, dann korrigieren Sie es. Wenn es sagt: Lass mich, ich will das jetzt genau so machen, dann korrigieren Sie es nicht."
Mutter: "Aber der denkt ja, dass das richtig ist! Das geht doch nicht!"
Lehrerin: "Korrigieren darf niemals wichtiger sein als die Beziehung!"
(Deshalb finde ich es so gut, dass ich keine Hausaufgaben überwachen muss. Mein Kind nimmt von mir so gut wie nichts Erklärendes an, sie braucht zum Lernen andere Bezugspersonen. Also, Vorlesen etc. lässt sie sich schon, aber Korrekturen bei praktischen Tätigkeiten machen sie fuchsteufelswild.)
Der Klassenraum ist superschön und kindgerecht gestaltet. Ich meine, seit meiner Kindheit hat sich bestimmt eine Menge getan, aber ich kann mich nicht daran erinnern, dass so viel Lernstoff offen an den Wänden aushing (z.B. die Zaheln von1 bis 10 in verschiedenen Farben - an Montessori orientiert) Und wir hatten auch nur den Platz unter unserem Tisch und nicht zusätzlich noch ganz viele Regale.
Da ist allerdings eine Riesenmenge an Material, das ich besorgen muss - acht Schnellhefter in festgelegten Farben z.B., weil sie Farbcodes für die einzelnen Fächer haben. Ich werde wohl nächste Woche mal mit einem Tieflader im Schreibwarengroßhandel nebenan einfallen...
Füller oder Tintenroller sind unerwünscht, es sollen dreieckige Bleistifte sein. Und die Turnschuhe müssen fest sein und möglichst mit Klett (weil schneller zu schließen).
Ich muss das Gros der Schultütenfüllung nächste Woche besorgen, weil danach Kindergartenferien sind. Das kann ich ja schlecht in ihrem Beisein machen.
Gestern kam dann die Patentante und brachte den Ranzen, und Malin ist so stolz und glücklich! Er ist nicht so kitschig, wie ich ihn in Erinnerung hatte (das Pink ist deutlich sanfter, eher Fuchsia), und sie hat ihn den ganzen Tag durch die Gegend geschleppt! Und weil sie gestern ihre selbst gebastelte Schultüte aus dem Kindergarten mitgebracht hat, durfte Ronja ihre Geschwistertüte auch schon sehen - selbstverständlich ohne Inhalt.
Heute ist der letzte Kindergatentag - ab nächste Woche muss ich mir echt einen Aktivitätenplan machen, damit wir uns nicht gegseitig die Köpfe einschlagen. Zum Glück hat meine Nachbarin auch Urlaub (naja, Freizeit bis zum Antritt ihrer neuen Stelle), da können wir auch mal ins Freibad. Alleine mit zwei Nichtschwimmern traue ich mich das nicht.