Umfrage Geschwisterverhältnis - damals und heute

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  • Wie gut versteht ihr euch mit euren Geschwistern? 211

    1. Habe mich mit meiner Schwester schon immer gut verstanden (auch heute noch). (60) 28%
    2. Habe mich mit meinem Bruder schon immer gut verstanden (auch heute noch). (57) 27%
    3. Hatte mit meiner Schwester als Kind kein gutes Verhältnis, dafür heute umso besser. (34) 16%
    4. Hatte/Habe mit meiner Schwester weder als Kind noch heute ein gutes Verhältnis. (29) 14%
    5. Hatte mit meinem Bruder als Kind kein gutes Verhältnis, dafür heute umso besser. (26) 12%
    6. Hatte/Habe mit meinem Bruder weder als Kind noch heute ein gutes Verhältnis. (22) 10%
    7. Sonstiges / die vergessene Option (22) 10%
    8. Habe mich mit meiner Schwester als Kind gut verstanden, heute leider nicht mehr. (20) 9%
    9. Habe mich mit meinem Bruder als Kind gut verstanden, heute leider nicht mehr. (17) 8%

    Jetzt mache ich doch mal noch eine Umfrage daraus:


    Ich habe ja schon in dem anderen Thread (Geschwister mit großem Altersabstand) erwähnt, dass ich oft den Eindruck habe, dass Geschwisterkinder in vielen Fällen oft kein so gutes Verhältnis haben, egal wie groß oder klein der Altersabstand ist. Als Kinder wird ständig gestritten, als Erwachsene lebt man sich auseinander. Dass Geschwister sich vom Wesen her ähnlich sind und die gleichen Werte und Lebensmodelle haben, ist eher die große Ausnahme, wie es scheint. Oder täuscht das?


    Deshalb hier jetzt mal als Umfrage, und da viele ja mehr als ein Geschwister haben, kann man auch mehrere Antworten auswählen. Pro Geschwister die jeweils am besten zutreffende Antwort wählen: Wie war euer Verhältnis zu euren Geschwistern in der Kindheit (als IHR Kinder wart), und wie ist es heute? Klickt ihr mal mit?


    Weil es nicht immer ganz eindeutig ist, hier mal ein Beispiel: Ich selbst habe zu meiner Schwester heute ein freundliches aber leicht angespanntes, distanziertes Verhältnis. Wir halten Kontakt, telefonieren gelegentlich, ein paar mal im Jahr kriegen wir auch mal ein Treffen hin (obwohl das oft "erzwungen" wirkt). Aber so richtig herzlich ist unser Verhältnis nicht, leider. Dagegen haben wir uns als Kinder zwar viel gestritten, aber im Grunde meines Herzens hing ich doch schon sehr an meiner Schwester, war auch oft stolz auf sie. Deshalb würde ich jetzt ankreuzen: "Habe mich mit meiner Schwester als Kind gut verstanden, heute leider nicht mehr." - auch wenn wir jetzt nicht zerstritten sind oder so was.


    Alles klar? Na, dann bin ich mal gespannt, wie es um die deutsche Geschwisterliebe steht ... ;)

    Es gibt nichts das höher, stärker,
    gesünder und nützlicher für das Leben ist,
    als eine gute Erinnerung aus der Kindheit.

    - Fjodor M. Dostojewskij -

  • Mit meinem einen Bruder habe ich als Kind viel, sehr sehr viel gestritten. Dennoch haben wir uns geliebt.
    Und wenn er nicht gestorben wäre, hätten wir sicherlich auch Kontakt.....


    Mit meinem anderen Bruder hatte ich weder als Kind noch jetzt Kontakt, weil er vor meiner Geburt starb. Dennoch ist er sehr wichtig für mich.


    Aber die meisten Menschen, die ich kenne, haben gute Verhältnisse zu ihren Geschwistern. Klar ist man unterschiedlich, die wenigsten Menschen haben sehr ähnliche Lebensmodelle wie ihre Geschwister. Und genau das empfinden die meisten Menschen als Bereicherung. Aber das ist wohl auch ne Einstellungssache.


    Und ebenso ist es auch bei den Kindern: Ich kenne keine Familie (mit mehreren Kindern), in der die Geschwister nicht streiten würden. Und ich kenne keine Familie, in der die Geschwister nicht viele schöne Dinge miteinander teilen und gemeinsam erleben würden (was genau ist sehr unterschiedlich).
    Was man als prägend erlebt, ist vielleicht auch eine bewußte Entscheidung- zunächst mal der Eltern, später von den Kindern. Ich habe keine Angst, wenn meine Kinder streiten, ich helfe ihnen, das zu regeln, und mache sie auf all das Schöne aufmerksam, dass wir gemeinsam erleben.


    Edit:
    Ach ja, noch was: Ich hab nicht abgestimmt, denn ich will nicht angeben, dass ich kein gutes Verhältnis zu meinen Brüdern habe. Faktisch habe ich aber nunmal gar kein Verhältnis zu ihnen.

  • hm, schwierig. ich habe abgestimmt "habe weder als kind nich heute", aber so ganz trifft das nicht den punkt. wir treffen uns schon regelmäßig, aber ich wäre mit meiner schwester zum beispiel nicht befreundet, wenn wir uns "nur so" kennen würden. ich würde z.b. nie mit ihr in den urlaub fahren oder so. sie nervt mich sehr mit ihrer art und ihren ansichten.
    trotzdem ist blut irgendwie dicker als wasser :-). und wir würden uns jederzeit helfen, mit den kindern oder so.
    meine option wäre: ambivalent, aber sie ist nun mal meine schwester.


    im bekanntenkreis erlebe ich hauptsächlich (kinder)geschwister, die sich die köppe einschlagen und kann die vorteile von mehreren kindern nicht so ganz nachvollziehen :-). bin auf weitere meinungen seht gespannt.

  • hm, schwierig. ich habe abgestimmt "habe weder als kind nich heute", aber so ganz trifft das nicht den punkt. wir treffen uns schon regelmäßig, aber ich wäre mit meiner schwester zum beispiel nicht befreundet, wenn wir uns "nur so" kennen würden. ich würde z.b. nie mit ihr in den urlaub fahren oder so. sie nervt mich sehr mit ihrer art und ihren ansichten.
    trotzdem ist blut irgendwie dicker als wasser :-). und wir würden uns jederzeit helfen, mit den kindern oder so.
    meine option wäre: ambivalent, aber sie ist nun mal meine schwester.


    im bekanntenkreis erlebe ich hauptsächlich (kinder)geschwister, die sich die köppe einschlagen und kann die vorteile von mehreren kindern nicht so ganz nachvollziehen :-). bin auf weitere meinungen seht gespannt.


    Ok, ich sehe schon, wir haben da sehr ähnliche Erfahrungen! ;)


    Auch was die Beobachtungen im Bekanntenkreis mit mehreren Kindern betrifft: Die einen zerreissen sich fast und sind dauergenervt, weil sie mit zwei oder drei Kindern gleichzeitig diskutieren und schimpfen und ihnen hinterherrennen und -aufräumen müssen (mein Eindruck immer bei solchen Besuchen: Stress pur!), oder es werden gnadenlos Abstriche bei den jüngeren Geschwistern gemacht: Was mit einem Kind noch problemlos möglich war und gerne geleistet wurde (etwa Freizeitaktivitäten), fällt schon ab dem zweiten Kind nicht selten komplett flach. Und dann wird häufig auch den älteren Kindern sehr viel abverlangt, sehr viel Eigenständigkeit (ja ja, ich weiß, angeblich ein Vorteil), sehr viel Rücksichtnahme, Verständnis, Zurückstecken, ... einfach weil die Eltern gar nicht die Möglichkeit haben, jedes Kind gleichermaßen zu betüddeln, überall zuzuhören, zu helfen, zu trösten und Verständnis zu haben. Und da wird (zumindest in den ersten Jahren) fast automatisch das kleinere und "schwächere" Kind bevorzugt, während das "große" Kind halt schneller erwachsen werden muss. Das fällt mir gerade bei dem allgemein sehr beliebten Altersabstand von +/- 2 Jahren auf, den ich sehr häufig in meinem Bekanntenkreis antreffe. Mir tun dann immer die vermeintlich "großen" Geschwister leid (je nach Situation die ich halt gerade miterlebe), und während die Eltern beim ersten Kind noch vor Glück und Euphorie geradezu strahlten, wandelt sich das beim zweiten Kind irgendwie in Dauerjammern und -stöhnen. :S


    Ja, ich könnte jetzt auch sagen, dass sich mir der Sinn von mehreren Kindern noch nicht so ganz erschließen will. Aber das wäre sehr einseitig. Denn wenn ich sehe, wie hingebungsvoll manche Geschwister miteinander spielen können, wie großzügig sie miteinander teilen und sich in Gerechtigkeit üben und wie liebevoll das große Geschwisterchen sich über das Baby beugt und es beim Küssen fast erdrückt, dann geht auch mir das Herz auf, das gebe ich zu. #love


    Trotzdem bleibe ich skeptisch, was das Gleichgewicht aus Stress und Romantikfaktor betrifft ... und warte die weiteren Umfrageergebnisse ab. 8)

    Es gibt nichts das höher, stärker,
    gesünder und nützlicher für das Leben ist,
    als eine gute Erinnerung aus der Kindheit.

    - Fjodor M. Dostojewskij -

  • Aber so richtig herzlich ist unser Verhältnis nicht, leider. Dagegen haben wir uns als Kinder zwar viel gestritten, aber im Grunde meines Herzens hing ich doch schon sehr an meiner Schwester, war auch oft stolz auf sie.


    Ersetze "Schwester" durch "Bruder", dann hast du meinen Fall. Trotzdem weiß ich jetzt nicht, was ich anklicken sollte. So richtig toll (trotz ganz doller Liebe!) war unser Verhältnis auch früher nicht, und so schlecht ist es auch heute nicht.

  • hm, schwierig. ich habe abgestimmt "habe weder als kind nich heute", aber so ganz trifft das nicht den punkt. wir treffen uns schon regelmäßig, aber ich wäre mit meiner schwester zum beispiel nicht befreundet, wenn wir uns "nur so" kennen würden. ich würde z.b. nie mit ihr in den urlaub fahren oder so. sie nervt mich sehr mit ihrer art und ihren ansichten.
    trotzdem ist blut irgendwie dicker als wasser :-). und wir würden uns jederzeit helfen, mit den kindern oder so.
    meine option wäre: ambivalent, aber sie ist nun mal meine schwester.

    So ist es bei mir auch.
    Meine Schwester wäre auch eine der letzten, die ich um Unterstützung bitten würde. Da haben wir viele Freunde, die uns näher stehen und die ich eher anspreche, wenn ich Unterstützung brauche.
    Trotzdem bin ich mir sicher, dass sie im Notfall für uns da wäre.

  • Mit meinem Bruder hab ich mich nie gut verstanden (2 Jahre älter)
    Mit meiner Schwester (gute 5 Jahre jünger) als Kind nicht richtig gut. Dafür hatten wir zuviele Entwicklungsphasen gleichzeitig die für mich blöd waren. Als ich 13 war wollte ich mich z.b. abgrenzen und sie sein wie die große Schwester. Also habe ich mir z.b. Klamotten gekauft die keiner hatte und meine Schwester hat sich dann von meiner Mutter die gleichen "erbettelt" und auch bekommen. Das gab viel Zoff.
    Inzwischen sind wir wohl keine dicken Freundinnen, aber wir kommen gut miteinander aus, sehen uns alle 1-2 Wochen, organisieren Familienfeste inkl kochen zusammen, gehen shoppen usw.
    Charakterlich sind wir wohl weder sehr nah beieinander noch weit auseinander. Und mit dem Bruder versteht sie sich auch nicht ;)

    Strength doesn't come from what you can do. It comes from overcoming the things you once thought you couldn't.

    Einmal editiert, zuletzt von Mupfel ()

  • Ich finde es richtig fies, was hier zum Teil geschrieben wird.


    Kann man das nciht einfach mal jede Familie für sich entscheiden lassen?
    Immer dieses Schlechtreden.

  • Ich habe mich immer schon gut mit allen meinen Geschwistern verstanden, allerdings sind die Beziehungen ganz unterschiedlich.


    Früher stand ich der Schwester am nächsten, die auch altersmäßig am nächsten dran ist (sie ist nicht mal 2 Jahre jünger), unsere Interessen waren halt oft ähnlich.
    Mit meinem Bruder musste ich mich nicht streiten, der war vier Jahre jünger, wir kamen uns nicht in die Quere (oder nur selten, ich kann mich an keine Konflikte erinnern).
    Meine andere Schwester ist zehn Jahre jünger. Ich merke jetzt, dass ich zeitweise nicht viel von ihrem Leben mitbekam, ich zog auch aus, als sie 10 war.


    Jetzt verbringe ich sehr viel Zeit mit meinen Schwestern, in letzter Zeit auch immer mehr sehr schöne Zeit mit der jüngsten.
    Wir treffen uns oft und lang.
    Mein Bruder wohnt leider etwas weiter weg, aber er und seine Frau sind im Durchschnitt alle drei Wochen bei meinen Eltern und dann versuchen wir es alle einzurichten, dass wir einen Tag mit allen gemeinsam verbringen.
    Das ist immer eine sehr schöne Zeit, wir verstehen uns alle gut und auch mit meinen Eltern verstehen wir uns alle.


    Im Sommer sind wir mit meinen Eltern, meiner jüngsten Schwester und der Frau meines Bruders und ihrem Sohn (mein Bruder musste arbeiten und war nur zwei Tage da) in den Urlaub gefahren und es war richtig schön, harmonisch und entspannt.


    Also bei mir stimmt es, dass meine Geschwister eine Bereicherung für mein Leben sind und immer schon waren.
    Deshalb konnte ich mir nie vorstellen, nur ein Kind zu bekommen.
    Unsere Großen sind jetzt 2,5 Jahre voneinander entfernt, lieben sich und streiten sich. Ich finde es toll zu sehen, wie gut sie sich meistens verstehen und wie sie sich gegenseitig bereichern. Und wenn sie streiten, finde ich es auch meist nicht tragisch, auch das muss gelernt sein und kommt auch in guten Beziehungen vor.
    Dazu kam bei uns vor einem Jahr ein Pflegekind dazu, dass fast drei Jahre jünger ist als die Mittlere, und ich finde, dass es unsere Familie super ergänzt. Die kleine profitiert von den Großen und andersherum.


    Liebe Grüße
    Inge

    Inge (August 1981) mit Lisanne (August 2004), Zoe (Januar 2007), R (Mai 2010) und E (Mai 2015)


    It´s okay to be happy with a calm life.

  • Ich habe mich mit meinen Geschwistern schon als Kind gut verstanden. Klar haben wir gestritten wie die Kesselflicker manchmal - aber mit wem kann man denn wohl schöner Streiten lernen, als mit den Geschwistern? und ist doch auch klar: mit denen verbringt man so viel Zeit - dass es da auch mal kracht ist doch logisch.


    Trotzdem haben meine Brüder und ich viel, viel Zeit miteinander verbracht, viel zusammen gespielt,im Teeniealter waren wir öfter gemeinsam unterwegs, dann wieder mal jeder alleine.


    Heute arbeiten wir alle gemeinsam in unserem Familienbetrieb, gemeinsam mit unseren Eltern, unserer Tante und unserem Opa - ein richtiges Familienunternehmen halt ;). Klar sind wir uns nicht immer in allen Punkten einig - das wär ja auch zu einfach ;). Aber wir finden immer Wege und Kompromisse, die dann für alle passen.



    Ich kann von meinen Kindern sagen, dass sie sich nicht nur verstehen, sie lieben sich wirklich sehr. Sie sind wie Pech und Schwefel - unzertrennlich. Klar gibt es mal Streit - und ich muss zugeben, die Phasen, in denen sie manchmal meherere Tage am Stück viel Streiten sind für mich sehr anstrengend. Was aber wohl auch daran liegt, dass ich es kaum gewohnt bin, dass sie streiten. Die ersten Jahre gab es sogar so gut wie nie Streit.


    Und wofür Geschwister toll sind??? na die Erlebnisse und Erfahrungen, die man mit seinen Geschwistern macht sind meiner Meinung nach mit die besten und Schönsten.


    In den Sommerferien z.B. haben unsere beiden fast jede Nacht zusammen irgendwo geschlafen - sei es im Garten im Zelt, in einer selbstgebauten Bude oder im Matratzenlager in einem der Zimmer.....sie haben abends lange gequatscht und rumgealbert, sie stehen immer füreinander ein und helfen einander. Sie lernen einerseits Rücksicht zu nehmen, andererseits werden sie mitgezogen von den Möglichkeiten und dem Tun des anderen. So traute sich unsere Große zum Besispiel lange nicht alleine zu dem Nachbarsjungen, für den Kleinen war das kein Problem - also nahm er sie einfach mit ;). Andersherum dann wieder in anderen Situationen.


    Und Freizeitaktionen machen doch mit einem Geschwisterchen an der Seite gleich doppelt so viel Spaß - sie haben sich immer gegenseitig. Wenn wir bei Unternehmungen gerade mal ein Käffchen schlürfen muss kein Kind auf uns Erwachsene Rücksicht nehmen udn warten oder bitten oder quängeln, wann wir denn endlich kommen - sie schnappen sich ihre Stulle und düsen gemeinsam los ;).


    Warum ist es denn bei vielen Einzelkindern so beliebt, einen Freund oder eine Freundin bei solchen Unternehmungen mit zu nehmen? Mit Kindern spielt es sich als Kind eben immer noch am besten.


    Ich empfinde es als großen Vorteil für die Kinder und auch für uns als Eltern, dass sich die Kinder haben.

    Liebe Grüße, Nina mit Prinzessin (09/2005) und Pirat (10/2007)

    Lächle und die Welt verändert sich #sonne

  • Ich habe mich als Kind mit meinen Schwestern und auch meinem Bruder im Allgemeinen gut verstanden, was nicht heißen soll, dass wir nicht auch gestritten haben. Aber wir haben auch viel zusammen gemacht, trotz einem Altersunterschied von 4 bis 9 Jahren. Mir haben Einzelkinder immer ein bisschen leid getan...


    Heute ist die Beziehung auch wirklich gut. Wir wohnen relativ weit auseinander, daher sehen wir uns nicht soooo häufig, aber wenn freue ich mich immer sehr darauf. Wir haben nicht immer die gleichen Interessen oder Vorstellungen und es gibt Dinge, die würde ich ganz anders machen als meine Geschwister, aber ich würde auch sehr viel dafür geben, dass sie glücklich sind in ihrem Leben. Ich bemühe mich also schon, auch Entscheidungen zu akzeptieren und aktiv zu unterstützen, die ich ganz anders getroffen hätte.


    Was mir im Vergleich zur (kinderärmeren) Schwiegerfamilie immer auffällt ist wie angenehm ich es finde, dass sich mit mehreren Kindern die Elternaufmerksamkeit ein bisschen verteilt. Wir sind wegen großem Abstand immer gleich mehrere Tage zu Besuch, oft zu Feiertagen wenn die ganze Familie zusammenkommt. Bei meiner Familie kann ich auch mal einen halben Tag einfach gar nichts sagen oder verschwinden ohne dass es groß auffällt. Bei den Eltern von meinem Freund geht das gar nicht, fällt auf und wird sofort hinterfragt. Das war ich anfangs wirklich nicht gewöhnt und finde es noch immer relativ anstrengend. (Wobei das natürlich nicht nur an der reinen Kinderanzahl hängt, das ist mir schon klar).


    Jedenfalls: Ich hätte meine Geschwister als Kind nicht hergeben wollen und will es auch jetzt nicht. Und in den Urlaub fahren wir jedes Jahr zusammen. Mit meinen Eltern und meinen Großeltern (und oft Tanten, Onkels, Cousins und Cousinen...) und dann ist man wirklich froh wenn man wieder zu Hause ist und keiner mehr labert!

  • ich habe angeklickt: Habe mich mit meiner Schwester als Kind gut verstanden, heute leider nicht mehr.

    dem ist eigentlich nichts hinzuzufügen.

    Sei du selbst die Veränderung, die du dir wünschst für diese Welt.
    Mahatma Gandhi

  • Hallo Manna,


    falls du dich ein bisschen in das Thema "Geschwisterbeziehungen" einlesen willst, kann ich dir von Hartmut Kasten "Geschwister: Vorbilder, Rivalen, Vertraute" empfehlen. Er bereitet Forschungsergebnisse zum Thema Geschwisterbeziehungen allgemeinverständlich auf.


    Die Tatsache, dass sich Geschwister im (frühen und mittleren) Erwachsenenalter auseinander leben ist übrigens in vielen Befragungen erwachsener Geschwister immer wieder gefunden worden. Aber: es gibt auch den Befund, dass Geschwister im höheren Lebensalter wieder wichtiger werden. Sie spielen dann v.a. eine Rolle bei der Aufarbeitung der eigenen Lebensgeschichte und bei der (Aufteilung der) Pflege der Eltern.


    Und man darf auch nicht vergessen: wie sich eine Geschwisterbeziehung in der Kindheit entwickelt ist sicher abhängig von Eigenschaften der Kinder, dem Geschlecht (die engsten Geschwisterbeziehungen finden sich zwischen Schwestern), dem Altersabstand, aber eben auch vom Einfluss der Eltern. Offene Vergleiche (Warum kannst du nicht so sein wie deine Schwester? Als dein Bruder so alt war, konnte er das schon längst usw.) können Gift sein für eine positive Geschwisterbeziehung.


    Zum eigentlichen Thema:
    Für mich ist meine Schwester nach wie vor ein sehr wichtiger Mensch und eine enge Vertraute.

    • Offizieller Beitrag

    mit meiner schwester trotz 8 jahre altersunterschied immer gut verstanden. auch heute ist es so. mit meinem bruder waren wir uns nie so richtig nah, heut ist es auch so. aber mögen tun wir uns schon.

    #sonneige Grüße von Fibula mit drei Juli-Männern #kerze #kerze #kerze #kerze
    Vorurteile sind menschenfreundlich. Sie passen sich dem Niveau ihrer Benutzer bedingungslos an.
    Ernst Ferstl

  • [X]Hatte mit meiner Schwester als Kind kein gutes Verhältnis, dafür heute umso besser.


    Das ist aber nur eine leichte Tendenz.


    Wir hatten als Kinder phasenweise auch ein gutes Verhältnis, waren nur immer recht unterschiedlich und irgendwie weit voneinander entfernt. Zusammengehalten haben wir manchmal, wenn es zu Hause schwierig war (möchte ich nicht weiter erläutern).


    Heute haben wir immer noch nicht mehr Gemeinsamkeiten. Aber wir konkurrieren nicht mehr so stark um die Aufmerksamkeit unserer Eltern. Wir gehen uns nicht mehr gegenseitig auf die Nerven. Da gibt es Phasen, in denen wir oft telefonieren, dann ist wieder eine Weile Funkstille. Ohne, dass es riesig Streit gab. Ist einfach so. Also, wir haben uns nicht tatsächlich angenähert, sondern es gibt nur weniger Konfliktpotential weil wir uns besser aus dem Weg gehen können als früher.

    vOp2p2.png 

    There is no foot too small, that it cannot leave an imprint on this world.

  • Ich habe sonstiges angeklickt. Wir sind fast 6 Jahre auseinander, als Kind habe ich sie sehr nervig gefunden und sie nicht sehr gemocht. Ich war halt die große Schwester, die immer aufpassen musste, sie irgendwo mitnehmen musste usw. Als Teenager hatten wir nicht wirklich etwas gemeinsames, als sie Teenie war, war ich schon an der Uni und selten zu Hause. Jetzt verstehen wir uns ziemlich gut (sie wohnt aber auch ca. 1000 km weit weg :P ), wenn wir zusammen sind, können wir es schon ein paar Tage aushalten. Aber grundsätzlich wurde ich sagen, dass unsere Beziehung besser ist auch wenn nicht sehr viel besser.


    LG

  • Ich habe "sonstiges" geklickt.
    Problem bei meinem kleinen Bruder war das er 10 Jahre jünger ist als ich. Als er in den Kiga kam musste ich ihn dann jeden Nachmittag abholen und noch 2-3h betreuen bis meine Eltern heim kamen. Es war viel mehr so das er einfach irgendwie "abhängig" von mir war und später gingen die Interessen einfach zu sehr auseinander.
    Als er nicht ganz 9 war bin ich schon daheim fortgezogen und irgendwie hat sich so nie eine wirkliche Bindung aufgebaut. Heute ist das Verhältnis zwischen uns eher distanziert, so wie "entfernte Bekannte" man würde nie vermuten das er mein Bruder ist wenn man es nicht wissen würde.


    Mit meiner Schwester ist es noch schlimmer. Sie ist nur 2 Jahre älter als mein Bruder, aber ist bei meinem Vater aufgewachsen, ich hab sie zuletzt vor 5 Jahren gesehen, wir haben nur übers Internet Kontakt. Sie ist mir im Grunde fremd.


    Manchmal denk ich mir schon es ist irgendwie traurig, die beiden sind meine Geschwister, aber ich könnte genau so gut ein Einzelkind sein. Tja, und dann ist da noch einer, mein 2. Bruder, der mir mein restliches Leben lang fehlen wird, wo ich immer noch hadere mit dem Warum ;( . Es ist als hätte es da irgend ein Band gegeben, genauso fühle ich es auch bei meinem Opa der gestorben ist. Die beiden fehlen mir einfach jeden Tag.
    Keine Ahnung was bei meinen andren beiden Geschwistern da schief gelaufen ist bei der Geschwisterbindung?

    LG Anne
    _______________________________________________________________
    The secret of life is to fall seven times and to stand up eight times!

  • Mein Bruder "hasste" mich als wir Kinder waren. Ich bin die 3,5 Jahre Jüngere. Heute besucht er mich ab und an und wir kommen gut klar. Die "große Liebe" wie bei manch anderen Geschwisterpaaren, ist es hier aber auch nicht.

  • Ich bin die älteste von insgesamt 6 Geschwistern und ich habe mich immer und auch heute noch mit allen gut verstanden.
    Meine Schwester ist jetzt 12, die andere 11, besonders bei der älteren wandelt sich das Verhältnis aktuell von der großen, mütterlichen Schwester mehr in ein Freundinnen-Verhältnis, zu meinem jüngsten Bruder(gerade 6) ist es immer noch eher mütterlich, meine Brüder nach mir (drei und sechs Jahre jünger als ich) waren immer nur "Geschwister" wobei sie auch immer, und heute noch, auch ratsuchend zu mir kamen. Als Kinder haben wir drei Ältesten uns zwar auch immer mal gezofft, aber meist haben wir fest zusammen gehalten, erst Recht wenn es darauf ankam.