Verklebte Faszien - wie weit ist das bekannt?

Liebe interessierte Neu-Rabeneltern,

wenn Ihr Euch für das Forum registrieren möchtet, schickt uns bitte eine Mail an kontakt@rabeneltern.org mit eurem Wunschnickname.
Auch bei Fragen erreicht ihr uns unter der obigen Mail-Adresse.

Herzliche Grüße
das Team von Rabeneltern.org
  • Hallo,


    seit drei Jahren experimentiere ich mit meiner Hüfte rum.
    Ich habe beidseitig mittelstarke Arthrose, zwei Ärzte meinten, es könne bei den Schmerzen, wie ich sie beschreibe, nur noch ein neues Hüftgelenk helfen.


    Eine Therapeutin meinte, mein Problem klinge irgendwie nach verklebten Gelenkskapseln. (Ich kann die Beine nur noch minimal spreizen, überschlagen z. B. geht schon nicht mehr)


    Jetzt habe ich gegoogelt und bun über die Gelenkskapseln auf die verklebten Faszien gestossen - das klingt ja, als wären verklebte Faszien die Wurzeln nahezu jedes Übels!


    Ich leide z. B. seit Jahren unter Hexenschuss - mal mehr, mal weniger... Unter Umständen alles das gleiche Problem?


    Das wäre ja fantastisch, weil behandelbar!


    Ich hab mir jetzt sofort die Faszienrolle bestellt und hoffe irgendwie auf ein Wunder...


    Wundern tut mich, dass keiner der drei ortopädischen Ärzte mich auf diese Möglichkeit hingewiesen hat.


    Ist das vielleicht Hokuspokus und ich verrenne mich da in eine falsche Hoffnung?


    Kennt das noch wer oder bin ich sowieso die Letzte, die davon gehört hat?


    Und dann noch einen schönen Sonntag. :)

    Mit vielen lieben Grüßen von Alexy und dem Rest von hier! 8)




    "Für die Welt bist du irgendjemand, aber für irgendjemand bist du die Welt."
    Erich Fried

  • Sorry, nicht direkt OT, aber auch nicht direkt auf die Frage:


    Wer sagt denn, Du brauchst ein neues Gelenk wegen der Schmerzen? Grundlage einer solchen Aussage kann doch nur ein entsprechender Röntgenbefund sein!? #gruebel Mich macht das sehr stutzig.


    Hast Du Deine Infos von einer Seite, auf der man etwas Entsprechendes kaufen konnte? Klingt für mich so... Ich würde nichts kaufen, sondern mir erstmal entsprechende Krankengymnastik verschreiben lassen, oder (wenn das für Dich drin ist) selbst welche zahlen. Viele Physios haben von so motorischen Sachen fast mehr Ahnung als Orthopäden (eigene, leidvolle Erfahrung).


    Ansonsten such doch bitte mal nach einem Sportmediziner/Chirotherapeuten in Deiner Nähe!!


    Das klingt ja atemberaubend schlimm. Oh man, ich wünsche Dir von Herzen gute Besserung!!

  • Witzig, ich habe gerade in der aktuellen ZEIT einen Artikel dazu gelesen. Den gibt es leider nicht online. Tenor des Artikels ist aber, dass das ja alles nicht bewiesen ist, teilweise alter Wein in neuen Schläuchen verkauft wird (weil viele der Übungen usw., die tatsächlich wirksam sind, aus dem Yoga oder Pilates kommen),...


    Meine vollkommen laienhafte Meinung dazu: Das, was da beschrieben wird, nämlich dass das weiche Bindegewebe (sprich die Faszien) "entklebt", gelockert, gedehnt werden sollen - das kommt mir durchaus schlüssig vor und ich kann mir gut vorstellen, dass sich mit entsprechenden Übungen die Beweglichkeit verbessern lässt.


    Ob dass dann die Universallösung für alle Leiden ist, weiß ich nicht :D

  • Externer Inhalt www.youtube.com
    Inhalte von externen Seiten werden ohne Ihre Zustimmung nicht automatisch geladen und angezeigt.
    Durch die Aktivierung der externen Inhalte erklären Sie sich damit einverstanden, dass personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr Informationen dazu haben wir in unserer Datenschutzerklärung zur Verfügung gestellt.

  • Wir hatten während der Ausbildung (Ergo) Anatomie bei einem Physiotherapeuten. Der hat uns das mit den Faszien am Rücken sehr eindrücklich gezeigt, Kandidaten waren wir selber. Man hört es, man sieht es und man spürt es auch deutlich. Die ganze Angelegenheit ist recht schmerzhaft, aber hinterher ist es großartig. Ob es das an der Hüfte auch so gibt, weiß ich nicht. Aber eine weitere Weisheit, die uns vermittelt wurde, ist, dass man bei Orthopäden sehr vorsichtig sein sollte und sich IMMER noch mindestens eine weitere Meinung möglichst von einer weiteren Berufsgruppe einholen sollte. Ich würde mich nach einem guten Physiotherapeuten richten an deiner Stelle, ein neues Hüftgelenk ist ja nun echt keine Kleinigkeit...

    J. *7/2009 L. *1/2012 M. *8/2016

    Sie haben gewonnen: Brokkoli n015.gif

    "so gut wie es früher war, ist es früher nie gewesen" Hermann van Veen

  • Eine von mir sehr geschätzte Physiotherapeutin hält viel davon, das Gleichgewicht Faszien/Muskeln zu "trainieren" (und hat mir die blackroll sehr ans Herz gelegt.). Allerdings bei (wiederkehrenden) Verspannungen im Rückenbereich.


    Ob Hüftbeschwerden damit behandelt werden können weiß ich aber nicht.


    Das ist also kein (esoterischer) Quatsch, man muß aber schauen, ob den spezifischen Beschwerden damit sinnvoll entgegengewirkt werden kann.

  • Externer Inhalt youtu.be
    Inhalte von externen Seiten werden ohne Ihre Zustimmung nicht automatisch geladen und angezeigt.
    Durch die Aktivierung der externen Inhalte erklären Sie sich damit einverstanden, dass personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr Informationen dazu haben wir in unserer Datenschutzerklärung zur Verfügung gestellt.


    Da fällt mir dieses Video ein. Es dauert zwar 6 Minuten aber es kommt auch jemand vor dem ein künstliches Hüftgelenk erspart blieb durch Shiatsu in dem Fall :)


    Würde auch erstmal alternativen probieren. OP geht ja dann letztendlich immer noch.


    LG und gute Besserung

    peaceful

    Einmal editiert, zuletzt von OrangeBelly () aus folgendem Grund: Link

  • hallo


    meine erfahrung, allerdings aus einem anderen zusammenhang: eins meiner kinder kam mit klumpfüssen auf die welt. diese wurden mit intensiver phsyiotherpie behandelt. das lockern der faszien spielte dabei eine wichtige rolle, und es ist absolut erstaunlich, wie die form und beweglichkeit der füsschen dadurch verbessert werden konnten. guck: http://klumpfuss.ch/, "fallbeispiele".


    ABER die behandlung wurde in unserem fall von einer hochspezialisierten physiotherapeutin durchgeführt und fand mehrmals wöchentlich statt. die behandlung erforderte viel geduld, war aber schmerzlos.


    (finanziell ist sie für orthopädInnen deutlich weniger attraktiv als chirurgische massnahmen. das würde ich an deiner stelle mitbedenken, wenn du dich beraten lässt.)


    ich drück die daumen, dass du eine gute lösung für eine linderung deiner schmerzen und bewegungseinschränkungen findest!

    ko_nijntje mit muck (2004), mogli (2006), miep (2007) und mimir (2011)

    Einmal editiert, zuletzt von ko_nijntje ()

  • Danke für eure Antworten und Links!


    Ich habe natürlich MRT und Röntgen hinter mir und die fortschreitende Arthrose erkenne ich mittlerweile selbst am Röntgenbild.
    Warum das bei mir so ist, kann mir keiner sagen.


    Die Physioterapeutin meinte eben, bei einer mittelgradigen Arthrose hätte man noch keinen Knochenkontakt (das sind die jäh einschießenden Schmerzen, die mir mit Knochenkontakt erklärt wurden), schon gar nicht hätte man deshalb Bewegungseinschränkungen und der Ruheschmerz kommt ihr auch unlogisch vor.


    Das Tolle ist, sie besucht Ende Jänner einen Fortbildungskurs mit Thema Hüftbeschwerden, der Vortragende scheint ein Meister seines Faches zu sein - und die nehmen mich jetzt als Zeigeobjekt, weil mein Fall so spannend ist. #laola


    Und die Therapeutin meinte, wenn es verklebte Gelenkskapseln sind - und danach klingt es für sie - dann kriegt der das in den Griff.
    Mein Gott, wenn das stimmt... schmerzhaft wird es halt, aber was solls.


    Jetzt schon die Hüfte auszutauschen ist für mich keine Option. Deshalb suche ich nach anderen Lösungen.
    Bis jetzt nehme ich viele Mittelchen, die den Knorpel aufbauen - frei nach dem Motto hilfts nix, so schadts nix - und ich habe mir auch schon zweimal diese Hyalinsäure ( oder so) injizieren lassen. Das hat aber gar nicht geholfen und war nur teuer.


    Also: Alle Hoffnung auf die verklebten Faszien. ;)

    Mit vielen lieben Grüßen von Alexy und dem Rest von hier! 8)




    "Für die Welt bist du irgendjemand, aber für irgendjemand bist du die Welt."
    Erich Fried

  • meine freundin ist physio mit fdm-weiterbildung und hat bei mir schon einiges behandelt..meine arthrose in den händen z.b...die schmerzen die ich hatte, habe ich nach 2 behandlungen so nicht mehr gehabt..und das ist letztes jahr im märz gewesen.
    rücken, schulter, fuß und ellenbogen haben wir auch durch..ist schon wirklich sehr schmerzhaft, aber effektiv!

    Es grüßt die Charjulie....


    psss..bei den kreativraben mit Naturkosmetik aktiv... :D

  • Danke für den Link von Quarks & Co! War sehr informativ.

    Ring the bells that still can ring
    Forget your perfect offering
    There is a crack in everything
    That's how the light gets in.
    -Leonard Cohen-

  • Mein Orthopäde legt mir die Blackroll auch sehr ans Herz und ebenso Yoga! Er ist super aus und fortgebildet, hat den Facharzt noch nicht so viele Jahre, aber beliest sich ständig auch zu neuen Sachen. Ist also keine Hokospokus.


    Bei mir sind Verspannungen bisher der Behandlungsschwerpunkt, aber meine eine Hüfte "mukt" auch schon rum.

    Wenn wir einen Menschen glücklicher und heiterer machen können, so sollten wir es in jedem Fall tun, mag er uns darum bitten oder nicht.


    - Hermann Hesse: Das Glasperlenspiel -

    • Offizieller Beitrag

    Also einen Versuch ist so eine black roll auf jeden Fall wert. Ich habe es im Fitnessstudio ausprobiert und es ist zwar anfangs recht schmerzhaft, aber danach hab ich mich super gefühlt. Allerdings war es bei mir auch der Rücken, aber ich kann mir vorstellen, dass es bei der Hüfte auch was bringt, gerade wenn man aufgrund von Schmerzen noch Fehlhaltungen hat.

  • Die Kapsel verklebt, vernarbt durch die ständige bzw. immer wiederkehrende Entzündung bei einer Arthrose. Dadurch gibt sie dem Gelenk weniger Spielraum und das schränkt die Bewegung ein.
    Die Muskeln verspannen sich um das Gelenk zu schützen und typischerweise sind das Abspreizen und die Außendrehung der Beine als erstes eingeschränkt.
    Das ist dann ein blöder Kreislauf: Die Muskeln verkürzen sich (und damit kommt man automatisch mehr ins Hohlkreuz, was dann LWS-Beschwerden macht) und die Hüftgelenksfläche wird immer ungünstiger belastet.
    Das Wichtigste ist daher erst mal, dass Du die Gelenkfreiheit wiedererlangst. Durch Dehnungen der Muskeln und natürlich auch über die Faszien, die alles Bindegewebe umfassen. Also Sehnen, Umhüllungen der Muskeln, Verbindungen der Muskulatur untereinander usw.


    Bindegewebsmassage gibt es schon seit den Sechziger Jahren. Rolfing kommt auch daher, das ist alles nicht neu, aber wird gerade wiederentdeckt. Meiner Meinung nach auch zurecht..
    Solange Du das nicht als alleinige Behandlung ansiehst, kann die Rolle da sicher helfen, ich habe auch nur Gutes darüber gehört (und habe auch eine, aber es tut so weh :D :/ ).


    Dehnen, dehnen, dehnen. Kapsel und Muskeln. Letzteres geht alleine, für die Kapsel brauchst Du Unterstützung.

  • Die Muskeln verspannen sich um das Gelenk zu schützen und typischerweise sind das Abspreizen und die Außendrehung der Beine als erstes eingeschränkt.
    Das ist dann ein blöder Kreislauf: Die Muskeln verkürzen sich (und damit kommt man automatisch mehr ins Hohlkreuz, was dann LWS-Beschwerden macht)

    Ah, das klingt, als würdest du über mich sprechen... Wobei bei mir die Hüfte gar nicht der Schwerpunkt ist, mehr so die Knie, unterer Rücken... Aber das hängt ja alles zusammen.



    Hmm, ich schau mich mal um nach so einer Rolle. Gibt's da irgendwas Empfehlenswertes?

  • Hüftschmerzen treten sehr spät auf. Oft hat man vorher Schmerzen in den Knien oder auch im Rücken, obwohl eigentlich die Hüfte der Auslöser ist. Zumindest oberflächlich gesehen der Auslöser :D

  • Nee, bei mir sind's schon die Knie. Schon immer. Aber jetzt, wo ich älter werde #augen , merke ich, dass ich "überall" Probleme kriege. Gegen Verkürzungen angehen (Oberschenkel!) und Muskel-Gegenspieler dehnen steht fett auf der Agenda für dieses Jahr.

  • Schnuppe hat das leider seit Jahren im HWS Bereich. KG über einige Jahre brachten einiges an Schmerzlinderung.

    LG
    Marau
    #kerze M. 06.09.1984 - 02.01.2017
    Was man tief im Herzen trägt, kann man nicht durch den Tod verlieren.

  • Mein Mann ist HP und arbeitet vorwiegend mit manuellen Therapien. Die Behandlung der Faszien ist dabei sehr sehr wichtig und er hat speziell dazu nochmal weitere Ausbildungen gemacht, weil das enorm viel bringt für die Patienten. Einer der Fazienexperten hierzulande, bei dem er u.a. auch gelernt hat, ist Robert Schleip der mit "Faszien Fitness" ein gutes Buch für Alltag und Sport veröffentlicht hat.
    Ich kann Dir nur empfehlen, Dich damit zu beschäftigen. Vielleicht hast Du ja einen guten Körpertherapeuten, der da gezielt mit Dir arbeiten kann und Dir noch einiges zum selber unterstützen zeigt.