Umfrage berufstätige Mütter

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  • Welches Modell passt zu euch / welches Modell lebt ihr aktuell 285

    1. Ich bin Mutter mit Job (124) 44%
    2. Ich bin berufstätig mit Kind(ern) (110) 39%
    3. Ich bin ausschließlich Mutter (48) 17%
    4. Ich bin ausschließlich berufstätig (keine Kinder) (3) 1%

    Ich habe kürzlich ein Zitat gelesen, das ich sehr treffend finde: "Du bist entweder berufstätig mit Kind oder du bist Mutter mit Job. Das ist ein Unterschied!"


    Ich sehe das auch so. Auch wenn wir seit Jahrzehnten für die Vereinbarkeit von Beruf und Familie kämpfen, so müssen wir in der Praxis letztlich dann doch einsehen, dass es ohne Prioritäten und Abstriche nicht geht. Ich kann nicht 100% Mutter sein UND 100% Karriere machen. Weil sowohl der Tag auf 24 Stunden begrenzt ist als auch meine persönlichen Ressourcen nicht unbegrenzt zur Verfügung stehen. Wenn ich wirklich beides will (oder muss), dann geht das nur mit Kompromissen. Und da stellt sich die Frage, wo ich diese Kompromisse machen kann und will. ich glaube, dass das in vielen (vor allem weiblichen) Köpfen oft noch gar nicht richtig angekommen ist, dass ich mich entscheiden muss, nämlich ob ich in erster Linie Mutter sein will und mein Beruf als "Nebenjob" rangiert, oder ob mir mein Beruf wichtig ist und ich entsprechend meine Ansprüche als Mutter zurückfahre. Beides ist möglich und ich sehe beide Modelle jetzt auch erst mal völlig wertfrei. Und ich rede momentan auch ganz bewusst mal nur von den Müttern. In machen Familien ist es vielleicht der Vater, der Kompromisse macht und beruflich kürzer tritt um sich um den Nachwuchs zu kümmern. Und selbst wenn das Verhältnis total ausgeglichen ist (was in den allerseltensten Fällen wirklich praktibale sein dürfte) und sich beide exakt gleich viel um Job und Kinder kümmern, so ist auch dieses Modell mit Kompromissen und Abstrichen verbunden. "Abstriche" heißt z.B., wenn ich arbeiten möchte, kann ich mich in dieser Zeit nicht um meine Kinder kümmern, brauche also einen Betreuungsplatz. Und ich bin sehr oft auch darauf angewiesen, dass die betreuungszeiten meines Kindes und meine Arbeitszeiten zusammenpassen. Ich kann auch nicht nach Belieben Überstunden machen bzw. mich in einem Projekt / einer wichtigen Besprechung etc. länger engagieren, selbst wenn es mir gerade wichtig erscheint, weil ich mein Kind aus der Betreuung abholen muss. Viele sagen zwar gerne, das ist alles eine Frage der Organisation. Aber selbst das perfekteste Leben lässt sich nicht komplett durchorganisieren, es gibt zu wenig Platz für Spontanität und Unvorhergesehenes. Dass das (ultrawichtige) Meeting länger dauert als geplant, war nicht vorhersehbar. Also wo jetzt schnell jemanden hernehmen, der das Kind abholt und betreut? Und wie mit dem schlechte Gewissen umgehen, dass die Sitzung wieder mal so lange dauert, dass die abendliche Gute-Nacht-Geschichte ausfallen muss, obwohl man es dem Kind fest versprochen hatte? Kind und Beruf ohne Kompromisse? Nein, das ist nicht möglich. Also muss ich entweder zwischen Betreuungszeiten und Arbeitszeiten routieren oder riskieren dass ich meine Kinder enttäusche, Versprechen nicht einhalten kann oder die eigentlich so schönen und wertvollen Zeiten mit meinen Kindern zu kurz kommen, oder ich mache Abstriche im Job, sorge dafür dass ich pünktlich gehe, lasse die Überstunden an meinen Kollegen hängen, verpasse die wichtigsten Besprechungen im Meeting und riskiere schiefe Blicke von meinem Chef. (ACHTUNG: Das war überspitzt ausgedrückt!!!).


    Was ich damit verdeutlichen wollte: Kind und Job lassen sich für meine Begriffe niemals ohne Kompromisse vereinbaren und jeder muss für sich selbst entscheiden, wo und und auf welche Kompromisse er sich einlässt. Und dann aber auch dazu stehen. Sich also ganz bewusst fragen, welches Modell will ich leben: Will ich eine Mutter sein mit (Neben)job, oder will ich berufstätig sein mit (Neben)kind? Und Vorsicht: Sobald es um unsere Kinder geht, geraten viele Mütter in eine Verteidigungsstellung. Einen Job als "Nebenjob" zu bezeichnen ist ok. Sich und anderen aber einzugestehen, dass die Kinderbetreuung eher als "Nebenjob" rangiert klingt für viele so, als wären die Kinder selbst nur "Nebensache" und einer arbeitenden Mutter nicht wichtig. Das ist natürlich blanker Unsinn. Aber bitte, wer sich für das Modell entscheidet (aus welchen Gründen auch immer, kann ja oft auch nicht ganz freiwillig sein), sich mit vollem Einsatz und Engagement um seinen Beruf zu kümmern und dafür auf der anderen Seite weniger Zeit (und ggf. auch Nerven) für seine Kinder hat (diese aber sehr wohl gut betreut weiß), der soll doch bitte auch dazu stehen und sagen: Ja, ich bin in erster Linie berufstätig und habe "nebenbei" auch noch Kinder.


    Dass dieses Modell nicht von der Anzahl der Kinder abhängig ist, sieht man z.B. an einer Ursula v.d. Leyen oder einer Heidi Klumm. Die sind für mich ganz klar berufstätig mit Kind, und nicht umgekehrt.


    Also, jetzt noch mal (nach langer Einleitung): Wo seht ihr euch? Seit ihr Mutter mit Job oder berufstätig mit Kind? Die Option "beides gleichermaßen" habe ich bewusst weggelassen. Ich bin der Überzeugung, dass das absolute Gleichgewicht eine zwar vielleicht angestrebte aber nichts desto trotz unerreichbare Ideologie ist.


    Wie gesagt, mir ist das so richtig eigentlich auch erst bewusst geworden, als ich dieses (sehr treffende) Zitat gelesen habe. Und auch wenn ich meinen Job sehr liebe und auf meine Selbständigkeit durchaus stolz bin, so muss ich ganz klar sagen: Ja, ich bin in erster Linie Mutter und habe (nur) einen Nebenjob. Ich kann mich beruflich grade nicht wirklich damit profilieren und ich weiß, dass ich ohne Kind noch deutlich mehr Potenzial ausschöpfen könnte, dass ich beruflich grad auch einiges verpasse. Aber das nehme ich in Kauf. Ich habe mich bewusst für diese Prioritäten entschieden und es fühlt sich für mich auch stimmig an.


    So, und jetzt ihr. Bin gespannt. *händereib* :)

    Es gibt nichts das höher, stärker,
    gesünder und nützlicher für das Leben ist,
    als eine gute Erinnerung aus der Kindheit.

    - Fjodor M. Dostojewskij -

  • und ein vater ist immer ein vater ist immer ein vater ist immer....


    wir machen beide abstriche. und zwar bei job und kind. also hält es sich die waage. ich bin mutter. und ich bin berufstätig. meine kinder sind nicht nebenkinder. mein job nicht nebenjob. dafür ruhen meine hobbies zum grösstenteil. dort mache ich die abstriche. ich kann halt nicht, wie meine freundin, stark in einen sportclub eingebunden sein mit täglichen trainings, auch am wochenende, und allem was das mit bringt, und dann einen job machen. sondern ich mache familie und job und sonst nicht viel mehr.

    mit elfchen 04/09 und minielfchen 03/12


    quand ta thèse te pousse à bout et que tu veux tout arrêter kannste vergessen.


    #rose 49,7

  • Hm, ich kann das schwer sagen, denn bei mir schwankt das sehr.
    In arbeitsintensiven Phasen bin ich Berufstätige und irgendwo rennen eine Horde Kinder rum. Das geht aber auch nur darum, weil meine Kinder größer sind (zwischen 12 und 7) und es idR schaffen, eine Anweisung a la "Spielt heute alleine, schmiert bitte der Kleinen Brote und schaut über ihre Hausaufgaben drüber" befolgt werden. Das funktioniert phasenweise prima und allein dadurch funktioniert das Pensum, das ich schaffen muss, um zu sagen: Ich bin Vollblutberufstätige. In solchen Phasen arbeite ich 60 Stunden in der Woche oder mehr.
    Gleichzeitig kommen immer wieder Tage oder Wochen, in denen ich sehr wenig zu tun habe und dementsprechend unbegrenzt Zeit für die Brut


    Nun kommt im Januar ein Baby dazu und dann wird klar werden, dass es so nicht weiter läuft. ich bin sehr gespannt, wie das dann noch funktionieren kann, denn in meinem Job gibt es weder Mutterschutz noch Elternzeit, Fremdbetreuung kommt für mich aber frühstens mit 1,5 - 2 Jahren in Frage.
    Mal schauen, müssen wir ausprobieren. Vermutlich werde ich von ganz allein zur Mutter mit Nebenjob, aber ich weiß inzwischen gut, dass sich das beizeiten auch wieder wandeln kann.

    Es gibt überall auch Gutes in der Welt.
    Selbst RTL hat Ninja Warrior!

  • Hallo Manna,
    hmmm... ein wirklich schwieriges Thema mitunter, Kinder und Beruf zu vereinbaren. Ich denke dass du das noch nicht mal "überspitzt" ausgedrückt hast mit den schiefen Blicken und so. Manche Menschen verstehen das wirklich nicht ( #stirn ), dass "das Andere" nicht nur Raum braucht, sondern viel Raum, mehr noch: Sorgfalt, Pflege, Konzentration, emotionale Beanspruchung (und die auch wenn es gut läuft, denn es sind immer wieder Entscheidungen für die eigenen Kinder abzuwägen, die nicht einfach zu fällen sind). Ich selbst versuche, wie sicher die meisten berufstätigen Mamas, beides gut zu machen. Zeitlich habe ich so weit reduziert, dass es im Großen und Ganzen ganz gut vereinbar ist. Angespannt fühle ich mich trotzdem, besonders da es beruflich auch Veränderungen und ein neues Arbeitsfeld gegeben hat. Persönlich sind natürlich meine eigenen Kinder das höchste Gut für mich. Da sich aber die Arbeit ebenfalls auf Kinder (und dann noch benachteiligte Kinder) bezieht, ist klar, dass ich auch hier ne große Verantwortung trage. Als "Nebenjob" kann ich sie daher nicht sehen. Auch wenn ein einfacher "Nebenjob" #wisch mir manchmal schon lieber gewesen wäre. Arbeit tun, heimgehen, und erst beim nächsten Einsatz wieder dran denken! Das geht bei mir so natürlich nicht.
    Finde deinen Beitrag interessant und gut, dass du damit sicher ne tolle Diskussion anregst! Bin gespannt! #danke
    Gruß von Lera

  • danke ainu!


    mir geht es auch so. gerade dieses "berufstätig mit kindern" finde ich in der umfrage ein gruseliges, schlimmes konzept. diese
    aufteilung tut mir richtig weh. es klingt, als ob man nichts richtig machen könne, wenn man beides vereint oder wenn, dann nur eins.


    ich bin hier in der "familie" die EINZIGE, die sich ums kind kümmert. und die EINZIGE, die berufstätig ist und geld verdient. also werden beide bereiche zu 100% von mir abgedeckt. mit wie vielen stunden täglich und wie das gewichtet ist, spielt dabei doch wohl keine rolle. davon ab, dass sich sowas mal verschieben kann. wenn ich ein seminar organisiere, bin ich 3 tage weg und meine mutter hat meinen sohn. sollte mein junge (gott bewahre) schwer krank werden und ins KH müssen, würde ich bei ihm bleiben und schlussausende.


    lg, patrick

  • Danke Patrick, ich bin zwar nicht AE, aber sonst kann ich bei dir unterschreiben! Und den Begriff "Nebenkind" finde ich so abwertend und gruselig, da mag ich mich gar nicht an der Umfrage beteiligen! Ich habe weder einen Nebenjob noch ein Nebenkind und bin es satt, mich deswegen von anderen abwerten zu lassen, die es eben nicht schaffen, beides zu kombinieren!



    LG, Suse


    Denn leise kann ja niemand hören... #blume

  • und ein vater ist immer ein vater ist immer ein vater ist immer....


    wir machen beide abstriche. und zwar bei job und kind. also hält es sich die waage. ich bin mutter. und ich bin berufstätig. meine kinder sind nicht nebenkinder. mein job nicht nebenjob. dafür ruhen meine hobbies zum grösstenteil. dort mache ich die abstriche.


    genau das ging mir auch durch den Kopf. Hier ist auch ein Vater der, wie ich, 30 Stunden berufstätig ist und im Haushalt (mindestens) soviel wie ich macht.


    Natürlich könnte ich, wenn ich mehr arbeiten würde, mehr Geld verdienen und mehr Karriere machen. Aber ich nehme meinen Beruf wichtig, es ist definitiv kein Nebenjob!


    Meine Kinder sind im mir am aller wichtigsten! Das heißt aber nicht dass ich im Normalfall 100% meiner Zeit mit ihnen verbringen muss. Und wenn Sie mal 100% Eltern brauchen, bekommen wir das mit und hab diese Zeit. Ich oder mein Mann. Bisher kam es nicht vor, dass wir beide die wichtigste Besprechung des Jahrhunderts gleichzeitig hatten und unsere Kinder uns brauchten. Und dann müsste eben eine Besprechung dran glauben.


    Dieses Lebensmodel ist uns sehr wichtig, und ich halte es auch für möglich es zu gestalten (wenn man das will). Eventuell hat man dann eine weile weniger Geld, weniger Zeit für Hobbies, schläft zuwenig ... aber wenn man das so will, geht's.


    Um hier echte Wahlfreiheit zu haben (wie man Arbeit, Kinder und dies-und-das organisieren will) hoffe ich, dass sich die Gesllschaft anpasst. Ich möchte, dass es selbstverständich wird, in Teilzeit Karriere machen zu können und nicht nur mit unbegrentzten Überstunden. Das Ehegattensplitting ist falsch, wir brauche steuerliche Vergünstigungen für Eltern und keine unterstützung der Alleinverdiener Ehe. Und natürlich braucht es großartige Kinderbetreuungsplätze.

  • Das ist gerade auch wieder mein Thema. Ich arbeite 17-20 Stunden pro Woche momentan, die Kinder sind 18 Monate 5 Jahre und 7 Jahre. Den Kleinen nehm ich mit auf die Arbeit. Ich habe also ständig den Spagat, Kind/Kindern und Job gerecht zu werden. Da eigentlich vorgesehen ist, dass ich die kleine Einrichtung später übernehme, steckt da auch viel Verantwortung drin.


    Heute bedeutet das wieder, dass ich heute morgen alle Kinder fertig gemacht und in KiGa und Schule gebracht habe, dann mit dem Kleinen den Haushalt geschmissen, vorgekocht und mich auf die Arbeit vorbereitet habe und den ganzen Vormittag zu organisiert habe, dass er um Punkt 11 Uhr einschläft. Nun muss ich ihn gleich wecken und los.


    Ich liebe es zu arbeiten und kann ohne eigentlich nicht, aber eigentlich hätte ich schon mal Lust, diesen ganzen Druck abzuwerfen und mich mal nur um mich und die Kinder zu kümmern. Ich schaffe es tatsächlich kaum, diese zwei Welten zu vereinbaren.


    Wie schafft ihr anderen das? "Muss" es gehen, oder seid ihr tatsächlich glücklich so? Ich finde auch, dass hier IMMER irgendwas zu kurz kommt. Meistens bin ich es:rolleyes:.


    Edit: bei uns kommt noch dazu, dass ich definitiv noch ein 4. Kind möchte und aus persönlichen Gründen Fremdbrtreuung erst frühestens ab 2 Jahren in Frage kommt

  • Ich bin mittlerweile berufstätig mit Kind. Mein Kind ist aber schon neun und ich merke, wie sich mein Fokus von ihr wegbewegt. Bei mir kommt hinzu, dass ich durch das Wechselmodell zeitweise kinderlos bin und abends so lange arbeiten kann, wie ich will oder nötig finde. Wenn mein Kind dann wieder bei mir ist, fällt es mir mitunter schwer, auf Mama umzuschalten. Das schlechte Gewissen war, ist und bleibt immer dabei.

    "Stay afraid, but do it anyway. What’s important is the action. You don’t have to wait to be confident. Just do it and eventually the confidence will follow." Carrie Fisher

    LG Matilda mit Tochter (08/2004) und Sohn (09/2015)

  • Ich verstehe dein Thema genau. Und es zeigt so wunderbar meinen derzeitigen Konflikt.
    Denn ich bin mehr Mutter im Herzen und etwas weniger Studentin. Sprich: um mein Studium schaffen zu können, müsste ich eigentlich auf das Modell Hauptstudium und Nebenkinder wechseln. Das wäre auch grundsätzlich möglich, da es meinen Mann auch noch gibt. Aber ich schaffe es innerlich nicht, weil ich eben so gerne Mutter bin (und trotzdem auch liebendgerne nebenbei studiere... dabei aber nicht ausreichend erfolgreich bin unter diesen Umständen).

    LG Miriam mit 2 Jungs (2004 und 2006)

  • Ich finde, diese Frage ist schon berechtigt. Ich habe mich mehrmals überarbeitet, weil ich versucht habe, beides zu 100% zu machen...


    Die einzige Ausnahme waren bei mir Krankheiten, ich habe und würde niemals ein krankes Kind in die Betreuung geben. Aber ansonsten hatte der Beruf schon einen sehr hohen Stellenwert, weil ich einen anspruchsvollen Beruf habe und meine Sache gerne richtig gut mache und nicht nur mittelmäßig oder halbherzig.


    Das hieß dann z.b. dass für hausaufgabenkontrolle, fahrdienste zu vereinen o.ä. keine Zeit war.


    Ich war aber mit zwei Kindern und 50% Arbeit an der Belastungsgrenze und darüber hinaus. Was ich jetzt mache, wo Kind Nr drei da ist, weiss ich noch nicht. Allerdings bin ich ja jetzt auch nicht mehr AE. Wenn ich wieder arbeite, müsste (und würde) mein Freund seine Arbeitszeit reduzieren.

  • Ich bin Mutter mit Job. Momentan total eindeutig. Das liegt zum einen am Job, der mich nicht ausfüllt, nicht glücklich macht, und mich zeitweise anödet und nervt. Und das liegt daran, dass mein Sohn einfach noch so klein ist, und so hilfsbedürftig, und ich ihn daher nicht ausreichend aus meinen Gedanken raus bekäme, um mich 100 %ig voll auf einen Beruf zu konzentrieren. Also nicht falsch verstehen, wenn ich meinen Job mache, dann mach ich ihn gut.


    Mein Job sehe ich trotzdem nicht als Nebenjob an, er ist mein Beruf. Und mein Kind ist natürlich niemals ein Nebenkind. Das eine hat mit dem anderen nix zu tun. Ich hab einen Beruf, und in meinem Beruf einen Job. Ich bin dort auch konzentriert, keine Frage. Aber trotzdem geht mein Sohn immer vor (noch? - keine Ahnung!). So richtig kann ich v.a. nicht bei ainu und schneckenpups unterschreiben - weil ich zwar auch finde, dass man das gesellschaftlich fordern sollte und so weiter (sorry, bin momentan zu müde, um da genauer drauf einzugehen), aber GEFÜHLT, jetzt v.a. während der Kleinkindzeit, setzt mein Hirn und mein Herz eben Prioritäten. Und die liegen doch grade eher beim Kind/den Kindern.


    Und von daher bin ich eine berufstätige Mutter mit Job ;)

  • Also wenn dann bin ich Mutter mit Beruf. Denn das was ich arbeite ist kein "Job" zum Geld verdienen, sondern ein Beruf, denn ich mir mit viel Zeit, Geld und auch Herzblut erarbeitet habe.


    Nicht nur deshalb kann ich nix ankreuzen, denn ich merke, dass es sicherlich unterschiedlich ausfallen würde, je nachdem wo ich gerade bin.
    Hier im Büro komme ich mir eher vor wie berufstätig mit Kindern. Wenn ich gleich mit den Kindern beim Kitafest bin, sieht das sicherlich anders aus *g*.


    Mein Mann ist übrigens auch keins von beidem eindeutig. Bzw. doch. Denn er arbeitet soweit von unserm Familienzuhause weg, dass er 3-4 tage die Woche, bis auf kleine Telefonate und die Kinderzeichnungen an seinem Schreibtisch, NUR berufstätig ist und die anderen Tage fast NUR Vater.
    Und so sehr mich das ständige Wechseln zwischen den Rollen manchmal stresst, würde ich doch nicht mit ihm tauschen wollen.


    mit J. (3/2008) und G. (1/2011)



    2.321 Beiträge!

    • Offizieller Beitrag

    Solange solche Zitate umgehen, solche Umfragen gemacht werden ind die Modelle so gegeneinander gerechnet werden, wird sich nie was ändern.


    Ich glaube zu verstehen, was Dich zu der Frage treibt... Dennoch finde ich es ein ganz klares Zeichen dafür, dass es an allen Ecken und Enden noch krankt mit der Gleichberechtigung.


    Ich bin Talpa, ich habe Kinder und ich habe einen Beruf - und das sind zwei Sachen, die sehr verschieden sind.


    Liebe Grüsse


    Talpa


  • danke. du hast das irgendwie kurz und griffig formuliert, was mir irgendwie die ganze zeit so schwammig im kopf rumtreibt.

    mit elfchen 04/09 und minielfchen 03/12


    quand ta thèse te pousse à bout et que tu veux tout arrêter kannste vergessen.


    #rose 49,7

  • ich kann auch nichts eindeutig einkreuzen:
    unsere Tochter ist 4 und braucht aus meiner/unserer Sicht noch viele Aufmerksamkeit, sie läuft definitiv nicht nebenbei
    und ich würde ohne meine Tochter dieses Job nicht machen, oder hingebungsvoller machen
    aber ich arbeite 40 Stunden und es ist definitiv nicht eine Nebensache in meinem Leben


    Die Realität ist (für mich mindestens) einfach so; man kann nichts beides haben. Und dies hätte ich vor dem Kind NIE gesagt weder verstanden

  • Im Moment noch Mutter mit Job, ich habe den Job lange auch stundenmäßig sehr runtergeregelt deswegen und bin erst seit kurzem wieder annähernd auf Vollzeit.


    Wegen der Selbständigkeit kann ich das zum Glück weitgehend selbstbestimmt steuern und kann meine Arbeit auch so legen, daß ich im Alltag der Kinder sehr präsent bin.


    Es ist eine ganz bewusste Entscheidung, für die Kinder jetzt, wo sie uns so intensiv brauchen, möglichst viel da zu sein. Es funktioniert, weil Oma und inzwischen auch Papa die Betreuung mittragen, sonst würde ich wohl auch jetzt noch mehr gebraucht.


    Dennoch ist mir mein Job sehr wichtig und ich habe auch den Fokus darauf, wie ich das noch sinnvoll ausbauen kann. In ein Paar Jahren müßte ich dann wohl etwas anderes anklicken.

    Viele Grüße
    Elena mit Mini1 (*2004) und Mini2 (*2006)

  • Und ich bin dicke Bohne, ich habe ein Kind, und ich hatte vorher keinen "richtigen" Beruf und jetzt auch nicht.
    Der Beruf, die Berufung, die Ausbildung und die davon teils entkoppelte Frage, wie man tatsächlich sein Geld verdient, hängt nur zu einem winzigen Bruchteil am Kind.


    Als ob alle Frauen, würden sie nur ja nicht durch ein Kind "behindert", 100% Karriere machen.
    Mir kommt das Wort "Karriere" mittlerweile zu den Ohren raus. Was ist das denn bloß?