Wo das Kind bekommen? Heimat oder Wohnort?

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  • Ich teile die Meinung der anderen - vermutlich fände ich es besser, eurer neuen Familie am neuen Ort eine Chance zu geben.

    Du wohnst zwischen München und Landsberg? Zumindest der Karte nach sieht das jetzt nicht soooo dramatisch aus. 20 km zum nächsten Krankenhaus sind in unserer Ecke von Bayern auch nicht gerade selten.
    Allerdings funktioniert hier das Leben auch - leider! - sehr schlecht ohne Auto. Ich kenne tatsächlich niemanden, der keines hat. Und mit öffentlichen Verkehrsmitteln wäre ich z.B. auch niemals in die Klinik gekommen.

    Könnt ihr euch nicht vor der Geburt noch einen fahrbaren Untersatz beschaffen? Ich gehe nicht davon aus, dass ihr darum herum kommt und dein Freund wäre dann mit Sicherheit auch weniger lang weg an einem Arbeitstag, oder?

    Vielleicht solltet ihr in die Richtung noch ein bisschen denken, wie ihr die momentane Situation praktikabler machen könnt.

  • Für mich wäre es absolut nichts gewesen. Beim ersten konnte mein Mann (selbständig) nicht richtig frei machen und hat halt die ersten Tage/Woche verkürzt gearbeitet oder manchmal auch geteilt. Niemals hätten wir es geschafft Eltern bzw. Familie zu werden, wenn wir näher an seiner und/oder meiner Familie dran gewesen wären. Ich kann mich nicht sooo gut abgrenzen und als absolute Frischlingsmama konnte ich das gar nicht (als ob alles auf Bindung um jeden Preis programmiert wäre). Ich musste mich von meiner Kindrolle lösen, ich hab viel Kraft und Bestätigung aus selbst-gelösten Problemen gezogen, wir haben Routinen für unsere neue kleine Familie entwickelt, und noch viel mehr. Für uns hätte es nicht gepasst, wir haben echt das kalte Wasser gebraucht um schwimmen zu lernen, auch wenn ich davor unheimlich Respekt hatte.

    Wenn ihr oben so viele Freunde und Verwandte habt, könnt ihr sie vielleicht zu verteilten Besuchen überreden. Wenn Oma, Opa, Tante und Onkel nacheinander kommen könnten und jeder putzt und wäscht einmal und kocht ein bisschen, dann ist das vielleicht ne Option? Und Auto würde ich auch eher leihen statt deshalb wo anders zur Geburt hin...

    Mein "Nicht-Vorstellen-Können" ist sicher auch stark von meinen Erfahrungen geprägt, aber vielleicht hilft es dir trotzdem.

  • Ich wohne selbst 700 km von meiner Ursprungsfamilie entfernt und ich kann mir auch nicht vorstellen, so weit weg zu fahren - sowohl am Ende der Schwangerschaft als auch mit so kleinem Baby!
    Und dann über so lange Zeit weg von meinem Partner zu sein und dafür meine (geliebten) Eltern um mich rum zu haben... #kreischen


    Was mir noch einfällt zu den logistischen Problemen - ich lebe selbst ähnlich ländlich & weit weg vom Krankenhaus:
    - bei uns macht der kleine Sparladen im Ort auch Lieferservice - vielleicht macht das euer Nahversorger auch
    - es gibt Essen auf Rädern/geliefertes Mittagessen - vielleicht kann man das unter diesen speziellen Umständen auch im Wochenbett buchen
    - gerade in so kleinen Gemeinden gibt es bei uns regelmäßig Eltern-Kind-Frühstück, "Hilfsstelle" mit Babywiegen & Beratung durch eine Fachkraft und ähnliches - Erkunde dich vielleicht schon im Vorhinein, da kann man gut Kontakte knüpfen
    - den Frauenarzt/praktischen Arzt wegen der Anfahrtsschwierigkeiten zum Krankenhaus ansprechen - der sollte sich doch in der Gegend auskennen

    Ich sehe es gerade als Vorteil, dass du alleine bist: kannst in den Tag hineinleben, schlafen, wann es geht, kuscheln, lesen, in Ruhe ausprobieren, wie es euch am besten geht,...
    Bei einem Kind & zwei Erwachsenen gibt's doch eh nicht sooo viel zu putzen und zu tun.

  • Die Gedanken von Regenbogenstraße find ich gut, dieses Rauslösen aus der "Kinderrolle" bzw. "Kind der Eltern sein".

    Natürlich bleibt man das weiterhin, aber wenn ich jetzt so im Nachhinein reflektiere, merke ich: Ich musste mich aus der Kindrolle lösen und damit ein Stück weit von der, ich nenne es mal "Ursprungs- bzw. Herkunftsfamilie" um in der Mutterrolle anzukommen. Das war rückblickend nicht immer leicht, manchmal schmerzhaft und mit Tränen verbunden, einfach ein ganz normaler, aber auch wichtiger Abnabelungsprozess.

    Wir haben vor zwei Jahren mal eine Beratung gemacht, wo das auch Thema war (eher für meinen Mann), dieses Lösen von der Herkunftsfamilie. Und die Frau stellte uns gute Fragen mit plakativen Bildern. Zum Beispiel sollten wir uns vorstellen, dass jeder von seiner Herkunftsfamilie einen Rucksack gefüllt mit Sachen mitbekommen hätte. Wir würden jetzt einen neuen Rucksack kriegen und müssten "umpacken". Also die ursprünglichen Rucksäcke auspacken, den "Inhalt" begutachten und entscheiden, was davon packen wir in den neuen Rucksack (machen wir so wie in der Herkunftsfamilie/übernehmen wir so) und was tun wir "neu" rein. Uns hat dieses Bild sehr geholfen.

    Liebes Gummibärchen, egal, wie du/ihr euch entscheidet/entscheidest: Ich wünsche euch eine Lösung, mit der alle gut leben können. #blume

    Drei Dinge sind uns aus dem Paradies geblieben: Die Sterne der Nacht, die Blumen des Tages und die Augen der Kinder.
    Dante Alighieri

    Wer die Wahrheit sagt, braucht ein schnelles Pferd.

  • Ich hatte beim ersten kind arge stillstartschwierigkeiten mit offenen wunden bw. Habe meine kleidung entsprehend angepasst und war jedesmal froh, wenn ich bei telefonaten nicht nach dem gewicht gefragt wurde. Ich brauchte diese starke abgrenzung von der familie ganz dringend. Wir hatten 2 wochen keine besuche vereinbart.

    Vielleicht wäre es eine alternative, dir jemanden, dem du vertraust und wo du dich fallen lassen kannst, zu dir schicken zu lassen. Das erspart euch auch bahnfahrt und autofahrt.

    • Offizieller Beitrag

    Ich bin da auch bei Georg - und möchte noch die Erfahrung beisteuern, dass ich ab Tag 4 auch 10 Stunden alleine war. Aber so alleine wars ja nicht, zwischendurch habe ich es genossen, den Kleinen ganz für mich allein zu haben. Und sobald mein Mann da war, hat er mich verwöhnt. Die Hebamme war auch regelmässig da und so haben wir auch den holprigen Start geschafft.

    Liebe Grüsse

    Talpa

  • Hier eine Stimme für Heimatort, wenn du dich dort wohler fühlst! Eine Geburt und Wochenbett können sehr herausfordernd sein und ich finde es super, wenn man anschließend ordentlich versorgt und bemuttert wird, wenn man der Typ dafür ist. Für mich ist das keine Zeit, in der man ins kalte Wasser springen oder sonst in irgendeiner Art und Weise stark sein muss. Das Mutter sein kommt von ganz alleine und 2-3 Wochen Bemutterung können einen großen Unterschied machen im Vgl. zu alleine und überfordert mit schreiendem Kind mit wundem Popo, Schmerzen von der Geburt, Babyblues und wunden Brustwarzen (um mal das worst case-Scenario aufzuzeigen). In vielen Kulturen ist es übrigens normal, dass die Frau nach der Geburt für einige Wochen von der Mutter oder einem anderen weiblichen Familienmitglied versorgt wird. Und 700 km Fahrt bekommst du auch gewuppt, solange das nur einmal ist. Hauptsache, du fühlst dich wohl!

    Aber (und das ist ein großes Aber): Die Konstellation Heimatort kann für mich nur funktionieren, wenn die "Matriarchinnen" ganz klar deine Grenzen einhalten, ihr ein gutes Vertrauensverhältnis habt (siehe du bist fertig nach der Geburt oder gehst ewig über den Termin und brauchst Ruhe oder so) und klar ist, dass es so läuft, wie du es willst!

    Was deinen Freund angeht: Schwierig. Ich finde 10h außer Haus viel, das ist ein ganzer Arbeitstag und anschließend wäre er auch platt, erst Recht, wenn er eine neue Stelle hat. Da wäre es ja eigentlich in seinem Interesse, wenn er dich gut versorgt weiß. Aber da machen die 700 km echt einen Unterschied, nämlich an sich kannst du dein Kind ja 4 Wochen um den Termin herum bekommen und er könnte ja nicht ständig bei dir sein...könntet ihr es euch finanziell leisten, wenn er etwas mit der Stellensuche wartet? Oder was wäre mit dem Modell, in dem ein vertrautes Familienmitglied zu euch kommt und dich an deinem Wohnort versorgt?

    • Offizieller Beitrag

    Ich hab damals so etwas ähnliches überlegt. In meinem Geburtsort, der für mich die absolute Seelenheimat und Wohlfühlstadt ist, oder in der neuen Stadt, wo ich erst seit 1,5 Jahren lebte und außer meinem Mann nicht viel Unterstützung hatte.... Heute bin ich heilfroh, es nicht gemacht zu haben, sondern in meiner neuen Heimat geblieben zu sein. Auf diese Weise hatte ich eine vertraute Hebamme für die Geburt und die Zeit danach und das war echt Gold wert. Abgesehen davon, dass ich das herumgetüddel von Eltern echt nicht ausgehalten hätte.

    Die haben den Kleinen das erste mal mit ca. einem Monat gesehen und selbst da hat mich dieses 'ach, was hat er denn, warum muß er denn so weinen?' noch total fertig gemacht. Ich hatte das Gefühl zusätzlich zu einem Baby auch noch nervöse Großeltern betreuen zu müssen. Wenn Dir Deine Mutter emotional keine Hilfe wäre, würde ich, trotz aller logistischen Probleme, am neuen Wohnort bleiben.

  • meaow duck, das ist ein tolles posting und ich schließe mich gerne aus vollem herzen an!

    es ist absolut NICHT verkehrt, zu hause sein zu wollen und die ursprungsfamilie als "zu hause" anzusehen. das heißt auch nicht, dass man nicht erwachsen ist, sich aus irgendwas """"lösen"""" muss oder so. ich finde eh schlimm, dass heutzutage familien oft so weit auseinandergerissen werden dadurch, dass berufsbedingt die leute ins bayerische nirwana ziehen müssen, wenn sie aus (keineahnungwodeinefamiliejetztgenauherkommt) kommen.

    ich selber bin auch nicht der typ, der gerne alleine rumhängt und KEINEN ANSPRECHPARTNER HAT über ZEHN STUNDEN JEDEN TAG, abgesehen von der hebamme (die kam bei mir nur ganz am anfang mal für 30 min. am tag, nicht länger). wenn der freund nun den neuen job hat, ist von ihm nach zehn stunden abwesenheit und hartem einsatz (probezeit etc.) wahrscheinlich eben kein verwöhnprogramm zu erwarten.


    die gleichen einschränkungen wie meaow duck hätte ich aber auch. meine herzensliebe (!), hilfsbereite, tolle ex-sm hat mich VERRÜCKT gemacht mit ihrem sauberkeitswahn (obwohl wir nicht zusammen gewohnt haben), sie ist aber auch OP-schwester im ruhestand. ich bin echt durchgedreht, wenn sie mir den kleinen aus dem arm gepflückt hat, damit ich mir "die hände waschen" gehen kann, was "dringend nötig" sei, weil ich ja "einkaufen" war (!!!, ich habe keine leichen gewaschen, raststätten-wcs geputzt oder ebola-schutzanzüge desinfiziert). da konnte ich mich auch nicht wirklich abgrenzen und habe das immer so geschluckt, war dadurch zusätzlich latent gestresst. heute würde ich klar was sagen bzw. habe ihr das auch im nachhinein mal gesagt, aber sowas muss man erst mal können.

    wenn du da vertrauen haben kannst oder ihr das vorher schon mal ehrlich ansprechen könnt (ohne vorwürfe etc.), dann finde ich die idee, nach hause zu fahren für die geburt gar nicht so schlecht.

    ein auto braucht man da aber trotzdem, das wird auch mit baby vermutlich kein spaß sein.


    lg, patrick

  • Mein erstes Kind ist auch weit weg von Familie und Freunden geboren. Damals hatte ich auch kurz überlegt, zu meinen Eltern zu fahren, mich dann aber dagegen entschieden. Mir war es wichtig "zu Hause" zu sein und das Haus meiner Eltern war einfach nicht mehr mein zu Hause, so gefühlt. Ich hätte mich da dann noch nicht ganz so frei gefühlt wie in meiner Wohnung.

    Dass der Vater Geburt und Wochenbett nicht miterlebt stand hier allerdings nie zur Debatte, das hätte er wohl nicht zugelassen. Ich muss auch sagen, dass für mich diese gemeinsame Zeit ganz wichtig war für das Zusammenwachsen von uns als Familie. Es waren einfach echt viele Situationen, wo ich gemerkt habe, dass ich mich voll auf meinen Mann verlassen kann und dass wir das schon schaffen als Eltern. Ich kann mich z.B. erinnern an die zweite Nacht mit Schlafentzug, Hormonchaos und brüllendem Kind, in der ich wirklich völlig überfordert und verzweifelt war. Da war es gut, dass mein Mann da war, mir gut zugeredet hat, das Kind genommen hat, mir geholfen hat, eine halbwegs bequeme Sitzposition zu finden und das Kind zum Stillen zu platzieren. Und dann hat das Kind getrunken und ist eingeschlafen. Das klingt jetzt banal, aber ich war so erleichtert und es war wirklich gut für uns, dass wir das als Eltern zusammen hingekriegt haben und nicht ich und die Hebamme oder ich und meine Mutter.

    Es ist schon so: Dein Freund verpasst unheimlich viel wenn ihr die ersten Wochen nicht da seid. Man denkt vielleicht, dass die Zeit ja nur kurz ist, aber bei Neugeborenen passiert so viel in den ersten Wochen und man lernt sein Kind schon sehr gut kennen. Es käme mir unfair vor wenn der Vater all das verpasst. Zudem sehe ich auch ein bisschen die Gefahr, dass ihr als eingespieltes Mutter-Kind-Team zurückkommt und der Vater dann ein bisschen außen vor ist. Das fände ich schade für die Vater-Kind-Beziehung aber auch für dich. Man rutscht dann nämlich auch leicht in eine Dynamik rein, wo die Mutter mit Erfahrungsvorsprung die hauptsächliche Verantwortung übernimmt und das Kind nach fünf Minuten Gebrüll beim Papa wieder übernimmt/aufgedrückt bekommt weil es sich ja bei ihr schneller beruhigt. Ganz schnell ist das Kind dann zwei und lässt sich immer noch nur von der Mama ins Bett bringen, die dadurch nur mal selten einen Abend weggehen kann und so. Für mich hätte es daher immer Priorität den Vater von Anfang an möglichst viel mit einzubeziehen.

  • Es ist schon so: Dein Freund verpasst unheimlich viel wenn ihr die ersten Wochen nicht da seid. Man denkt vielleicht, dass die Zeit ja nur kurz ist, aber bei Neugeborenen passiert so viel in den ersten Wochen und man lernt sein Kind schon sehr gut kennen. Es käme mir unfair vor wenn der Vater all das verpasst. Zudem sehe ich auch ein bisschen die Gefahr, dass ihr als eingespieltes Mutter-Kind-Team zurückkommt und der Vater dann ein bisschen außen vor ist. Das fände ich schade für die Vater-Kind-Beziehung aber auch für dich. Man rutscht dann nämlich auch leicht in eine Dynamik rein, wo die Mutter mit Erfahrungsvorsprung die hauptsächliche Verantwortung übernimmt und das Kind nach fünf Minuten Gebrüll beim Papa wieder übernimmt/aufgedrückt bekommt weil es sich ja bei ihr schneller beruhigt. Ganz schnell ist das Kind dann zwei und lässt sich immer noch nur von der Mama ins Bett bringen, die dadurch nur mal selten einen Abend weggehen kann und so. Für mich hätte es daher immer Priorität den Vater von Anfang an möglichst viel mit einzubeziehen.

    Peppersweet nimmt mir die Worte aus dem Mund, das miss ich leider unterschreiben.

    Beim ersten Kind musste ich 10 Tage nach der Geburt noch einmal 10Tage wegen hohen Fieber und Wochenflussstau ins Krankenhaus. Mein Mann hat uns regelmäßig besucht, aber es war halt nur besuchen. Und es kam, so wie es Peppersweet beschreibt. Das muss natürlich nicht sein, aber uns hat es den Anfang als Familie erschwert.

    Sepia mit Tochter 09/2006 + Sohn 07/2010

  • Wenn ihr euch in Bayern so gar nicht heimisch fühlt und dein Freund eh noch keine neue Stelle hat, wäre es eine Möglichkeit für ihn, heimatnäher zu suchen?

    Mein Mann wäre entsetzt gewesen, wenn ich mich zum Kinderkriegen in meine Ursprungsfamilie zurückgezogen hätte. Der Stress für deinen Freund, auf Abruf in den Zug zu springen und zu hoffen, noch rechtzeitig anzukommen, ist ja auch nicht zu verachten ... Bei Freunden hat das zum Beispiel nicht geklappt und mein Schwager musste für die letzten 200 km ein Taxi nehmen, weil kein Zug mehr fuhr ...

  • Du weißt ja, dass ich nicht so weit weg wohne. :) Liebe Freunde von mir ziehen jetzt auch in deine Ecke und ich hätte kein Problem damit, mal für dich einzukaufen, wann immer ich dorthin unterwegs bin. Ich erinnere dich dann einfach nochmal an mein Angebot. ;)

    Ich würde außerdem jetzt schon gucken, dass du besser dort in die Gemeinschaft eingebunden bist. Der Ort ist ja nicht so riesig, hör dich doch einfach mal um, sprich Leute an, dann wirst du nach der Geburt sicher genug lose Bekanntschaften haben, die du im Notfall um was bitten kannst. :)

    mit Sohn groß (2007) und Sohn klein (2010)

  • nur als einwurf:

    wenn du in eurer neuen heimat bleibst,
    müsstest du dann nicht zumindest fürs wochenbett die möglichkeit einer haushaltshilfe haben?
    geht natürlich nur, wenn dein freund dann auch nen job hat und
    somit nicht für haushalt zur verfügung steht.

    oder überlegt euch, ob ihr euch nicht für die ersten wochen eine haushaltshilfe selber leisten könnt,
    damit zumindest da ein teil des stresses von dir abfällt.

    ich finde es einerseits total toll -die aussicht auf das umsorgtwerden-paket; aber auch sehr stressig.
    ich hatte das glück, dass mein mann direkt von geburt an 3 wochen urlaub hatte und
    danach war er dann täglich für 10 stunden weg.
    die ersten 2 wochen brauchte ich ihn auch wirklich doll,
    weil ich ziemlich k.o. war von der geburt und die erste woche quasi gar nicht aufgestanden bin außer für das allernötigste.
    mein mann hat es auch total genossen, dass er diese startzeit mit unserem kind hatte.
    das brauchten wir auch als familie.

  • unabhängig davon, wie du dich letztlich entscheidest, sind diese ganzen Überlegungsprozesse grade total wichtig, finde ich. Die Gespräche darüber, wie du dir die Zeit um die Geburt vorstellst, welche Rolle dein Freund als Vater einnimmt, wie ihr euch im Wohnort verwurzeln wollt oder nicht, wie du dir die Unterstützung deiner Familie vorstellst... alles das bringt deutlich hervor, was du dir wünschst, was du brauchst, was ihr als Familie braucht und wie ihr leben wollt. das sind manchmal anstrengende Gespräche, die verunsichern, aber am Schluss steht eine Entscheidung, zu der ihr auch stehen könnt, selbst wenn manches dann doch anders läuft als gewünscht.
    Umsorgt werden vs. selbstständig werden ist da nur ein Teil der Entscheidung, beides kann überfordern oder genau das Richtige sein. Vermutlich wird es einen Mittelweg geben, den ihr euch nun neu strickt.

    ich hatte die umsorgt bei der Familie Variante, inklusive Vater viel nicht da weil schon im neuen Heimatort am Studieren, und es war sowohl gut als auch schrecklich. Ohne Familienrückhalt im neuen Ort wäre genauso überfordernd und gut gewesen. Aber ein Mittelding zu basteln kam mir damals nicht in den Sinn und deshalb will ich betonen, dass die Möglichkeiten vielseitiger sind, als einem am Anfang so eines Überlegungsprozesses klar ist.

  • Huhu
    danke für eure antworten, dass ihr euch Gedanken gemacht habt und Zeit genommen habt.

    Nur kurz zu euren Fragen:
    Ein Umzug zurück ist finanziell überhaupt nicht drin grad, außerdem haben wir grad die Wohnung "fertig", wir haben noch nicht mal die komplette Kaution von hier abbezahlt und "eigentlich" liebe ich die Wohnung und will sie nicht mehr hergeben. (Wenn man vom Umfeld "nichts" absieht ;) )

    Aus demselben Grund ist ein Auto auch nicht drin, ich wär ja schon dankbar über ein Fahrrad. Dazu kommt, dass mein Freund nichtmal einen Führerschein hat.


    Ich hab auch mit meiner Schwester drüber gesprochen, und mir ist wirklich klar geworden (eine hatte es geschrieben) ich hab einfach Angst. Sollte bei einer Angststörung nicht verwundern, aber bis man da mal selbst drauf kommt... ^^
    Ich werde unseren Sohn jetzt sicher hier bekommen, nächste Woche schau ich mir mit meiner auto-tante die erste Klinik an.
    Ich hatte (da die Frage auch aufkam) auch schon an eine Hausgeburt gedacht, aber das find ich irgendwie noch zu gruselig, dazu hab ich auch keine Hebamme, die das anbieten würd in der Nähe.
    Dann im November noch zwei andere Kliniken und dort werd ich auch gleich nach nem Krankenwagentransport fragen, ansonsten werd ich mal Tante fragen, ob sie evtl fahren könnte (oh man, ich tu mich schwer mit um etwas bitten und annehmen)

    Desweiteren hab ich bei meinem Freund schon anklingen lassen, dass ich für die Wochenbettzeit gern eine Haushaltshilfe hätte, damit ist er sehr einverstanden, jetzt noch KK fragen.
    Dazu bin ich grad am rumgoogeln nach Biokisten und bringdiensten hier hinten, und da gibts auch einiges.

    Da wir leider eine sehr winzige Tiefkühle nur haben ist das vorkochen recht schwierig, ich werd aber auch da eine Lösung finden, zur Not gibts Dosenfutter.

    MeinFreund kann leider nicht so lange Auszeit nehmen, er arbeitet im hier am meist gesuchten Beruf und wird kein Geld bekommen, sondern direkt vermittelt. Außerdem brauchen wir sein komplettes Gehalt, da .. siehe oben..

    Schwiegereltern kommen mit gesammelter Familie (Eltern und Oma von meinem Freund, auch beide Geschwister) und gehen ins Hotel, Oma freut sich schon aufs Putzen, Mama aufs Kochen und Schwägerin aufs Kind knutschen.
    Die kommen, sobald D. ihnen das ok gibt und verschwinden, wenn er sie nicht mehr haben will (und das in voller Rücksicht und Absprache mit mir!)
    Denke, eine wenn nicht sogar zwei Wochen werden die hier unten bleiben können, das klären wir im November.

    Meine Familie kann wegen Arbeit nur 3 Tage + Wochenende kommen, aber ich denke (nachdem ich heute nochmal mit meiner Ma telefoniert habe und wieder weiß, warum ich SO WEIT WEG wohne) dass passt und ich will auf gar keinen Fall hoch.

    Danke für eure viele Bilder (Rucksack gefällt mir!) und eure Warnungen (Wie gesagt, das Telefonat heute hat mich auf den Boden der Tatsachen zurückgebracht)
    Ich glaub, ich hätte ohne D. das Kind gar nicht bekommen können, und erst recht die ersten Tage...
    Drückt uns die Daumen, dass er Problemlos ein paar Tage Urlaub bekommt! :)

    Mir gehts grad viel besser, seit ich diese Entscheidung getroffen habe, was mir zeigt, dass es die richtige ist, sonst würd ich noch weiter hinundher überlegen...

    DANKE #blume

  • Das klingt ja schon voll klar!

    Wenn dein Freund in so einem gefragten Bereich arbeitet, müsste es doch möglich sein ein paar Urlaubstage nach Geburt zu verhandeln. Bis Mitte Februar hätte er je nach Gesamtanspruch ja schon 3-4 Urlaubstage reingearbeitet, also auch ohne Risiko für den AG. Also könnte ne Woche aus der Verhandlungsposition möglich sein.