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  • Natürlich ist das kein Diskussionsthema und möglicherweise ist es auch völlig dämlich, aber ich habe gerade das Gefühl, dass das hier stehen sollte.
    Es ist so unwirklich unfassbar was passiert während die Menschen hier Weihnachtsgeschenke kaufen.


    In Gedanken in Aleppo.


    #rose

  • Ja. Ich kann es immer wieder nur ausblenden, all das, was seit so langem in Syrien zugelassen wird, und jede Nachricht und jedes Video bricht mir immer wieder das Herz.


    Und die politischen Aussichten sind so düster wie ich es nie zuvor erlebt habe. Weltweit.


    #kerze

    • Offizieller Beitrag

    Ich habe gerade eben mit meinen Nachbarn, allesamt Syrer, über Aleppo und das Grauen in ihrer Heimat gesprochen. Soweit unsere gemeinsame Sprache dies jeweils zuließ.


    Ich wünsche dieser Welt, dass die Menschen an den jeweiligen Hebeln und Knöpfen so schnell wie möglich ihre Empathie und ihr Gefühl finden. Auch wenn mir der Glaube daran fehlt, so bleibt die Hoffnung.

    Gras wächst auch nicht schneller, wenn man daran zieht!


    Aber es hilft ungemein, wenn man ihm im Rahmen seiner Möglichkeiten Wasser gibt, ab und an etwas Dünger und gute Erde zur Verfügung stellt und ihm Schatten spendet wo die Sonne zu stark scheint

    Einmal editiert, zuletzt von Anaba ()

  • Danke, Ana!


    Ich muß das für mich vollkommen ausblenden. Es ist absolut unerträglich.


    Wann immer ich diese zerstörten Viertel wie heute wieder in den Nachrichten sehe, sehe ich Aleppo wie es früher war, die Bilder sind auch nach knapp 30 Jahren überaus präsent in meinem Kopf.


    Es war so eine wunderschöne Stadt. Diese schönen Häuser mit den riesigen Balkonen drumherum, der Souk, die Gärten. Ich weiß gar nicht wie die Zitadelle heute aussieht.


    Diese Stadt strahlte für mich immer so eine Ruhe aus, sie war ganz anders als sämtliche vergleichbaren arabischen Städte, die auch immer gleich sehr laut und lufttechnisch sehr dreckig waren.


    Heute hieß es ja die "Rebellen" seien besiegt, die "Assadanhänger" feiern in den Straßen... Und Berichte gingen rum, daß bewaffnete Menschen in die Häuser der Zivilisten gestürmt sind und nicht nur Männer, sondern auch Frauen und Kinder erschossen haben.


    Ich muß das sofort verdrängen, wenn ich das höre, ich ertrage es einfach nicht.


    Ich kannte früher viele Menschen aus der Region Idlib, ich mag gar nicht wissen was dort los ist. Und ganz viele Freunde kamen gebürtig aus Deirezzor. ;(

  • Ich kann es gar nicht recht in Worte fassen, was ich gefühlt habe, als ich heute die Info von der Gesellschaft für bedrohte Völker gelesen habe, was heute in Aleppo passiert (ist). :(
    Ich habe das Gefühl, die ganze Welt schaut zu und ist nicht in der Lage, irgend etwas zu tun. Das darf doch nicht normal sein.

    Alle Möpse bellen, alle Möpse bellen, nur der kleine Rollmops nicht...

  • Danke.


    Ich habe gestern auch gedacht, wenn die Politik schon die Augen verschließt, sollte es doch wenigstens hier irgendwo stehen.


    Man ist so machtlos, sprachlos, stimmlos.


    Eine Kerze für Aleppo #kerze

  • Ich leide auch sehr unter der Ohnmacht, dass man nicht helfen kann. "Unsere" Familie hier hat alle Angehörigen in Aleppo. Ich kann gar nicht genug bewundern, wie sie das überstehen und trotzdem versuchen, mit ihren Kindern hier Alltag zu leben. Es ist schrecklich, grausam, unfassbar.....

  • Mir geht das auch schon seit Wochen nahe, die Berichte vom Roten Kreuz und Ärzte ohne Grenzen sind so schrecklich... und dass alle zuschauen, was dort passiert... #heul

  • hilal sezgin hat etwas interessantes gepostet das ich mit euch teilen wollte. Sie hat die Anschriften und Nummern der Botschaften und vom Auswärtigen Amt ruasgesucht und aufgefordert, dort anzurufen. Es mag ein Tropfen auf den heißen Stein sein, aber es hilft wenigstens ein wenig über die eigene Ohnmacht hinweg. Und die Dame am Telefon ist sehr sehr nett. Es haben wohl schon Hunderte angerufen.
    Leider kann ich vom Handy aus keinen text hierherkopieren, daher nur der Link:


    Link zu Hilal Sezgins Post

    kLeiN- uNd GrOß-SchrEibUnG hat mein Handy gefressen...

  • Im Büro vom Außenministerium gingen gestern auch hunderte von Anrufen und Mails ein.
    Die Bitte war allerdings eine Feuerpause, um den Menschen Flucht zu ermöglichen. Gestern Abend stimmte Russland dieser auch zu - Zivilisten und Kämpfer sollten nach Idlib abziehen (wo man wunderbar einkesseln und bombadieren kann, by the way). Damit scheint die syrische Regierung aber nun nicht zufrieden, sodass bisher wohl nur vereinzelte Menschen geflohen sind - ohne auch nur den Ansatz einer Sicherheit, es überhaupt aus der Stadt zu schaffen.
    Es ist auch eher aussichtslos, dass Assad-Gegner (welcher Art auch immer) davonkommen. Wenn die es nicht außer Landes schaffen - und die Grenzen sind dicht - dann werden die gefunden und verschwinden.


    Ich habe seit Oktober einen persönlichen Kontakt nach Ost-Aleppo, eine Schwester einer Frau, die es mit ihren Eltern zusammen als Flüchtling hierher geschafft hat. Die Familie ist schon zuvor aus Madaya nach Aleppo geflohen und hat den Zeitpunkt, Syrien zu verlassen verpasst, weil sie noch Hoffnung hatten, der Ehemann und der älteste Sohn (so alt wie meine Tochter) würden aus der Gefangenschaft freikommen. Vorwurf lautete: islamistischer Terrorismus - die Familie hat gar keine Chance. Wie viele Islamisten kennt ihr, die Harry Potter lesen? Das ist total absurd, die hier lebende Schwester hat einen (deutschen) Freund - die Familie ist alles, aber nicht radikal. Interessiert aber keinen.
    Kontakt ist Ende letzter Woche abgerissen. Ich hoffe, es ist "nur" kein Strom.

    Es gibt überall auch Gutes in der Welt.
    Selbst RTL hat Ninja Warrior!

    • Offizieller Beitrag

    Es ist u bleibt grausam. Auch das, was nach dem Krieg kommen mag. Mehr als je zuvor wünsche ich mir eine macht, die alles zum besseren wenden vermag. Wie Anaba, fällt mir der Glaube dran. Wie sie sagte, die Hoffnung ist das einzige, das bleibt.

  • Dort wäre noch die intakte arabische Lebenswelt, die sie aus ihrer Kindheit kennt.

    Ja. Es war irgendwie so wie die Geschichten aus den 80ern von Rafiq Schami klingen. (Die neueren kenne ich alle nicht).


    Und ich denk wie Fibula... Was mag nach dem Krieg kommen? ;(


    Ich vermag mir auch gar nicht vorstellen wieviele Menschen täglich in Assads überquellenden Gefängnissen abgeschlachtet werden. ;(

  • Es erschüttert mich durch Mark und Bein. Danke, Ana.


    Mich beschäftigt immer wieder, wie die Überlebenden damit durchs Leben gehen sollen. Was sie an ihre Kinder und Kindeskinder weitertragen. Und wie unterm Strich stehen wird, "Die Weltgemeinschaft hat uns im Stich gelassen", alles andere ist nämlich -auch nüchtern betrachtet- reine Schönrederei. Ich meine, wir befinden uns in der Postmoderne, das kann doch nicht wahr sein.
    Ist das nicht ein fruchtbarer Nährboden für noch mehr Leid? Ich denke an die Folgen des Libanonkrieges, an Srebrenica... Es ist zum Heulen.