Wunschthema: Kein Taschengeld

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  • Darf ich fragen, ob Ihr immer noch bei 30 Euro im Glas seid? Reicht das denn?

    Bei uns ist so, dass in einem Schälchen immer alles Wechselkleingeld reinkommt und untendrunter liegen Scheine. So bis zu 200€ Es hat sich so eingespielt, dass aus der Schale genommen wird ohne zu fragen und bei den Scheinen wird Bescheid gesagt. Schon allein, damit Nachschub kommt, weil wir Erwachsenen inzwischen oft mit Karte zahlen. Durch das Wechselkleingeld weiss ich es nicht genau, aber ich würde schätzen, dass sie jetzt als Teenager so zwischen 30 und 50 pro Monat ausgeben, hauptsächlich für Essen und Naschen. Bei anderen Ausgaben wie Klamotten oder Kino wird eigentlich immernoch vorher Bescheid gesagt.

  • Nein, 30€ reichen nicht mehr. Meine Kinder sind ja nun schon deutlich älter (13 bis 20). Ich schaue, dass immer so 50€ drin sind, fülle aber sehr unregelmäßig auf. Letztes Jahr habe ich ein halbes Jahr lang Buch geführt und im Schnitt pro Monat 110€ reingelegt. Aber ich kann nicht richtig sagen, wo das Geld hinwandert. Denn, wie gesagt, wir Erwachsenen nehmen da auch Geld raus. Ich gehe z.B. regelmäßig in eine Kneipe in der man bar zahlt. Es ist unübersichtlich #weissnicht Meine Tochter lädt im Schwimmbad immer ein Nachbarskind zum Eis ein und hat ausdrücklich gefragt, ob das so okay ist. Oder am Anfang vom Schuljahr wird ja ständig Geld eingesammelt, das geht da ja auch raus. Also, es kommt schon vor, dass ich auffülle und dann nach zwei Tagen ist es leer. Aber meistens sagen die Kinder Bescheid wenn sie den letzten Schein nehmen.

  • Das ist sehr spannend. Danke fürs erzählen. Hier ist einiges ähnlich. Es gibt nicht dein/mein Geld zwischen meinem Mann und mir, zwar ein gemeinsames und ein zusätzliches Konto aus meiner Studiumzeit, welches wir ein Sparkonto genutzt wird. Kinder wussten früh Bescheid, was wir verdienen, was wie viel kostet.


    Dennoch hätte so ein Glas hier nicht funktioniert, so wie keine Süßigkeitenschublade nicht funktioniert hat. Die war quasi leer, bevor wir den Raum verlassen haben :D mit dem Glas wäre ähnlich verlaufen.


    Ab weiterführende Schule war es viel einfacher und effektiver mit dem Taschengeld, das aufs Konto per Dauerauftrag ging.


    Was immer gilt, wir erfüllen schon immer kleine Wünsche, wenn es passt. Wer kein Taschengeld mehr hat, muss nicht drauf verzichten, mit freund*innen zur Eisdiele zu gehen. Wenn jemand spontan ins kino möchte, kriegt das Ticket bezahlt. Wer gerade ein cooles t-Shirt sieht und es passt gerade, kann es gekauft werden usw.


    Ich und meine beiden Geschwister wuchsen ohne Taschengeld und solches Glas auf, ohne irgendwie klein gehalten worden zu sein. War halt bei uns nicht üblich. Wir haben heute jeweils einen sehr unterschiedlichen Umgang mit dem Geld, unabhängig von unseren Finanzen.

    #sonneige Grüße von Fibula mit drei Juli-Männern #kerze #kerze #kerze #kerze
    Vorurteile sind menschenfreundlich. Sie passen sich dem Niveau ihrer Benutzer bedingungslos an.
    Ernst Ferstl

  • Aber Kinder die mit diesem Gedanken "Mein Geld!" aufgewachsen sind, haben vermutlich eine andere Beziehung dazu.

    Ich glaube, die Rechnung ist zu einfach. - Das ist wie mit dem Minimalismus - manche leben das, weil sie so aufgewachsen sind. Andere genießen gerade deshalb den Konsum in vollen Zügen.

  • Aber Kinder die mit diesem Gedanken "Mein Geld!" aufgewachsen sind, haben vermutlich eine andere Beziehung dazu.

    Ich glaube, die Rechnung ist zu einfach. - Das ist wie mit dem Minimalismus - manche leben das, weil sie so aufgewachsen sind. Andere genießen gerade deshalb den Konsum in vollen Zügen.

    Ich sagte auch bewusst, eine andere Beziehung. Damit meine ich ja nun nicht, dass alle Taschengeldkinder raffgierige Kapitalisten sind. 😁


    Und eh ist alles was ich dazu sage nur vermutet. Ich mache mir da nämlich eigentlich gar nicht viele Gedanken zu.

  • ich hatte als Kind kein Taschengeld, auch meine Schwestern nicht. Wir fragten halt, wenn wir was brauchten, und bekamen dann was. Ich hab Taschengeld nie vermisst.

    Ab 14 hatten wir Geld als Dauerauftrag auf ein Jugendkonto. Das waren 30, dann 40, dann 50, dann 60, und mit 18 dann 80 CHF. Aber auch da, wenn wir irgendwas unbedingt wollten, was wir uns nicht leisten konnten, dann bekamen wir je nach dem Geld dafür. Kleidung war im Taschengeld nie einbegriffen, Bücher auch nicht.


    Meine Kinder haben Taschengeld. In der Grundschule immer einen kleinen Betrag wöchentlich in bar, ab der weiterführenden Schule auf ein Jugendkonto. Das Bargeld wöchentlich wird immer wieder mal von mir vergessen, und dann die Woche drauf doppelt nachgeholt usw. Für mich ist das eher so, damit sie Geld haben für ihren Alltag ohne mich - also mal Süssigkeiten auf dem Schulweg oder irgendwelchen sonstigen Kram. Glas hätte hier im Grundschulalter genauso funktioniert. Problem wäre eher, dass ich so vergesslich bin, dass es bestimmt immer leer gewesen wäre.

    mit elfchen 04/09 und minielfchen 03/12


    quand ta thèse te pousse à bout et que tu veux tout arrêter kannste vergessen.


    #rose 49,7

  • Danke, homunkulus ! Du hattest schon mal irgendwo davon geschrieben und mich zum Nachdenken angeregt. So ganz kann ich es mir für uns noch nicht vorstellen, würde es aber gerne mal ausprobieren. Wie läuft denn das mit dem Geld nachlegen? Hast du Scheine in der Hinterhand, die du nachlegst, wenn das Glas leer ist? Und wie ist das mit dem Rückgeld? Wird das einfach behalten für die nächsten Ausgaben? Das kann ich mir z.B. überhaupt nicht vorstellen, dass jemand von uns dran denken würde, das dann wieder zurückzulegen. Wobei ich selbst gar keinen Anlass hätte, Geld aus dem Glas zu nehmen statt aus meinem Portemonnaie, wenn ich so drüber nachdenke #gruebel.


    Außerdem bin erstaunt, dass hier mehrere schrieben, dass die Kinder Kleingeld aus einer Kasse nehmen. Tatsächlich liegt hier nämlich ein kleines Portemonnaie auf dem Kühlschrank, falls die Kinder mal etwas einkaufen (was selten vorkommt). In der Praxis läuft das aber so, dass ich dann nach Scheinen gefragt werde, weil keins meiner Kinder Lust hat, mit Münzen zu bezahlen. Das Restgeld kommt dann manchmal wieder ins Portemonnaie, so dass da viel Geld drin ist, aber nicht genutzt wird.

  • Wir handhaben das auch eher locker. Die Kids bekommen zwar Taschengeld. Aber wenn sie mit uns unterwegs sind zahlen wir selbstredend. Auch beim Einkaufen, wenn es spezielle Wünsche gibt (Süßkram, Chips usw.) Eintritte wie Schwimmbad, Kino usw. zahlen wir auch wenn wir nicht dabei sind. Gerade beim Sohn, wo man um jede außer Haus Aktivität froh ist.

    Es muss sich halt irgendwie die Waage halten, wenn einer jetzt völlig drüber wäre, dann würden wir das besprechen.

  • Wir haben hier auch eine Schale mit Geld und die Kinder dürfen sich da bedienen. Tun sie aber selten. Außerdem sind wir beim gemeinsamen einkaufen oder auch mitbringen entspannt, wenn sie da CapriSonne wollen oder Süßigkeiten ist das kein Thema. Beim Zoobesuch gibt es auch ein Kuscheltier oder so. Ich denke das würden viele sonst über das Taschengeld regeln. Irgendwie hat es sich selber eingespielt und bisher vermissen die Kinder da nichts oder wollen was ändern. Neulich war aber ein Besuchskind da, das deutlich erstaunt über die Kleingeldschale war und die Impulskontrolle viel ihr sichtbar schwer. Da bräuchten wir sicher andere Regeln.

  • Wir haben Wirtschaftsgeld seit ca 2 Jahren.

    Die Jungs bekommen das Kindergeld und kaufen davon alles was ansteht.

    Für unser 14jähriges Kind kann ich mir das auch vorstellen, für das 10jährige noch nicht.

    Wie alt war bei Euch das jüngste Kind, als Ihr mit dem Wirtschaftsgeld angefangen habt?

    Wir fangen mit 13 an.

    Vor vielen Jahren (verdammt ich werd alt) bei den großen Töchtern haben wir vorher ein Jahr reines Klamottengeld aller Viertel Jahre gezahlt und sind dann zu Wirtschaftsgeld übergegangen.

    Den Schritt haben wir uns bei den Jungs gespart.

    Wo Furrina drauf steht ist in dem Fall Carrrie drin #evil


    und immer noch mit Chaosfamilie :D

  • Meine Tochter hat eine Geldbörse für die Schule, um sich am Kiosk was kaufen zu können. Die fülle ich bei Bedarf mit ca. 5 Euro auf. Taschengeld ist 10 Euro im Monat. Was sie damit macht, ist mir egal.

    Das Geld ist in einem Glas in ihrem Zimmer.

    Wenn sie viel Geld hat, kommt es nach Absprache bis auf 20 Euro aufs Konto.

    Was bleibt, sind die Erinnerungen...
    schlaf gut, schlaf ruhig
    Ich werde dich nie vergessen und immer vermissen

    1976-2003-2013


    »Das Staunen ist der Anfang der Erkenntnis.«
    ― Platon

  • Bei uns ist es komplett anders. Die Kinder (13) kriegen Taschengeld per Dauerauftrag aufs Jugendkonto. Einer bekommt sogar zusätzlich von mir einen kleinen monatlichen "Lohn" überwiesen, da er mir eine wichtige regelmäßige Aufgabe abnimmt. Mehr Taschengeld gibt's auch für Kinder, die ihre Wäsche selbst waschen, legen und wegräumen. Und ich zahle bei Bedarf für Rasenmähen und Auto saubermachen.

    Sie helfen auch den Großeltern und kriegen dafür Geld.


    Kleidung, Schulsachen zahle ich. Bei Markenkleidung gibt es ein Limit und sie zahlen bei Extrawünschen den Aufpreis selbst.


    Mir ist es sehr wichtig, dass sie mich entlasten und selbstständig werden. Und dafür sollen sie auch was kriegen.

  • Danke, homunkulus, fürs Erzählen.


    Da du mich mit unserem "Eisgeld" zitiert hattest, wollte ich nur kurz ergänzen, dass das bei uns nur ergänzend zum Taschengeld ist, Das Taschengeld ist für private Ausgaben und wird nicht hinterfragt, das "Eisgeld" für Sachen für die Allgemeinheit, Schulkantine, oder sonstige Gelegenheiten, wo Bargeld gebraucht wird. Das ist auch die Stelle, wo Geld deponiert wird, wenn mein Freund und ich ein paar Tage weg sind und die Kinder zu Hause bleiben, auch wenn sie inzwischen größere Einkäufe eh mit Karte zahlen.

    Liebe Grüße

    Sabine mit T. 10/02 und Q. 11/05

  • Mir ist es sehr wichtig, dass sie mich entlasten und selbstständig werden. Und dafür sollen sie auch was kriegen.

    Meine würden dann lieber auf das Geld verzichten und nichts machen.

    same here.

    mit elfchen 04/09 und minielfchen 03/12


    quand ta thèse te pousse à bout et que tu veux tout arrêter kannste vergessen.


    #rose 49,7

  • Mir ist es sehr wichtig, dass sie mich entlasten und selbstständig werden. Und dafür sollen sie auch was kriegen.

    Meine würden dann lieber auf das Geld verzichten und nichts machen.

    same here.

    Ich denke, mein Großer würde auch eher auf das Geld verzichten, den Kleinen würde man damit vermutlich dazu bekommen die geforderten Dinge zu tun. Menschen sind verschieden...

  • Wir haben Bargeld, das man nehmen darf, eigentlich immer schon.

    Unsere Kinder wissen aber auch schon seit sie klein sind, dass wir bei unserem Budget Prioritäten setzen müssen. Wir können uns sehr viel leisten, müssen uns aber dafür an anderer Stelle einschränken. Es wurde (und wird) schon mal Geld genommen, aber eigentlich immer sehr überlegt.

  • Danke für die Einblicke!


    Ich könnte mir das hier für uns gar nicht vorstellen und finde es spannend dass es bei anderen gut funktioniert.



    Die Große ist schon immer extrem eifersüchtig auf ihre 2 Jahre jüngere Schwester (die Mittlere). Da wurden wirklich Gummibärchen und Smarties abgezählt (von ihr, nicht von uns) und akribisch drauf geachtet nicht weniger zu bekommen bzw. sie hat immer das Gefühl weniger zu bekommen, auch wenn das nicht so ist.

    Sie "bekommt/nimmt sich" auch bestimmt 60-70% unserer Aufmerksamkeit, die restlichen 30-40% bleiben für die beiden Geschwister und trotzdem findet sie dass die mehr Aufmerksamkeit bekommen.


    Bei einem Glas Kleingeld könnte ich mir gut vorstellen dass sie sich jedes Mal wenn die Schwester was rausnimmt auch was genommen hätte (das wäre dann auf dem Sparbuch gelandet). Und dann ggf. zusätzlich was genommen für eigene Ausgaben.


    Und die Kleine (13, ADHS) kämpft mit der Impulskontrolle. Sobald sie Geld hat wird das ausgegeben. Wenn ich es mitbekomme frage ich zumindest nach ob sie xy wirklich braucht oder schlage vor nochmal 1 Nacht zu überlegen (was dann den Kauf meist erledigt).

    Und ja, sie hat schon einigen "Mist" gekauft und sich hinterher drüber geärgert aber in dem Moment reicht die Impulskontrolle leider noch nicht um von dem "cool, will ich haben" kurz zu "brauche ich das?" zu kommen.


    Wenn sie einfach "Nachschub" nehmen könnte gäbe es jeden Tag was an Schulkiosk, wir hätten den halben Rossmann bei uns zu Hause und der Bubbletea-Laden wäre glücklich über eine treue Dauerkundin mehrmals pro Woche.


    Alle Kinder bekommen seit der ersten Klasse zusätzlich Taschengeld von der Oma (in der ersten Klasse war das schon über der Empfehlung, nämlich 5€). Dieses Geld gab sie damals regelmäßig am Tag nach der Auszahlung morgens vor der Schule am Kiosk aus und probierte sich dann Freundinnen zu "kaufen" (wir wurden von der Klassenlehrerin angesprochen). Eine freie Zugänglichkeit hätte da vermutlich nie funktioniert....

    Was macht ihr eigentlich, ihr flinken Sekundenhorter, mit all der Zeit, die ihr spart, wenn ihr "lg" tippt statt lieb zu grüßen?

    - aus einer Berliner S-Bahn-Station -

  • Bei uns könnte das mittlerweile auch ganz gut klappen.

    Der große bekommt sein Wirtschaftsgeld und würde sich dann eher nur wenig rausnehmen. Höchstens Mals für Snacks und so.

    Die mittlere würde damit bestimntnimmet mal wieder Süßigkeiten in der Schule kaufen.

    Aber eher sparsam.


    Der kleine würde wahrscheinlich jedes Mal wenn wir einkaufen gehen, vergessen sich was rauszuholen und dadurch Nix nehmen.


    Tja bei dorfkindern ohne/ mit begrenzter Möglichkeit zum ausgeben ist es durchaus machbar. 😂

  • Aber Kinder die mit diesem Gedanken "Mein Geld!" aufgewachsen sind, haben vermutlich eine andere Beziehung dazu.

    Ich glaube, die Rechnung ist zu einfach. - Das ist wie mit dem Minimalismus - manche leben das, weil sie so aufgewachsen sind. Andere genießen gerade deshalb den Konsum in vollen Zügen.

    Ich sagte auch bewusst, eine andere Beziehung. Damit meine ich ja nun nicht, dass alle Taschengeldkinder raffgierige Kapitalisten sind. 😁


    Und eh ist alles was ich dazu sage nur vermutet. Ich mache mir da nämlich eigentlich gar nicht viele Gedanken zu.

    Ich finde den Gedanken an sich sehr charmant (mein Mann und ich wirtschaften auch so). Nur gefällt mir am Taschengeld der Gedanke, dass es komplett frei ist - auch frei von "netten" Gedanken wie: "Ach, der Bruder wollte ja Samstags ins Freibad, wenn ich jetzt Kinogeld raus nehme, reicht es nicht". Meine Kinder haben also Taschengeld, die Kleine "virtuell", auf einer App und sie bekommt bar, was sie braucht. Wir kommentieren den Verbrauch nicht, Taschengeld ist frei.


    Ich glaube, das ist der wichtigste Punkt, was ich beim Glaskonzept auch echt toll finde: Zutrauen, dass die Kinder das Geld so einsetzen, wie es für sie wichtig ist. Nicht für mich ;) So achtsam, wie sie mit dem Taschengeld umgehen, hätte das bei meinen sicher gut geklappt. Mein Mann wäre da das grössere Problem, der würde ständig das Auffüllen vergessen.


    Talpita wünscht sich jetzt aber dann Jugendlohn,dann ändert sich nochmal vieles.


    Liebe Grüsse


    Talpa