Tagesmutter mit Schaeferhund

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  • Meine 10 Monate alte Tochter hat einen Tagesmutterplatz ab Mitte Maerz hier in den USA. Zur Zeit besuchen wir die Tagesmutter zweimal pro Woche zur Eingewoehnung. Als ich gestern hin ging, lag auf einmal ein Schaeferhund auf dem Boden, den die TM vorgestern aus dem Tierheim geholt hat. Er ist 9 Monate alt und sah sehr ruhig aus (schlief). Der Hund wird im Raum mit den Kindern (z.Z. ca. 4 Babys) bleiben. Der Hund wird laut TM nicht alleine mit den Kindern gelassen, aber die Kindern kommen ihm sehr nah und fassen ihn auch an. Angeblich beisst er nicht (die TM kennt ihn aber auch erst einen Tag) und der Hund soll eine "gute Erziehung" vorher gehabt haben.


    Ich habe extreme Bauchschmerzen dabei und sowieso Angst vor Schaeferhunde. Ich moechte meine Tochter da nicht hingeben (und weine gleichzeitig weil es sonst so gut dort ist...). Was ist, wenn er auf einmal doch ausrastet wenn ihn da ein Krabbelkind falsch anpackt.


    Die Eltern wurden vorher nicht informiert, d.h. ich zumindest nicht.


    Die TM hat Erfahrung mit Hunden.


    Was sind Eure Erfahrungen? Wuerdet ihr das als Hundehalter oder Mutter/Vater machen? Ginge das z.B. in Deutschland ueberhaupt?

  • Edit: Wenn wir einen Platz haben, dann waere noch eine zweite Person mit dabei, sie sucht eine Helferin. Allerdings koennten es dann auch mehr Kinder werden...


    Wie gefaehrlich sind Schaeferhunde (sorry wenn das eine bloede Frage ist, aber ist das z.B. eine Rasse die fuer Kinder wenig geeignet ist)?

  • Aus Sicht eines Hundenarren, jahrelangen Hundehalters, aktivem Hundeausbilder und selbst mit 2 Schäferhunden im Haus: geht gar nicht.
    Selbst bei einem Hund, der in der Familie aufgewachsen ist und dem man "vertraut", gibt es keine Garantie.
    Dieser Hund ist quasi erst seit wenigen Stunden in seinem neuen Rudel. Und ist somit noch schwerer einschätzbar als ein bekannter Hund. Da macht auch die Rasse keinen Unterschied, Hund ist da Hund. (auch wenn Schäferhunde eher gute Familienhunde sind - Hund bleibt Hund). Dieser Hund ist neu und somit unberechenbar, da man in dieser kurzen Zeit die Reaktion dieses Hundes in gewissen Situationen nicht abschätzen kann.


    Bei vier Kindern muss man sich nur einmal zu einem Kind umdrehen, damit der Hund mit 3 anderen Kindern unbeobachtet ist. Und ein Kind muss es nicht böse meinen, kurz gestolpert und auf den Hund gefallen und der Hund schnappt ab (was einfach natürliches Verhalten eines Hundes ist und auch dem bravsten Hund passiert). Bei einem Hund in der Größe kann ein Kratzer schon unschöne Verletzungen machen.


    Hier leben die 2 Schäfer mit im Haus, fast immer mit rund ums Kind. Aber ich muss auch nur 1 Kind beobachten um beide Schäfer im Blick zu haben. Und ich kenne beide seit Jahren im Umgang mit fremden Kindern.
    Ich bin eigentlich der Vertreter von "keine große Welle bei Hund und Kind" (Hunde kuscheln hier auch mit uns und Baby zusammen auf Sofa zb oder Baby darf Ball für die Hunde kullern), aber fremder (neuer) Hund mit 4 Kindern wäre absolutes Nogo. Das würde ich nichtmal einem jahrelang bekannten, kinderaffinen Hund zumuten. Auch nicht mit einer zweiten Person. Und mit dem Hintergrund Tierheim (bisherige Erfahrungen und Sozialisierung des Hundes unbekannt) schon drei Mal nicht :S


    Ich glaube du wolltest gern etwas anderes lesen...aber selbst als bekennender Hundeliebhaber (oder gerade deswegen) würde ich mein Kind diesem Risiko nie aussetzen.

  • Die Rasse ist dabei erst mal egal, aber der Hund ist in der Pubertät und erst seit gestern dort und heute zupfen kleine Kinder an ihm rum? Ich finde es absolut verantwortlungslos. Die Tagesmutter hat doch keine Ahnung, wie der Hund wirklich aufgewachsen ist in seinen ersten 9 Monaten + kann sie ihn nach einem Tag auf keinen Fall schon einschätzen können + stelle ich mir das auch mit einem gut bekannten, kinderlieben Hund absolut unmöglich vor, jederzeit sowohl mehrere Kleinkinder/Babys als auch einen Hund im Auge behalten zu können. Die Kinder können die Signale eine Hundes ohne Anleitung ja noch gar nicht lesen. Selbst einen Familienhund lässt man nicht einfach mit den eigenen kleinen Kindern alleine, damit keine Grenzen überschritten werden. Wie will die Tagesmutter das alles managen?

    "Hüte dich vor den Wilddruden und den Graugnomen und den Borkaräubern."

  • Ich würde es nicht machen und finde die Rasse dabei nicht egal!
    Ein Schäferhund ist ein großes Tier mit dementsprechender Beisskraft und kann sicher mit seinem großen Maul mehr Schaden anrichten, als z.B. ein Chihuahua.
    Und auch die Tatsache, dass diese Tagesmutter den Hund anscheinend einfach unabgesprochen holt und mit bei den Kindern sein lässt, ohne, dass Ihr das wusstet und Euer OK gegeben hat, finde ich ziemlich doof.
    Und ich schreibe das, obwohl ich Hunde liebe, und selber keinerlei Angst vor ihnen habe...

  • Ich sehe es wie meine vorschreiberinnen. Ich hätte da kein gutes Gefühl dabei. Alles andere wurde ja schon geschrieben.
    Echt blöd für dich, vorallem da ja alles andere passend scheint, aber dieses Risiko würde ich nicht eingehen.

  • Wie blöd, denn die daraus entstehenden Schwierigkeiten kann ich mir förmlich vorstellen - neue Suche nach einer Tagesmutter, neue Eingewöhnung, etc.


    Aber: das würde ich in jedem Fall in Kauf nehmen, denn die Situation, die du schilderst wäre für mich auch nicht annehmbar.

    Liebe Grüße Geda


    Meine Geda-nken dazu
    und Kids und Mann

  • In Deutschland müsste die Tagesmutter das beim zuständigen Amt melden und die Pflegeerlaubnis würde überprüft werden.
    (Allerdings vermute ich z.B. bei unserer Sachbearbeiterin, dass das problemlos durchgewunken werden würde.....)


    LG, gaagii

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    Wenn ich mir einen Krankenwagen im Ballettröckchen tätowieren lasse, habe ich Tatütatatütütattoo! #blume
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  • aber vielleicht könnt ihr ja auch mit der tagesmutter absprechen das der hund tagsüber "woanders" ist, z.b. im zwinger oder so?


    haben nicht alle amerikaner zwinger ?


    du müsstest sie ja nur auf die haftpflichtversicherung hinweisen, ich glaub nicht, das dann noch viel geld übrigbleibt, wenn sie den angibt für ihre daycare.

    Trinity mit DerGroßen (9 jahre) DemGroßen (7) und DerKleinen (3 Jahre) & Mini ( 5/14)

  • Wir hatten früher Hunde und ich bin selbst gebissen worden (Mischung aus kurz nicht aufgepaßt und unglücklichen Umständen - es ist grad so noch halbwegs gut ausgegangen, paar cm daneben und die Narben wären viel schlimmer), hatte danach jahrelang panische Angst vor Hunden und erst viel später nochmal einen - den hätt ich im Leben nicht zu kleinen Kindern gelassen. Und Tiere ausm TH können eine ganz miese Vergangenheit gehabt haben, da weiß man nie, was sie zum schnappen bringen könnte.
    J. war bei einer Tagesmutter mit einem kleinen Hund - den hatte sie davor schon jahrelang, extrem gutmütig und friedlich und ganz wichtig - J. war 2,5Jahre alt und kein Krabbelkind mehr UND der Hund hatte keinen Zutritt zum Kinderspielzimmer. Die Tagesmutter hatte meist 1-2, max. 3 Kinder da, alle keine Babies mehr.
    Unter den Voraussetzungen war´s für mich okay. Ein ganz neuer junger großer Hund (klar können kleine Hunde auch beißen, aber imho ist es schon ein Unterschied, ob ein Kind in so einem Fall in der Wade oder im Gesicht erwischt wird) und mehrere Krabbelkinder - niemals.

    LG H. mit J. (volljährig) und S. (Teenie)

  • In Deutschland kommt das sehr aufs zuständige Amt an... In meiner Stadt ist letztes Jahr ein Kind in einem Kindergarten vom Hund der Erzieherin gebissen worden. Seitdem ist das Amt schlecht auf Tiere zu sprechen. In Tagesstätten sind hier jetzt alle Tiere (außer Fische) verboten worden. Tagesmütter werden anscheinend überprüft. Die Tamu meiner Nachbarin hat daraufhin ihre Pflegeerlaubnis verloren (aber dies hatte auch noch andere Gründe).


    Die Tagesmutter meines Sohnes hatte einen kleinen Dackel. Das war wirklich ein Gewinn für die Kinder. Die Tamu hat aber auch sorgfältig darauf geachtet, dass der Hund sich zurückziehen kann und die Kinder nicht an ihm herumziehen. Aber bei einem so großen Hund und so vielen kleinen Kindern hätte ich wohl auch kein gutes Bauchgefühl, muss ich ganz ehrlich sagen.

    LG Miriam mit 2 Jungs (2004 und 2006)

  • Grundsätzlich fände ich eine Tagesmutter mit Hund unproblematisch, die Rasse wäre mir dabei egal.
    Ja, Schäferhunde sind groß. Kleinere Hunde haben dafür oft weniger Beißhemmung und spitzere, schärfere Zähne - und dabei nicht nennenswert weniger Beißkraft. (Knochen fressen die genau so schnell wie große Hunde.)
    Voraussetzung wäre für mich, dass der Hund nicht allein mit den Kindern bleibt, dass die Kinder angewiesen und angeleitet werden, gut mit dem Hund umzugehen und dass der Hund einen Rückzugsplatz hat, der für die Kinder absolut Tabu ist. Hundespielzeug oder Futter sollte nicht herumliegen - wegen Ressourcenverteidigung.
    Passieren kann dennoch mal was. Passieren kann *immer* mal was.


    Der geschilderte Fall gefällt mir allerdings auch nicht. Ein ganz neuer Hund ist nicht einzuschätzen und dass er jetzt, in der völlig fremden Umgebung, bei fremden Menschen, erstmal auf ruhig macht, bedeutet leider absolut überhaupt nichts. Der wird erst in einigen Wochen halbwegs sicher einschätzbar sein.

    Es gibt überall auch Gutes in der Welt.
    Selbst RTL hat Ninja Warrior!

    • Offizieller Beitrag

    Völlig unabhängig von der Grösse: vier oder mehr Babies und ein mir unbekannter Teenagerhund in einem Raum? Nö, wäre für mich, als sehr grosser Hundefan ein No-go. Das ist schlicht zu unübersichtlich für das Tier - die Tagesmutter ist abgelenkt durch Kind 1, das gerade Kind 2 ein Klötzchen über den Kopf zieht, Kind 3 und 4 krabbeln auf den Hund in der Ecke los, der erschrickt und kann nicht ausweichen....
    (Ich bin mit Hunden aufgewachsen und wir hatten einen Tagesbruder)


    Liebe Grüsse


    Talpa

  • Ich würde meine Kinder nicht in einen Hundehaushalt zur Betreuung geben.
    Schon gar nicht, wenn das ein neuer Hund ist.

    Do one thing everyday that scares you - Eleanor Roosevelt
    When you reach for the stars, you may not quite get one, but you won't come up with a handful of mud either - Leo Burnett

  • Nein, da würde ich auch sagen, das geht gar nicht. Da würde ich mein Kind nicht mit gtem Gewissen lassen können. Das sind einfach zu viele Faktoren, die dagegen sprechen. Nicht der Hund an sich. Nicht die Rasse an sich. Nicht die Tatsache, dass er noch so jung ist. Aber alles in Kombination zusammen mit der unbekannten Vergangenheit, ergeben eine gefährliche Mischung.

  • Unsere TM hatte auch einen Hund (von klein auf) und der hatte (obwohl friedlicher Hund) einen Maulkorb an, wenn die Kinder um ihn waren. Anders hätte ich das nicht gemacht.

    Viele Grüße
    Elena mit Mini1 (*2004) und Mini2 (*2006)