"Schön, dass Du Deine Frau so unterstützt!" SLP

Ja, navete, manche denken, dass ohne Frau/Mama nix läuft.
Mein (nicht mal 40 -jähriger) Chef war ganz erstaunt, dass ich zum Kollegiumsausflug mit Übernachtung mitkomme und ob mein Mann die drei Kinder auch alleine schaffe

Ich habe gesagt, dass sie es vermutlich überleben werden.

Ganz schlimm fand ich es schon als Teenager, wenn ich bei einer Freundin war. Beide Eltern berufstätig (Architekten) um die 40 und er lies sich am Tisch immer bedienen, räumte nie seinen Teller etc. weg.
Konnte ich gar nicht verstehen.

@ts: Einerseits verstehe ich dich, aber andererseits... Von meiner Schwiegermutter könnte auch so etwas kommen, tut es aber nicht. Ich glaube, dass die Generation einfach das gern zuhause hätte.

Ihr: "Schön, dass Männer jetzt mit zur Geburt können." hat mir gezeigt, dass sie das auch gern gehabt hätte. Wobei ich persönlich bei einem hypothetischen nächsten Mal (drittes Kind wollen wir nicht) meinen Mann daheim lassen würde. (Bei der letzten Geburt ist er abgekippt und ich habe das Ding allein gewuppt.)

Meine Eltern hatten große Sorge, dass mit meinem Mann etwas nicht stimme, weil er wickeln konnte und es auch freiwillig gemacht hat ... die haben sich richtig darüber lustig gemacht.

Und mein Schwiegervater musste mal auf meine Nichte aufpassen und ist dann mit ihr kilometerweit zu uns gefahren, als sie die Windel voll hatte . Ich hab mich dann erbarmt.

Mein Mann kocht gern. Vor Allem, wenn Besuch kommt. Und meine Mutter sagt mir regelmäßig, wie gut ich es doch hätte,IMMER bekocht zu werden. Immer mit dso einem Unterton, dass ich raushören kann, dass SIE so viel mehr alleine geschafft hat und ich es mir hier wohl ziemlich gemütlich mache.Dass ich unter der Woche meistens koche, kriegt sie so gar nicht mit... Irgendwann hab ich mal geantwortet: "Und wie gut ER es hat, er bekommt (tatsächlich IMMER - ich kann mich nicht dran erinnern ihn je mit Wischmob oder beim Kloputzen gesehen zu haben) geputzt!"

ja kenne ich..von der mutter mines partners..
im urlaub bei ihr hat der kleine gespuckt,ich war grad im gespräch mit meinem großen,und meinte er könne das ja auch mal wegmachen als sie mich gerufeh hatte,da meinte sie es wäre meine aufgabe

Da Ihr beide arbeitet verstehe ich Deinen Unmut.

Ich arbeite nicht. Ich studiere nur still und leise vor mich hin (an den Wochenenden vor Semesterende). Das zählt nicht.

Zitat von navete

Zitat von »Narzisse«

In der Generation bin ich milde.

Mich schockt es eher, wenn Frauen meiner Generation (mal grob gesprochen zwischen 1970 und 1980 geboren) mir mitteilen, dass icih mich glücklich schätzen könne, einen Mann zu haben, der sich verantwortlich fühle für Kinder und Haushalt...

Oh, wie praktisch *unterschreib*

Ja. Und die, wenn man mal ein paar Tage weg ist (z.B. auf Fortbildung) ganz besorgt fragen, wie ich das denn dann mit den Kindern mache.
Wenn mein Mann mal weg ist, fragt ihn das niemand
(und ich bekomme da auch nur wenig "Mitleid" bzw. Hilfe-und Mitess-Angebote im Gegensatz zu ihm, wenn ich weg bin!)

LG
navete

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Hier exakt das gleiche Spiel.

Zitat von Narzisse

In der Generation bin ich milde.

Mich schockt es eher, wenn Frauen meiner Generation (mal grob gesprochen zwischen 1970 und 1980 geboren) mir mitteilen, dass icih mich glücklich schätzen könne, einen Mann zu haben, der sich verantwortlich fühle für Kinder und Haushalt...

Ich finde aber, die Frauen haben nicht ganz unrecht.

Also, das mit dem "glücklich schätzen" ist natürlich Quatsch, wenn dabei etwas von "ihm dankbar dafür sein müssen" mitschwingt oder "Du hast Glück, dass er mehr tut, als er müsste..."

Aber dass es keine Selbstverständlichkeit ist, stimmt schon. Das hätte ich früher nicht gedacht.
Da dachte ich, dass die Gleichberechtigung in allen Köpfen und Herzen meiner Generation selbstverständlich angekommen sei.
Aber ich habe jetzt in meinem Umfeld (und auch hier im Forum) schon so oft mitbekommen, dass bei recht vielen Männern mit der Geburt des ersten Kindes so ein Kindheits-Modus wieder anzuspringen scheint, in dem sie dann plötzlich jegliches Geschwätz von gestern über Gleichberechtigung vergessen und eine Haushaltsführung und Kinderbetreuung "wie bei Muttern früher" als Selbstverständlichkeit vehement einfordern.

Zitat von Nele72

Aber ich habe jetzt in meinem Umfeld (und auch hier im Forum) schon so oft mitbekommen, dass bei recht vielen Männern mit der Geburt des ersten Kindes so ein Kindheits-Modus wieder anzuspringen scheint, in dem sie dann plötzlich jegliches Geschwätz von gestern über Gleichberechtigung vergessen und eine Haushaltsführung und Kinderbetreuung "wie bei Muttern früher" als Selbstverständlich einfordern.

einfordern und auch bekommen sind ja zwei verschiedene paar Schuhe
klar war wurde auch bei uns die Aufgabenverteilung mit der Geburt des 1. Kindes durchgeschüttelt, man muss dann einfach am Ball bleiben und man muss vor allem dem Mann auch zutrauen die Aufgaben zu übernehmen. Ich erlebe nicht wenige Frauen die aus lauter Sorge (der Mann könnte das Kind nicht richtig "umsorgen" oder etwas falsch machen oder etwas machen, was sie selber völlig anders machen würden) automatisch die meisten Aufgaben lieber selbst erledigen.

Zitat von Hermine

bzw. von ihren Männern erwarten, im Haushalt Dinge genau so zu machen, wie sie (die Frauen) es wollen. Da schwingt ja auch das "Haushalt ist Frauensachen und der Mann "hilft"" mit.

Mein System, die Wäsche aufzuhängen IST aber nunmal das einzig gescheite!

Zitat von Nele72

Aber ich habe jetzt in meinem Umfeld (und auch hier im Forum) schon so oft mitbekommen, dass bei recht vielen Männern mit der Geburt des ersten Kindes so ein Kindheits-Modus wieder anzuspringen scheint, in dem sie dann plötzlich jegliches Geschwätz von gestern über Gleichberechtigung vergessen und eine Haushaltsführung und Kinderbetreuung "wie bei Muttern früher" als Selbstverständlichkeit vehement einfordern.

Ich glaube, das ist eher so ein generelles Ding, wo es dann wieder um die gefühlte Verantwortlichkeit geht. Ich bin mit der Geburt und dem plötzlichen Umsturz unserer Alltagsgewohnheiten auch ins Gehege gekommen, und ich merke besonders zu Zeiten, in denen mein Mann das Kind hauptsächlich betreut, wie bequem es wäre, die Verantwortung nicht teilen zu müssen. Ich mein, Kinderbetreuung kann schon Vollzeitbeschäftigung sein, und die Mehrkapazitäten (vorher hat man ja auch den Tag rumgebracht) werden einem ja nicht magisch angehext oder der Tag bekommt eine wundersame Verlängerung oder so, um das auszugleichen.
Verstehen kann ich also insgesamt, sowohl bei Männern als auch Frauen und überall sonst, dass das einfach ne schwere Umstellung sein kann, die man gern von sich weisen würde. Und weil dann auch oft niemand sonst beteiligt ist bei der Erzeugung dieses neuen Vollzeithobbys, bleibt eben nur das andere Elternteil, und wenn man es noch so sehr liebt. Das Auszuklamüsern erfordert halt oft ordentlich Reflexion, die auch wieder nicht jedem Menschen liegt. Außerdem fehlen ja dann neuerdings die Kapazitäten zu gemütlicher Reflexion
Dann ist die Kraft zum Diskutieren, zum Einfordern nicht da beim sich verantwortlich fühlenden Elternteil (gesellschaftlich vermitteltes Verantwortungsgefühl, zumindest zu einem guten Teil, denn das Kind wird in den meisten Fällen eher keinen Schaden nehmen, wenn das andere Elternteil lernt, mit ihm umzugehen - was ja im Ernstfall auch im Interesse dieses Elternteils liegt, da käme dann das Verantwortungsgefühl ganz allein...), und subjektiv leiden natürlich beide, auch bei enormen Unterschieden in der tatsächlichen Last, an der reduzierten Zeit und Kapazität.

Zitat von heidschnuck

Mein System, die Wäsche aufzuhängen IST aber nunmal das einzig gescheite!

Ja. Also, mein System natürlich. Wir haben uns vorerst prima geeinigt: Mein Mann hängt die Wäsche auf, ich betrete den Trockenraum im Keller nur in alleräußersten Notfällen und mit so weit wie möglich geschlossenen Augen. Wir streiten uns jetzt nicht mehr wegen der blöden Wäsche.

Edit:

Zitat von Hermine

Ernsthaft: Eine nette Bekannte hat mir erzählt, dass sie ihrem Mann einen "Spülmaschinen-Einräum-Plan" aufgehängt hatte und wunderte sich, dass er sich nicht daran hielt/dann die Spülmaschine nicht mehr einräumte. Da hätte ich dann auch keine Lust mehr.

...und das mache hauptsächlich ich. Er muss nur beachten, dass er die Maschine früher anmachen muss als ich das tun würde, weil er sehr viel weniger Zeugs reinkriegt.

Disclaimer: Für so gut wie alles andere, inklusive Autoreparatur, sind wir gemeinsam verantwortlich. Und Saugen macht ausschließlich er.

Also, ich bin auch sehr an dem wasche-aufhäng-system interessiert...
Und den Geschirrspüler-einräumen-Plan würde ich auch zu gerne sehen... (Laut meinem Mann kann ICH das nämlich nicht, also muss er das machen. )

Unlängst sagte die Gattin meines Schwiegervaters zu mir :" Ich finde es total unfair, das die gesamte finanzielle Verantwortung gänzlich auf XYZs Schultern liegt und das du du nicht die ehrgeizigste bist wussten wir ja schon immer..... "

Ich hab es mir verkniffen darauf irgendetwas zu erwiederen...die zweite Ehe meines Schwiegervaters ist Kinderlos geblieben...

Naja, die Kinder würden schließlich auf sich selbst aufpassen und sich versorgen, während dein Mann vernünftig arbeitet. Also, da hat sie schon recht. Du bist da echt nicht ehrgeizig genug
Wir könnten Schwiegereltern tauschen. Meine Schwiegermutter musste arbeiten, die Arme, während ihre Kinder, mit denen sie nicht arg viel anfangen konnte, von der Oma betreut wurden.

Zitat von Sookiie

Unlängst sagte die Gattin meines Schwiegervaters zu mir :" Ich finde es total unfair, das die gesamte finanzielle Verantwortung gänzlich auf XYZs Schultern liegt und das du du nicht die ehrgeizigste bist wussten wir ja schon immer..... "

8I Hut ab, dass du da ruhig bleiben konntest