Fragt ihr, ob ihr stillen dürft?

Nein habe ich nie gemacht und werde es auch nie machen.

Ich würde ja auch nicht nachfragen, wenn ich meinem Kind etwas zu trinken oder essen geben würde, damit es still hält. Ich kann den Gedankenansatz verstehen, weil der Gegenüber evtl. irritiert sein könnte und nur um ihn drauf vorzubereit, dass ich dies nun tun würde.

Aber wenn der Gefragte dann Nein sagt, was machst du dann? Nicht stillen aus Höflichkeit? Also geht das Bedürfniss deines Gegenübers des Nichtstillens vor das Bedürfniss deines Kindes des Stillens? Sicherlich ja nicht, daher würde ich eher Bescheid geben, dass ich das Kind im Bedarfsfall stillen werden, damit sich mein Gegenüber drauf einstellen kann. Das wäre für mich Höflichkeit.

Nö, ich hab noch nie gefragt.

Kann mir spontan auch keine Situation vorstellen in der ich fragen würde, aber man weiß ja nie.

Nein! Ich frage doch nicht, ob ich mein Kind ernähren oder auch beruhigen darf. So weit kommt es noch. Ich habe meine Kinder knapp drei Jahre und vier Jahre gestillt und wäre nie auf die Idee gekommen zu fragen. Manchmal habe ich es (als sie schon älter waren) vermieden, aber gefragt hätte ich nie.

Das wäre doch auch ein Eingeständnis, dass es nicht "normal" ist..? Fänd' ich ziemlich kontraproduktiv, gesellschaftlich gesehen.

Also nix da, Kopf hoch und Brust raus!

Neee, das würde mir nicht in den Sinn kommen. Und wenn ich doch Fragen würde, und es käme ein Nein, würde ich mich in ein stilles Eckchen verkrümeln, so dass mein Gegenüber nicht direkt zuschauen muss.

Aber bisher bin ich nicht auf die Idee gekommen, zu fragen.

Nö, ich habe nie gefragt. Das Kind hat Hunger, da bekommt es was zu Essen. Was wäre denn außerdem die Alternative, falls der Gegenüber nein sagt? Gespräch vorzeitig beenden und schnell, ja wohin denn? Kind schreien lassen? Ich habe in solchen Situationen auch nie daran gedacht zu fragen. Würde ich auch komisch finden.

Nö, wieso? Wenn ich ein Gespräch führe und potenzielle Störungen auf dies Art schnell unterbinden kann, warum sollte ich?

Gut, beim Alter meiner Kinder ist das eine rein akademische Frage, aber ich wäre nie auf die Idee gekommen, dass Stillen störender sein könnte als ein weinendes Kind. bei der Taufe habe ich selbstverständlich auch das nörgelige Taufkind gestillt, woraufhin der taufende Pfarrer mir sinngemäß sagte "Sie haben aber Nerven." Den habe ich seitdem gefressen, noch aus diversen anderen Ereignissen rund um die Taufe. ich gehe nicht mehr in die Kirche, wenn der den Gottesdienst hält. Gibt ja glücklicherweise mehrere hier.

nö ich frage nicht, wenn ich durst hätte und ne flasche wasser in der tasche hätte würde ich auch trinken ohne zu fragen.

wobei ich einmal schon gefragt habt. keine ahnung warum, hatte das gefühl ich müßte fragen. das war beim vorgespräch zur taufe, als wir dem pfarrer gegenüber saßen.

Nein. Ich wüsste nicht wieso.

Zitat von thistlejo

bei der Taufe habe ich selbstverständlich auch das nörgelige Taufkind gestillt, woraufhin der taufende Pfarrer mir sinngemäß sagte "Sie haben aber Nerven."

na Leute gibt es. Das stört doch nicht. Es gibt zum Glück auch andere Pfarrer. Unsere hat damit gar kein Problem. Kam am ersten Osterfest des Meisters während der Tauferinnerung sogar noch bei uns vorbei und fragte warum wir so abseits sitzen. Ich hatte mich ein den Eingangsbereich auf eine Bank gesetzt und schon alles abgedeckt. Hab ihm dann gesagt, dass der Meister stillt. Und er hat mit einem Segensspruch für das Kind an der Brust der Mutter geantwortet. Das fand ich richtig toll. Danach habe ich mir in keiner Situation mehr überlegt, ob dass Stillen jetzt stören könnte oder nicht.

Im direkten Gespräch habe ich es vorher angekündigt, dass eine Stillmahlzeit evtl. nötig wird, und in völlig fremder Umgebung bei einem eher formellen Anlass habe ich gefragt, wo (nicht ob!) ich stillen kann. Außerdem habe ich jeweils dafür gesorgt, so bekleidet zu sei, dass mein Gegenüber nicht ungewollt mit nackten Tatsachen konfrontiert wird.
Es ist mir schon wichtig, die Bedürfnisse meines Kindes mit den Regeln der Höflichkeit unter einen Hut zu bringen.

Ich frage auch manchmal, wo ich stillen darf. Aber mehr wegen mir, weil ich nicht so gerne öffentlich stille.

Ob ich stillen darf, würde ich nicht fragen. Das ist meine Sache und die meines Kindes.

Ich habe auch nie gefragt. Wenns mich wo störte, dass man mir zuschaut, habe ich mir nen Platz gesucht, wo ich allein bin oder gefragt, wo ich hinkann.

Nein, selbstverständlich nicht. Ich frage ja auch nicht, ob ich was trinken darf.

Natürlich nicht.

Nein. Ich frage nicht. Warum auch?

Ich denke, es kommt manchmal auch auf die Situation an. Ich war mit der Kleinen in der Stadt unterwegs und musste an einer lauten und stark befahrenen Straße auf den Bus warten. Ich merke, wie sie immer unruhiger wird. Der Bus brauchte noch ca. 10 Minuten.
An diesem unwirklichen Ort stillen, war keine Option für uns (bei dem Krach, wäre das eh nicht gegangen) und deshalb bin ich in ein anliegendes Döner-Restaurant (ein etwas besserer Imbiss sozusagen), was die einzige Lokalität mit annehmbarer Atmosphäre und Sitzplätze in der Nähe war und habe erstmal gefragt, ob ich den dort Stillen dürfe. Das war auch überhaupt kein Problem, ich hätte nichtmal etwas kaufen müssen. (Was ich dennoch tat, weil die einen wirklich leckeren Falafeldürüm machen)
Ich hätte es von mir selbst als wirklich unhöflich empfunden einfach reinzugehen und zu stillen, ohne vorher zu fragen.

Also wie gesagt, es ist situationsabhängig.

Mütter die ihrem Kind die Flasche geben, fragen doch auch nicht ob das Baby jetzt ein Fläschchen haben darf.

Wenn ich mit jemand direkt im Gespräch war, hab ich es angekündigt bzw. schon rhetorisch gefragt. Ich finde es ist nämlich schon ein Unterschied ob ich dem Kind eine Flasche gebe oder es stille, denn ich will mein Gegenüber ja nicht in eine für ihn unangenehme Situation bringen. Und es ist nunmal so, dass es nicht für jeden selbstverständlich ist.
Wenn es dem Gegenüber unangenehm gewesen wäre, hätte ich das Gespräch eben unterbrechen müssen und nach dem Stillen fortsetzen.